Jahrhundertflut in Spanien Valencias Regierungschef entlässt kritisierte Ministerin +++ Elf Menschen immer noch vermisst, mindestens 227 Tote

SDA

19.11.2024 - 04:14

Neue Unwetter in Spanien – 16 Menschen noch vermisst

Neue Unwetter in Spanien – 16 Menschen noch vermisst

Gut zwei Wochen nach den Überschwemmungen in Spanien mit mindestens 224 Toten gelten immer noch 16 menschen als vermisst. Die Suchmassnahmen laufen weiter.

15.11.2024

Nach den heftigen Regenfällen in weiten Teilen Spaniens sind über 200 Personen ums Leben kommen. Weitere Menschen werden noch vermisst. Besonders schlimm ist die Lage in den beliebten Touristengebieten.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Küstenmetropole Valencia haben zehntausende Menschen gegen das Krisenmanagement der Behörden demonstiert.
  • Bei schweren Überschwemmungen in der spanischen Region Valencia sind nach offiziellen Angaben mindestens 220 Menschen ums Leben gekommen.
  • Einsatzkräfte suchen eine Woche nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter nach Dutzenden Vermissten.
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  • 0.20 Uhr

    Valencias Regierungschef entlässt kritisierte Ministerin

    Als Folge der verheerenden Unwetter in Spanien Ende Oktober mit bisher 227 Toten hat der Regierungschef der besonders hart getroffenen Mittelmeerregion Valencia, Carlos Mazón, personelle Konsequenzen gezogen. Die Ministerin für Handel, Industrie, Innovation und Tourismus, Nuria Montes, muss ihren Hut nehmen, wie die spanische Nachrichtenagentur Europapress unter Berufung auf die Regionalregierung am Abend berichtete.

    Die Ministerin für Handel, Industrie, Innovation und Tourismus, Nuria Montes im Oktober 2024.
    Die Ministerin für Handel, Industrie, Innovation und Tourismus, Nuria Montes im Oktober 2024.
    Bild. Keystone/EPA/Biel Alino

    Montes hatte sich Anfang November gegenüber Angehörigen von Todesopfern in einer Art geäussert, die viele als mitleidslos und hart empfunden hatten – später entschuldigte sie sich dafür.

    Auch Mazón selbst, der der konservativen Partei PP angehört, sieht sich wegen seines Krisenmanagements mit massiven Rücktrittsforderungen seitens anderer Parteien, aber auch aus der Bevölkerung konfrontiert. Bisher lehnt er diesen aber ab.

    Bei den Überschwemmungen beschädigte Autos türmen sich noch immer mitten in der Stadt Catarroja in der Region Valencia. (18. November 2024)
    Bei den Überschwemmungen beschädigte Autos türmen sich noch immer mitten in der Stadt Catarroja in der Region Valencia. (18. November 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Villar Lopez

    Montes hatte Anfang November Familien den Zugang zu der provisorisch eingerichteten Leichenhalle auf dem Messegelände der Regionalhauptstadt Valencia, wo die immer zahlreicher geborgenen Opfer der Unwetter vom 29. Oktober hingebracht wurden, mit den Worten verwehrt: «Hier wird den Angehörigen der Zugang zu dem Bereich, in dem wir alle Verstorbenen aufbahren, nicht erlaubt sein, sie müssen also auf einen Anruf des Gerichts und die Zustellung der entsprechenden Unterlagen warten.» Diese Aussage wurde wegen mangelnder Empathie und fehlender Menschlichkeit kritisiert. Montes' Nachfolgerin wird Marián Cano García.

    Mitglieder der mexikanischen Notfallhelfer  Members «Topos Aztecas» suchen nach den Überschwemmungen im Dorf Chiva in Valencia nach Toten. (17.  November 2024) 
    Mitglieder der mexikanischen Notfallhelfer  Members «Topos Aztecas» suchen nach den Überschwemmungen im Dorf Chiva in Valencia nach Toten. (17.  November 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Villar Lopez
  • Dienstag, 19. November 2024, 0.10 Uhr

    Elf Menschen immer noch vermisst

    Bei den Unwettern kamen nach jüngster Bilanz der Regionalregierung Valencia vom Montagabend mindestens 227 Menschen ums Leben, alleine 219 in der Region Valencia. Die Zahl der Vermissten sank von zuletzt 13 auf jetzt noch elf, wie es in dem Post auf X hiess.

