Kansas City Toter und viele Verletzte bei Super-Bowl-Siegesparade – auch Kinder

dpa

15.2.2024 - 04:43

Eine Frau wird von Einsatzkräften Richtung Krankenwagen transportiert.
Eine Frau wird von Einsatzkräften Richtung Krankenwagen transportiert.
Bild: AP Photo/Reed Hoffmann/Keystone

Während die Footballer der Kansas City Chiefs ihren Fans die Trophäe präsentieren, fallen Schüsse. Die Polizei nimmt drei Menschen fest. Videos in sozialen Netzwerken zeigen schockierende Szenen.

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  • Bei einem Schusswaffenvorfall gegen Ende der Super-Bowl-Siegesparade der Kansas City Chiefs ist nach Polizeiangaben am Mittwoch eine Person getötet worden.
  • Mehr als 20 weitere Menschen wurden verletzt, sagte die Polizeichefin von Kansas City (US-Bundesstaat Missouri), Stacey Graves.
  • Unter den Verletzten seien acht Kinder.
  • Drei Personen seien festgenommen worden, so Graves.

Bei einem Schusswaffenvorfall gegen Ende der Super-Bowl-Siegesparade der Kansas City Chiefs ist nach Polizeiangaben am Mittwoch ein Mensch getötet worden. Mehr als 20 weitere Menschen wurden verletzt, sagte die Polizeichefin von Kansas City (US-Bundesstaat Missouri), Stacey Graves. Unter den Verletzten seien acht Kinder. Drei Menschen seien festgenommen worden, so Graves. Sie sagte, sie habe gehört, dass Fans an der Festnahme eines Verdächtigen beteiligt gewesen seien, könne dies aber zunächst nicht bestätigen. «Ich bin wütend darüber, was heute passiert ist», erklärte sie auf einer Pressekonferenz. Die Besucher der Parade hätten eine friedliche Umgebung verdient gehabt.

In sozialen Netzwerken hochgeladene Videos zeigten schockierende Szenen. In einer Sequenz war zu sehen, wie jemand bei einem Verletzten offenbar eine Herzdruckmassage ausführte, während eine andere auf dem Boden liegende Person sich anscheinend vor Schmerzen krümmte. Im Hintergrund waren Schreie zu hören. In einem anderen Video war zu sehen, wie zwei Zuschauer eine Person verfolgten, sie zu Boden warfen und festhielten, bis zwei Polizeibeamte eintrafen.

Unter den Zuschauern der Parade war Lisa Money aus Kansas City. Sie sei gegen Ende der Veranstaltung dabei gewesen, Konfetti aufzusammeln, als sie jemanden habe schreien hören: «Runter, runter, alle runter!» Zuerst dachte Money an einen Scherz. Dann habe sie Spezialkräfte der Polizei über einen Zaun springen sehen, sagte sie. «Ich kann nicht glauben, dass das wirklich passiert ist. Wer, der bei klarem Verstand ist, würde so etwas tun? Dies sollte ein Tag des Feierns für alle in der Stadt und in der Umgebung sein, und dann kommt so ein Idiot daher und tut so etwas», so Money.

Geräusche klangen wie Feuerwerkskörper

Der 53-jährige Kevin Sanders, der aus Lenexa (Kansas) nach Kansas City gekommen war, berichtete, er habe Geräusche gehört, die wie Feuerwerkskörper geklungen hätten. Dann habe er gesehen, wie Menschen gerannt seien. Nach dieser ersten Aufregung sei zunächst Ruhe eingekehrt, und er habe sich nicht viel dabei gedacht, so Sanders – bis zehn Minuten später Krankenwagen eingetroffen seien.

Eine Sprecherin des Spitals Children’s Mercy in Kansas City teilte mit, die Klinik nehme Patienten von der Parade auf. Über ihre Zahl konnte sie keine Angaben machen. Das Gesundheitssystem der University of Kansas behandele ebenfalls eine bei dem Vorfall verletzte Person, sagte Pressesprecherin Jill Jensen Chadwick. Bei Ereignissen mit vielen Opfern würden Patienten in verschiedene Kliniken gebracht, um keine einzelne Notaufnahme zu überlasten, sagte sie.

Der Gouverneur von Missouri, Mike Parson, und seine Frau waren bei der Parade anwesend, als die Schüsse fielen. Sie seien in Sicherheit, schrieb Parson auf X, dem früheren Twitter. «Mitarbeiter der staatlichen Strafverfolgungsbehörden unterstützen die örtlichen Behörden bei ihren Bemühungen», teilte Parson mit. «Während wir darauf warten, mehr zu erfahren, sind wir in Gedanken bei den Opfern.»

Spieler fordert Konsequenzen

Chiefs-Trainer Rick Burkholder sagte, das Team sei in Bussen auf dem Rückweg zum Arrowhead-Stadion gewesen, als die Schüsse fielen. Die Mannschaft sei «zutiefst betrübt über die sinnlose Gewalttat», teilten die Chiefs mit. «Unser Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Familien und ganz Kansas City.» «Bete für Kansas City», schrieb Quarterback Patrick Mahomes auf X.

Der Spieler Charles Omenihu forderte Konsequenzen. «Wann werden wir diese Waffengesetze ändern? Wie viele Menschen müssen noch sterben, um zu sagen, dass es genug ist? Es ist zu einfach für die falschen Leute, in Amerika an Waffen zu kommen, und das ist ein FAKT», schrieb er auf X.

Das Football-Team aus Kansas City feierte am Valentinstag mit einer Parade seinen dritten Super-Bowl-Titel innerhalb von fünf Spielzeiten. Tausende Fans säumten die Strassen entlang der Fahrtroute und machten ausgelassen Party. Die Mannschaft hatte am Sonntag in der Spielverlängerung mit 25:22 gegen die San Francisco 49ers gewonnen und damit als erste Mannschaft seit zwei Jahrzehnten ihren Titel verteidigt.