Santa Rosa
Bei schweren Bränden im Norden Kaliforniens ist die Zahl der Toten auf mindestens 21 angestiegen. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown sprach von einem der grössten und gefährlichsten Feuer, das den Staat viele Milliarden Dollar kosten werde.
Die Anzahl Toten gaben die Behörden des Bundesstaates an der US-Westküste am Mittwoch bekannt. Nach Schätzungen sind mindestens 3500 Häuser zerstört worden.
Mehr als 8000 Feuerwehrleute kämpften gegen zahlreiche grosse Buschbrände, die nach Behördenangaben insbesondere in den berühmten Weinbaugebieten Sonoma und Napa Valley zehntausende Hektar Land und hunderte Gebäude zerstörten. Mehr als 25'000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown rief den Notstand für acht Bezirke aus.
Gemäss den Behörden gab es insgesamt 21 Tote, elf davon allein im Bezirk Sonoma. Drei weitere Tote wurden in Mendocino gemeldet. Im Bezirk Napa seien zwei Menschen ums Leben gekommen und in Yuba einer. Die Gegenden nördlich der Bucht von San Francisco sind vor allem als Weinanbaugebiete bekannt.
Bei den beiden Toten in Napa handelte es sich dem Fernsehsender KTUV-TV zufolge um ein 99 und 100 Jahre altes Ehepaar. Die beiden konnten sich nicht rechtzeitig vor den Flammen retten.
Rund 150 Vermisste
Nach Angaben der Polizei von Sonoma wurden in dem Landkreis rund 150 Menschen vermisst. Die Behörden zeigten sich "zuversichtlich, dass die meisten dieser Menschen wohlauf wiedergefunden und mit ihren Liebsten vereint werden".
Ein Sprecher des Sheriffs von Mendocino sagte dem Sender CBS, es werde mit weiteren Opfern gerechnet. Davon ging auch Gouverneur Brown aus. In einem Brief an US-Präsident Donald Trump schrieb er, die Brände hätten in weniger als 24 Stunden mehr als 2000 Häuser zerstört. Tausende weitere Gebäude seien bedroht.
Schätzungen zufolge sind mindestens 3500 Häuser zerstört worden, wie die Behörden am Mittwoch mitteilte. Nach Behördenangaben wurden seit Sonntagabend mehr als 69'000 Hektar Land zerstört.
Brown forderte Trump auf, den Katastrophenfall zu erklären, um Bundesmittel freizugeben. Dies tat das Weisse Haus am Dienstag.
Weiterhin mindestens 22 Brände
Feuerwehrleute kämpften in der Region nördlich der Metropole San Francisco gegen 22 grosse Waldbrände. Die Feuerwehr erklärte aber, sie habe dank abnehmenden Winds und kühleren Wetters "über Nacht gute Fortschritte gemacht".
Angefacht wurden die Brände unter anderem durch sogenannte Santa-Ana-Winde, die mitunter eine Geschwindigkeit von mehr als 90 Stundenkilometern erreichten. Es handelt sich hierbei um ein meteorologisches Phänomen, das trockene Winde aus dem Bergland östlich der kalifornischen Küste bringt.
In der am schlimmstem betroffenen Stadt Santa Rosa wurden ein Spital sowie das Hilton Hotel evakuiert. Das Hilton brannte vollständig ab. Mehrere Autobahnen und Strassen wurden gesperrt.
Nach Angaben des Versorgers Pacific Gas & Electric fiel zunächst bei 196'000 Kunden wegen der Brände der Strom aus. Später waren noch 99'000 Kunden von der Stromversorgung abgeschnitten, insbesondere in den Bezirken Sonoma und Napa.
Sogar im rund 60 Kilometer entfernten San Francisco waren riesige Rauchwolken zu sehen, auch der Brandgeruch drang bis in die Millionenmetropole. Im Norden der Stadt wurde wegen Asche in der Luft von Aktivitäten im Freien abgeraten.
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