  • Mittwoch, 13.November, 20.20 Uhr

    Erneut höchste Unwetter-Warnstufe in Valencia

    Der spanische Wetterdienst hat für Teile der Katastrophenregion Valencia erneut die höchste Unwetter-Alarmstufe ausgerufen. Die Warnstufe gilt laut der nationalen Wetterbehörde Aemet bis Donnerstag um 12.00 Uhr. An der Küste der Region im Osten des Landes werden bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter binnen zwölf Stunden erwartet.

    Vor zwei Wochen war Valencia von einer durch starke Regenfälle ausgelösten Flutkatastrophe heimgesucht worden. Bei den Überschwemmungen kamen mehr als 200 Menschen ums Leben, 17 Menschen werden weiterhin vermisst.

    Neben Valencia rief der Wetterdienst auch für die südliche Provinz Málaga in Andalusien und die nordöstliche Provinz Tarragona in Katalonien bis Freitag die höchste Warnstufe aus. Wegen der erneuten Regenfälle blieben in Andalusien und Katalonien am Mittwoch die Schulen und Universitäten grösstenteils geschlossen, tausende Bewohner wurden in Sicherheit gebracht.

    Der Oktober war mit durchschnittlich 147 Litern Regen pro Quadratmeter der nasseste Monat in Spanien seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

  • 21.49 Uhr

    Zehntausende demonstrieren in Valencia gegen Krisenmanagement

    In der Küstenmetropole Valencia zehntausende Menschen gegen das Krisenmanagement der Behörden demonstiert. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, zogen die Demonstrierenden am Samstag vom Rathaus der Stadt zum Sitz der Nationalregierung. Mit dem Ruf «Mörder» machten sie ihrer Wut über die Behörden Luft, viele forderten den Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón.

    Gegen den Regierungschef der Region Valencia und Politiker der konservativen Volkspartei PP richtete sich ein Grossteil der Wut der Demonstrierenden. Aber auch Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sánchez wurde von den Protestteilnehmern kritisiert. Beide Politiker haben sich gegenseitig vorgeworfen, die Überschwemmungen infolge massiver Regenfälle Ende Oktober unterschätzt und die Rettungs- und Hilfseinsätze schlecht koordiniert zu haben.

    Einige Menschen in den betroffenen Gebieten berichteten, dass die Warnnachrichten erst auf ihren Handys eingegangen seien, als das Hochwasser bereits zahlreiche Autos mit sich gerissen hatte. Ausser den verspäteten Warnungen steht auch die Reaktion der Behörden auf die Katastrophe in rund 80 Städten und Gemeinden der Region in der Kritik.

    Die 30-jährige Demonstrantin Ana de la Rosa kritisierte «politischen Krieg, als nicht der Moment dafür war, weil die Bürger Hilfe brauchten und diese nicht bekamen». Damit hätten sich die Behörden der «fahrlässigen Tötung» schuldig gemacht.

    Der 73-jährige Julián García warf Mazóns Regionalregierung vor, von der Zentralregierung in Madrid nicht die Unterstützung erbeten zu haben, die nach der Katastrophe nötig gewesen sei. Der Regionalpräsident müsse daher zurücktreten. Auch auf einem Transparent an der Spitze des Protestzugs sowie auf vielen selbst gebastelten Plakaten stand «Mazón Rücktritt» zu lesen. In der spanischen Hauptstadt Madrid, die nicht zur Region Valencia gehört, forderten hunderte Demonstrierende ebenfalls Mazóns Amtsverzicht.

    Der Osten und Süden Spaniens waren Ende Oktober von heftigen Regenfällen heimgesucht worden, mancherorts gab es binnen 24 Stunden so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr. Zahlreiche Strassen verwandelten sich so in reissende Flüsse und rissen Autos mitsamt ihren Insassen mit sich. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 220 Menschen, davon 212 in der Region Valencia. Die Suche nach Dutzenden Vermissten sowie die Aufräumarbeiten in den mit Schlamm überzogenen Orten dauern an.

  • 9.11.2024, 16.24 Uhr

    Spaniens König kehrt nach schweren Tumulten ins Flutgebiet zurück

    Nur neun Tage nach den schweren Ausschreitungen bei seinem ersten Besuch kehrt Spaniens König Felipe VI. ins Katastrophengebiet zurück. Der Monarch werde am Dienstag erneut das vom sogenannten Jahrhundertunwetter schwer in Mitleidenschaft gezogene Region Valencia im Osten des Landes besuchen, teilte das Königshaus in Madrid mit. Am vergangenen Sonntag waren Felipe und Königin Letizia in Paiporta unweit der Provinz-Hauptstadt Valencia mit Schlamm beworfen und beschimpft worden.

