Jahresbilanz 2019 Doppelt so viele Erdbeben in der Schweiz

SDA

14.1.2020 - 11:32

2019 sind in der Schweiz doppelt so viele Erdbeben verspürt worden wie im langjährigen Durchschnitt. Über Schäden wie beim Beben im Januar 1946 am Rawilpass im Kanton Wallis (Bild) wurde aber nichts bekannt.
2019 sind in der Schweiz doppelt so viele Erdbeben verspürt worden wie im langjährigen Durchschnitt. Über Schäden wie beim Beben im Januar 1946 am Rawilpass im Kanton Wallis (Bild) wurde aber nichts bekannt.
Source: Keystone

2019 war ein aussergewöhnliches Erdbeben-Jahr. Die Zahl der spürbaren Beben in der Schweiz und im grenznahen Ausland war doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel. Das teilte der Erdbebendienst der ETH Zürich mit.

Zu gegen 50 der insgesamt 1670 aufgezeichneten Erdstösse gingen fünf oder mehr Verspürtmeldungen ein, wie der Schweizerische Erdbebendienst (SED) und die ETH meldeten. Die Mehrheit der Beben steht in einem Zusammenhang mit fünf aktiven Erdbeben-Sequenzen. Die Zahl von 1670 registrierten Erdstösse stellt einen Rekord dar.

Eine dieser Sequenzen oder Erdbebenschwärme lag im Wallis im Gebiet zwischen Anzère und dem Sanetschpass. Ebenfalls zu solchen Sequenzen kam es im Grenzgebiet zur Schweiz, nämlich bei Courmayeur auf der italienischen Seite des Mont-Blanc-Massivs, in Novel und Chamonix in Frankreich sowie in Konstanz in Süddeutschland.



Der Erdbebenschwarm im Wallis führte zu 16 spürbaren Beben, zu denen von Einwohnerinnen und Einwohnern zusammengezählt etwa 2000 Verspürtmeldungen beim Erdbebendienst eingingen. In der ersten Novemberhälfte ereigneten sich nördlich von Sitten, zwischen Anzère und dem Sanetschpass, insgesamt über 300 Erdbeben.

Die grössten dieser Beben erreichten eine Magnitude von 3,3. Erste Analysen deuten laut der Mitteilung darauf hin, dass bei dieser Sequenz mehrere Verwerfungen gleichzeitig aktiviert wurden, die sich gegenseitig beeinflussten.

Das stärkste Beben von 2019 hatte eine Magnitude von 4,2 und ereignete sich Ende Mai in der Nähe von Novel. 600 Verspürtmeldungen erhielt der Erdbebendienst zu diesem Stoss. Das zweitstärkste Beben mit einer Magnitude von 3,7 gehörte zum Schwarm von Konstanz. Grösster Schwarm mit 410 Erdstössen war jener von Courmayeur.

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