TrendwendeMehr Schwerverletzte auf Schweizer Strassen
SDA/uri
28.6.2022 - 11:18
Die Zahl der Schwerverletzen im Schweizer Strassenverkehr ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Gefahrenquelle Nummer 1 ist Unaufmerksamkeit aufgrund eines Gesprächs.
Keystone-SDA, SDA/uri
28.06.2022, 11:18
28.06.2022, 12:03
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Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten ist laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) gestiegen. Gefahrenquellen sind Ablenkung durch Gespräche oder Handynutzung. Verbesserungspotential gibt es auch beim Selbstschutz.
Das Sicherheitsbarometer 2022 zeige, dass bei der Sicherheit im Strassenverkehr eine Trendwende stattfinde, schrieb die BFU in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Zahl der Schwerverletzten sei 2021 auf 3933 (Vorjahr 3793) gestiegen, dazu kamen 200 Verkehrstote.
Mehr Schwerverletzte gab es demnach im vergangenen Jahr bei den Fussgängerinnen und Fussgängern sowie bei den Nutzenden von E-Trottinetten und langsamen E-Bikes. In der Hälfte der europäischen Länder kämen gemessen an der Bevölkerung weniger Velofahrende ums Leben als in der Schweiz.
Mehr schwere Unfälle erlitten Seniorinnen und Senioren ab 75 Jahren, die zu Fuss unterwegs waren. Bei jugendlichen Motorradfahrenden bis 17 Jahre habe es ebenfalls mehr Schwerverletzte gegeben. Die BFU sieht den Grund darin, dass seit letztem Jahr 15-Jährige Motorräder und Roller bis 45 km/h fahren dürfen, 16-Jährige hätten zudem bereits Zugang zu 125-ccm-Maschinen.
Ablenkung ist eine Gefahr
Gefahrenquelle Nummer eins sei das Gespräch mit anderen Personen. Dies betreffe Fussgängerinnen, Autofahrer und Zweiradfahrende, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Handy-Nutzung komme an zweiter Stelle. Insgesamt sei jeder zweite Fussgänger und jede dritte Person im Strassenverkehr abgelenkt.
Verbesserungspotential gebe es zudem beim Selbstschutz. Auf dem langsamen E-Bike seien 30 Prozent ohne Helm unterwegs – auf dem Velo gar nur 43 Prozent der Lenker. Und auf dem Auto-Rücksitz verzichte jede zehnte Person auf den Sicherheitsgurt.
Laut BFU müssen all Beteiligten daran arbeiten, dass die Strassen in der Schweiz für alle sicherer werden – Entscheidungsträger, Strasseneigentümer und Präventionsakteure seien gemeinsam in der Pflicht.
Das Sicherheitsbarometer der BFU bewertet seit 2017 jährlich die Verkehrssicherheit in der Schweiz.