    Die starken Niederschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen vor eineinhalb Wochen forderten nach der jüngsten Bilanz der Zentralregierung mindestens 220 Menschenleben. 212 Leichen wurden demnach allein in Valencia geborgen. Acht Todesopfer gab es in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien. Die offizielle Zahl der Vermissten wurde derweil von 78 auf 50 reduziert. Man müsse berücksichtigen, dass 29 Leichen noch nicht identifiziert worden seien, teilten die Regionalbehörden in Valencia mit.

    König Felipe VI. (l) und Königin Letizia von Spanien wurden bei ihrem letzten Besuch im Flutgebiet mit schlamm beworfen.
    König Felipe VI. (l) und Königin Letizia von Spanien wurden bei ihrem letzten Besuch im Flutgebiet mit schlamm beworfen.
    Rober Solsona/EUROPA PRESS/dpa

    In Valencia wird König und Staatsoberhaupt Felipe nach der Mitteilung der «Casa Real» die weiter auf Hochtouren laufenden Bergungs- und Aufräumarbeiten beaufsichtigen. In den rund 80 betroffenen Gemeinden werden unter anderem rund 8.500 Militärangehörige sowie 10.000 Beamte der nationalen Polizeieinheiten Policía Nacional und Guardia Civil eingesetzt. Dort sind zahlreiche Gebäude weiterhin nicht oder nur schwer zugänglich, da die Eingänge zum Teil nach wie vor von Autowracks und Hausrat blockiert sind.

    Am 29. Oktober hatte es in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Inzwischen scheint im Flutgebiet seit Tagen vorwiegend wieder die Sonne.

  • 11.31 Uhr

    Zahl der Toten steig auf 219

    Mehr als eine Woche nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter im Osten und Süden Spaniens liegt die Zahl der Toten mit der Bergung weiterer Leichen bei nunmehr 219.

    Dies gab Innenminister Fernando Grande-Marlaska (62) am Mittwochabend im Radiosender Cadena Ser nach dem Fund zweier Leichen in der Region Kastilien-La Mancha bekannt. Die Bergungsarbeiten gehen derweil auch heute unter Volldruck weiter.

  • Freitag, 8. November 2024, 11.21 Uhr

    Spanien kommt nicht zur Ruhe: Wasser spült dutzende Autos weg in der Region Girona.

    Spanien kommt nicht zur Ruhe. Nun traf es die Region um die Stadt Girona, nordöstlich von Barcelona.

    Die Regenfälle wurden zwischen zwei und drei Uhr morgens registriert. Etwa 100 Liter pro Quadratmeter sind sehr lokal gefallen.

    Die heftigen Regenfälle, die diesen Freitag frühmorgens in der Gegend von Cape Creus (Girona) fielen, haben zu einer plötzlichen Überschwemmung des Baches geführt. Dieser fliesst durch die Stadt Cadaqués. Normalerweise ist er ein trockener Kanal, jetzt hat er etwa 30 dort geparkte Fahrzeuge weggeschwemmt.

    Feuerwehrleute erklärten, dass es keine verletzten oder eingeklemmten Personen gebe. In Teilen von Girona regnet es weiterhin. Die Bürgermeisterin von Cadaqués, Pia Seriñana, hat im örtlichen Radio erklärt, dass der Regen ein lokales Phänomen in den Bergen rund um die Stadt sei.

  • Mittwoch, 6. November 2024, 0.06 Uhr

    89 Menschen vermisst

    Eine Woche nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter mit mehr als 200 Todesopfern im Osten Spaniens liegt erstmals eine offizielle Vermisstenzahl vor. 89 Menschen würden in der am schwersten betroffenen Region Valencia vermisst, teilte die Regionalregierung mit. Einige spanische Medien hatten noch bis vor Kurzem von bis zu 2500 Vermissten berichtet – allerdings ohne Quelle. Vermutlich basierten die Zahlen auf den Notrufen, die teils schon zu Beginn des Unwetters vor gut einer Woche bei den Behörden eingingen.

    Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt insgesamt bei 215, allein in Valencia wurden 211 geborgen. 62 von ihnen wurden noch nicht identifiziert, sodass einige der von Angehörigen und Freunden als vermisst gemeldeten Menschen darunter sein könnten.

    Eine Frau sitzt in Paiporta in der Region Valencia neben ihren aus dem Haus gespülten und geräumten Habseligkeiten. (5. November 2024)
    Eine Frau sitzt in Paiporta in der Region Valencia neben ihren aus dem Haus gespülten und geräumten Habseligkeiten. (5. November 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Emilio Morenatti
  • 17.50 Uhr

    Behörden befürchten viele Tote in überfluteten Tiefgaragen

    Nach der Flutkatastrophe in Spanien suchen die Rettungskräfte weiter nach zahlreichen Vermissten. Verkehrsminister Oscar Puente erklärte, die Rettungskräfte hätten zuerst «die besser zugänglichen» Orte «an der Oberfläche» abgesucht. Es gebe aber noch viele überflutete Erdgeschosse, Keller und Tiefgaragen, die noch nicht abgesucht worden seien. Es sei davon auszugehen, «dass sich dort noch Tote befinden».

    «Wir wissen nicht, was wir finden werden», sagte Aldaias Bürgermeister Guillermo Luján im Sender TVE. Er befürchte aber «Schreckliches». In den vergangenen Tagen hatten Rettungskräfte und Soldaten zahlreiche Pumpen installiert, um das Wasser aus Tiefgaragen zu pumpen. Auch Taucher waren bereits im Einsatz, Leichen haben sie bisher aber nicht entdeckt.

  • 15.25 Uhr

    Flughafen Barcelona unter Wasser

    Der Flughafen Barcelona El Prat steht nach den schweren Unwettern in Spanien jetzt ebenfalls unter Wasser. Videos und Bilder auf X zeigen, wie Teile des Rollfelds und auch der Eingangshalle unter Wasser stehen. Mehrere Flüge mussten deswegen umgeleitet werden, mehrheitlich läuft der Betrieb aber weiter. 

    Die lokalen Behörden schreiben in einer Mitteilung allerdings, Reisen sollten nur in absoluten Notfällen unternommen werden. «Reisen Sie nicht, wenn es nicht unbedingt notwendig ist», heisst es in der Mitteilung.

  • 15.16 Uhr

    Rechtsextreme nach Tumulten bei Königsbesuch unter Verdacht

    Die gewalttätigen Proteste beim Besuch des spanischen Königspaars und von Ministerpräsident Pedro Sánchez im Gebiet der Flutkatastrophe im Osten des Landes sind möglicherweise von rechtsradikalen Gruppen organisiert worden.

    Einiges deute darauf hin, erklärte Innenminister Fernando Grande-Marlaska im staatlichen Fernsehsender RTVE. Ermittlungen seien eingeleitet worden.

    Zu den Ausschreitungen in ihrer Gemeinde Paiporta unweit der Provinzhauptstadt Valencia sagte Bürgermeisterin Maribel Albalat, sie habe viele der gewalttätigen Demonstranten nicht gekannt. Sie seien wohl extra angereist.

    König Felipe und Königin Letizia waren am Sonntag in Paiporta mit Schlamm beworfen worden. Ein Leibwächter Letizias blutete am Gesicht, die mit Schlamm beschmutzte Königin weinte und fasste sich an den Kopf. Ministerpräsident Pedro Sánchez wurde nach Mitteilung der linken Regierung mit einem Stock attackiert und verliess die Gemeinde schnell wieder, während sich die Royals dem Unmut der Bürger stellten. Protestler traten und schlugen auf den Wagen des Regierungschefs ein. Die Menschen schrien unter anderem «Mörder, Mörder» oder «Haut ab!» Einige dieser Menschen trugen T-Shirts mit ultrarechten Symbolen.

    Der König warnt vor Fake News und Chaos

    Dass die Unruhen politisch motiviert und auch durch Fake News beflügelt worden sein könnten, deutete auch der Monarch bereits am Sonntag unmissverständlich an. «Hört nicht auf alles, was veröffentlicht wird. Es gibt viel Informationsrausch. Es gibt Menschen, die daran interessiert sind. Warum? Damit Chaos ausbricht», sagte Felipe Anwohnern, die sich ihm nähern und mit ihm sprechen durften, wie im spanischen TV zu hören war.

    Auch die renommiertesten spanischen Medien stimmten unter Berufung auf eigene Quellen überein: Die aufgrund ihrer Lage und einiger Fehler der Behörden aufgebrachten Bewohner seien von rechtsradikalen Aktivisten unterwandert und aufgestachelt worden. Die verständliche Empörung der Unwetteropfer sei von diesen Gruppen ausgenutzt worden, schrieb etwa die Zeitung «La Vanguardia» in einem Leitartikel. In Chats der rechtsextremen Szene habe es Aufrufe gegeben, nach Paiporta zu fahren, um vor allem dem sozialistischen Regierungschef Sánchez «einen Empfang» zu bereiten, hiess es in RTVE.

  • 12.54 Uhr

    Vermisstensuche in Spanien geht weiter

    Eine knappe Woche nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter im Osten Spaniens mit mehr als 200 Todesopfern geht die Suche nach Vermissten im Katastrophengebiet weiter.

    Alle Blicke richteten sich zuletzt vor allem auf ein Einkaufszentrum in Aldaia, einem Vorort der Provinzhauptstadt Valencia. Aus dem unterirdischen Parkplatz mit 2.700 Stellplätzen wird das Wasser abgepumpt. Es wird befürchtet, dass dort und auch in anderen Tiefgaragen Leichen entdeckt werden könnten.

    Anwohner gehen durch eine durch Überschwemmungen beschädigte Strasse in der Gemeinde Catarroja, Valencia
    Anwohner gehen durch eine durch Überschwemmungen beschädigte Strasse in der Gemeinde Catarroja, Valencia
    sda

    «Die Einsatzkräfte haben bereits rund 20 Fahrzeuge durchsucht, aber keine Körper gefunden», sagte Aldaia-Bürgermeister Guillermo Luján im staatlichen TV-Sender RTVE. Luján relativierte die dramatisierenden Berichte in einigen Medien. «Der Parkplatz war fast leer, wir schätzen, dass dort zum Zeitpunkt der Überschwemmung weniger als 100 Fahrzeuge parkten.» Man müsse vorsichtig sein, es seien übertriebene Darstellungen im Umlauf.

    Warnungen vor Spekulationen

    Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt bei 217 - 213 allein in der bei Urlaubern beliebten Provinz Valencia. Zudem gelten viele Menschen weiter als vermisst - eine offizielle Zahl gibt es nach wie vor nicht. Einige wenige Medien schreiben seit Tagen von 1.500, 2.000 oder sogar 2.500 Vermissten. Für diese Zahlen gibt es allerdings keine Quellen. Vermutlich basieren sie auf den Notrufen, die zum Teil schon zu Beginn des Unwetters bei den Behörden eingegangen waren. «Wir dürfen nicht spekulieren», sagte zu diesem Thema der Minister für Territoriale Politik, Ángel Víctor Torres. Man müsse seriös vorgehen.

    Menschen gehen durch überflutete Strassen in Valencia. Foto: ALberto Saiz/AP
    Menschen gehen durch überflutete Strassen in Valencia. Foto: ALberto Saiz/AP
    sda

    Inzwischen werden aber nicht nur die sterblichen Überreste verschwundener Menschen geborgen. Immer wieder tauchen auch vielerorts als vermisst geltende Personen auf. Zuletzt die Rentnerin Josefa, wie der Polizeibeamte Iván García am Montag in RTVE berichtete. «Die Freude der Angehörigen und Freunde war beim Wiedersehen riesengross, unbeschreiblich», erzählte der Beamte. «Sie war die ganze Zeit zu Hause, hatte aber nicht kontaktiert werden können.» Es gebe ausserdem weiterhin auch «viele Menschen, die völlig desorientiert sind».

    Keine Unwetterwarnung mehr im Katastrophengebiet

    Die Aufräum- und Bergungsarbeiten kamen derweil immer besser auf Touren. Am Montag waren neben rund 10.000 Polizisten der Policía Nacional und der Guardia Civil bereits mehr als 7.500 Militärangehörige im Einsatz. Sie wurden von Feuerwehr und Zivilschutz sowie von unzähligen Freiwilligen unterstützt. Es wird vermutet, dass die Aufräumarbeiten viele Tage und sogar Wochen in Anspruch nehmen werden. Der Wiederaufbau dürfte Monate dauern.

    In Valencia hatte es am Dienstag in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Am Montag sollte es im Katastrophengebiet keine nennenswerten Niederschläge mehr geben. Unwetterwarnungen des Wetterdienstes Aemet galten für Teile von Katalonien im Nordosten sowie von Extremadura im Westen des Landes.

  • 12.42 Uhr

    Überschwemmungen in Castelldefels

    Castelldefels ist eine Küstenstadt südlich von Barcelona. Hier leben viele Fussballspieler des FC Barcelonas und gilt es als Luxusviertel. Das Unwetter hat auch diese Stadt mittlerweile erreicht. Auf X sind Videos von überschwemmten Strassen zu sehen:

  • 4. November 2024, 10.56 Uhr

    Unwetter-Warnung in Barcelona

    Seit Montagmorgen warnt der Zivilschutz in den Regionen Garraf und Barcelona vor «kontinuierlichem und sintflutartigem» Regen für die kommenden drei Stunden.

    Man solle «extreme Vorsicht» walten lassen und unnötige Reisen vermeiden sowie von Bächen oder Schluchten fernbleiben. Es könne auch zu Erdrutschen kommen.

  • 21.52 Uhr

    Protest von Unwetter-Opfern: König Felipe zeigt Verständnis

    Der spanische König Felipe VI. hat Verständnis für die Reaktion aufgebrachter Einwohner im Katastrophengebiet bei Valencia geäussert. «Man muss die Wut und die Enttäuschung vieler Menschen darüber verstehen, was ihnen Schlimmes widerfahren ist, weil es schwer zu verstehen ist, wie die Mechanismen funktionieren und es die Erwartung gibt, dass man sich um die Notlage kümmert», sagte der König nach Angaben der Agentur Europa Press.

    König Felipe im Katastrophengebiet.
    König Felipe im Katastrophengebiet.
    Bild: Keystone/Europa Press/Rober Solsona

    Felipe und Königin Letizia hatten zwei verwüstete Orte in der Region besucht, die von dem Unwetter besonders schwer getroffen worden waren. Dabei wurden die beiden beschimpft und auch mit Schlamm beworfen. 

  • 14.28 Uhr

    Überflutete Tiefgaragen sind «mögliche Massengräber» – Geruch deutet auf Leichen hin

    Die doppelstöckige Tiefgarage in Valencia ist komplett überflutet.
    Die doppelstöckige Tiefgarage in Valencia ist komplett überflutet.
    X

    Nach der verheerenden Flut in Spanien werden noch etwa 2000 Menschen vermisst. Laut «Bild», befürchten Rettungskräfte, dass sich viele von ihnen in Tiefgaragen befinden, die noch immer unter schlammigem Wasser stehen – mögliche Massengräber. Vor einem Supermarkt in Valencias Vorort Alfafar, dessen zweistöckige Tiefgarage geflutet ist, steht ein Leichenwagen bereit. Im ersten Untergeschoss reicht das Wasser bis zur Brusthöhe.

    Kommandant Vincente Rivera (49), Leiter eines Tauchteams der Guardia Civil, erklärt: «Das Wasser ist völlig undurchsichtig. Wir bewegen uns mit Stöcken tastend durch das erste Untergeschoss und haben soeben eine Leiche gefunden.» Es werden noch vier Supermarkt-Mitarbeiter und ein Anwohner vermutet; der süssliche Geruch deutet darauf hin. Rivera beschreibt den Gestank in der Tiefe als «unerträglich».

    Trotz unermüdlicher Arbeit der Notfalleinheit des spanischen Militärs (UME) konnten die Pumpen das Wasser im zweiten Untergeschoss noch nicht erreichen. Besonders in Alfafar zeigte die Flut ihre brutale Kraft: Autos wurden zu Bergen aufgetürmt, blockieren Tunnel und Einfahrten. Viele Menschen, die versuchten, ihre Fahrzeuge zu retten, hatten keine Chance.

  • 13.59 Uhr

    Wütende Proteste gegen König Felipe VI. in Katastrophengebiet

    Dem spanischen König Felipe VI. sind bei einem Besuch im Überschwemmungsgebiet in der Region Valencia wütende Proteste von Überlebenden entgegengeschlagen. Eine aufgebrachte Menge warf am Sonntag in Paiporta am Rande der Stadt Valencia mit Schlamm und rief Schmähworte in Richtung des Monarchen, als er mit Ortsansässigen zu sprechen versuchte. «Raus! Raus!» und «Killer!», skandierte die Menge unter anderem. Berittene Polizisten schritten ein, um Dutzende Protestierende zurückzuhalten.

  • 3. November, 2024, 10.10 Uhr

    Todesopferzahl in Spanien steigt auf 213

    Die Zahl der Toten nach den schweren Unwettern im Osten und Süden Spaniens steigt weiter – und viele Menschen gelten weiter als vermisst. Der Notdienst der am schwersten getroffenen Mittelmeerregion Valencia gab die jüngste Bilanz mit 213 Toten an, wie der staatliche Sender RTVE berichtete.

    Die Bergungsarbeiten laufen am mittlerweile sechsten Tag nach der Katastrophe weiter. Vor allem in Tunneln und überfluteten Tiefgaragen oder Parkhäusern stellt sich die Suche besonders schwierig dar.

    Regierungschef Pedro Sánchez hatte am Samstag angekündigt, das Militär vor Ort um weitere 5000 Soldaten aufzustocken und auch 5000 Polizisten zu entsenden. Mittlerweile sind mehr als 3600 Militärangehörige in den am schlimmsten betroffenen Ortschaften nahe der Grossstadt Valencia im Einsatz, wie die spanische Zentralregierung in Madrid verkündete.

  • 17.01 Uhr

    Drei Tage eingeschlossen – Frau in Spanien lebend gerettet

    Endlich eine gute Nachricht in Spanien: Drei Tage nach den tödlichen Unwettern haben Rettungskräfte in der schwer getroffenen Mittelmeerregion Valencia eine Frau lebend aus einem Auto geborgen. Die Polizei in der Gemeinde Moncada teilte auf der Plattform X ein entsprechendes Video, in dem der Präsident des Zivilschutzes Valencia, Martín Pérez, ihre Rettung vor Mitarbeitern unter Applaus verkündet.

    Die Frau soll drei Tage lang neben der Leiche ihrer Schwägerin in dem Fahrzeug in der Gemeinde Benetússer südlich der Grossstadt Valencia eingeklemmt gewesen sein, wie die Nachrichtenagentur Europapress mit Bezug auf die Lokalzeitung «Las Provincias» berichtet. Rettungskräfte hätten ihre Schreie gehört, als sie aus einem Tunnel steckengebliebene Autos wegschleppten. Die Gerettete sei zu einer medizinischen Untersuchung gebracht worden, weitere Details waren nicht bekannt.

  • Samstag, 2. November 2024, 15.18 Uhr

    Schon 211 Tote nach Unwettern in Spanien

    In Spanien steigt die Zahl der Toten nach den schlimmen Unwettern vom Dienstag weiter. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez sprach nach einer Krisensitzung von 211 Toten, die meisten in der Mittelmeerregion Valencia. Und das dürfte längst noch nicht das Ende sein - nach wie vor vermissten «Dutzende Menschen» Freunde und Angehörige, wie Sánchez in einer Erklärung anschliessend sagte.

  • 23.16 Uhr

    Spanische Dörfer bitten um freiwillige Helfer

    Mehrere Gemeinden in der spanischen Mittelmeerregion Valencia haben nach den verheerenden Unwettern vom Dienstag jetzt die Hilfe von Freiwilligen für die Aufräumarbeiten erbeten. Gefragt seien vor allem Helfer, die unter anderem möglichst mit Lieferwagen und grossen Fahrzeugen sowie Schaufeln, Besen und ähnlichen Gegenständen ausgestattet seien, berichtete die Nachrichtenagentur Europapress. In der Stadt Valencia soll am Morgen um 7.00 Uhr ein Koordinationszentrum für den Einsatz der Freiwilligen in Betrieb gehen, wie die Regionalregierung Valencia mitteilte.

    Zu den Orten, die freiwillige Helfer suchen, gehören etwa Chiva, Catarroja und Utiel, die alle nahe der Stadt Valencia liegen und von den Überschwemmungen schwer gezeichnet sind. In einigen Gemeinden türmen sich nach wie vor von den Wassermassen ineinandergeschobene Autos. Möbel sowie sonstiger Hausrat versperren die meist mit Schlamm überzogenen Strassen. Auch Strom, Trinkwasser und Telekommunikationsnetze sind noch nicht wieder überall vorhanden. 

    Mittlerweile haben sich mehrere Tausend Menschen über soziale Medien zusammengefunden. Viele gingen bereits mit Schaufeln und anderen Geräten ausgestattet von Valencia in Richtung einiger Dörfer und nahmen dafür Fussmärsche von ein bis zwei Stunden in Kauf, wie spanische Medien berichteten. Die offizielle Zahl der Toten liegt mittlerweile bei 205, davon allein 202 in der Region Valencia. Eine nicht bekannte Zahl wird noch vermisst.

    Die Zentralregierung in Madrid versprach schnelle Hilfe beim Wiederaufbau. Auch tausende Freiwillige unterstützen die Betroffenen. 
    Die Zentralregierung in Madrid versprach schnelle Hilfe beim Wiederaufbau. Auch tausende Freiwillige unterstützen die Betroffenen. 
    Bild: Alberto Saiz/AP
  • 17.38 Uhr

    Unwetter erreicht Balearen: Starker Regen auf Mallorca

    Das Tiefdruckgebiet, das am Dienstag für die verheerenden Fluten im Süden und Osten Spaniens sorgte, hat jetzt Mallorca mit ersten heftigen Schauern überzogen. In manchen Gebieten der beliebten Balearen-Insel seien bereits mehr als 100 Liter pro Quadratmeter gefallen, berichtete das Wetterportal «MeteoDadesBalears».

    Am Flughafen Palma sind alle Flüge etwa ein bis zwei Stunden verspätet, wie aus der deutschen Website der Flughafengesellschaft Aena hervorgeht.

  • 15.29 Uhr

    Zahl der Todesopfer auf 205 gestiegen

    Noch immer stapeln sich vielerorts ineinandergeschobene Autos, ganze Orte sind mit Schlamm überzogen und von der Aussenwelt abgeschnitten - die Aufräumarbeiten werden wohl lange Zeit in Anspruch nehmen. Dafür wird das Ausmass der Unwetterschäden vom Dienstag immer deutlicher: Nach der Bergung weiterer Leichen steigt die Zahl der Toten mittlerweile auf 205. Auch auf der beliebten Touristeninsel Mallorca werden jetzt Unwetter erwartet.

    Noch immer werden Dutzende vermisst. Verteidigungsministerin Margarita Robles sagte im Sender RTVE, man rechne damit, etwa in Autos möglicherweise noch weitere Leichen zu finden. Bei dem Unwetter vom Dienstag waren zahlreiche Fahrzeuge in den Fluten steckengeblieben oder ineinander gedrückt worden.

  • 11.29 Uhr

    250 Menschen in Valencia noch immer vermisst

    Die Zahl der Todesopfer nach der Sturzflut in Valencia könnte noch stark ansteigen. Aktuell würden 250 Menschen in den Trümmern und Autowracks vermisst, schreibt die englischsprachige spanische Zeitung «The Olive Press», beruft sich dabei aber auf eine inoffizielle Quelle

    Die zuständigen Behörden würden noch keine Zahl der Vermissten kommunizieren. Die Rettungsarbeiter sind derweil auf der Suche nach Überlebenden und Getöteten.

    Sollten die 250 Vermissten – von vielen gebe es seit Dienstag kein Lebenszeichen – tot sein, würde die Anzahl Todesopfer auf über 400 ansteigen. Schon jetzt, mit mehr als 150 Toten ist die Sturzflut in Südspanien eines der schwersten Naturunglücke der spanischen Geschichte.

  • 10.03 Uhr

    Diese Faktoren haben die Sturzflut verursacht

    Die extreme Sturzflut ist das Resultat einer Kombination von Wetter-Phänomenen. Sky News hat die folgende kurze Erklärung publiziert:

    Am Anfang ist das isolierte Höhentief, das in Spanien mit DANA abgekürzt wird. Kalte Luft strömt über das warme Mittelmeer, die warme Luft steigt rasch auf und bildet besonders dichte und feuchte Wolken. Diese bleiben während Stunden an derselben Stelle und laden sich weiter auf, bis sie schliesslich in kurzer Zeit die Feuchtigkeit als Regen ablassen.

    Diese DANA war eine der drei schwersten der letzten 100 Jahre in der Region Valencia.

    Zerstörerisch hinzu kommt die Situation am Boden. In der betroffenen Region hat es seit fast zwei Jahren nicht mehr geregnet. Darum ist der Erdboden trocken und hart und kann kaum Wasser aufnehmen.

    Ab dem 30. Oktober ist in vier bis acht Stunden so viel Regen gefallen, wie in einem durchschnittlichen Jahr (wozu die vergangenen zwei Jahre nicht zählen). Das enormen Regenwassermengen können nicht versickern und fliessen deshalb als Sturzfluten durch die Städte und Dörfer.

  • 9.35 Uhr

    Bürgermeisterin von Paiporta: «Niemand hat uns gewarnt»

    Die Bürgermeisterin der von der Flut besonders schwer getroffenen Gemeinde Paiporta wiederholt die Kritik, die Bevölkerung sei nicht rechtzeitig gewarnt worden. «Niemand hat uns gewarnt» zitiert die ARD Tagesschau die Politikerin. 

    Alte Menschen seien in ihren eingeschossigen Häusern gefunden worden. Andere seien in Tiefgaragen umgekommen, weil sie ihre Autos in Sicherheit bringen wollten. «Aber die Garagen wurden zur Falle», sagt die Bürgermeisterin.

    Die Flut hat die Menschen in Paiporta bei Valencia schwer getroffen, physisch und psychisch.
    Die Flut hat die Menschen in Paiporta bei Valencia schwer getroffen, physisch und psychisch.
    KEYSTONE
  • 7.30 Uhr

    Huelva überschwemmt – Wetterdienst warnt vor weiterem Starkregen

    Der spanische Wetterdienst hat für Freitag in mehreren Regionen die höchste Warnstufe wegen Starkregens ausgegeben. Besonders betroffen ist die Küste von Huelva sowie die Regionen Andévalo und El Condado. Meteorologen erwarten bis zu 70 mm Niederschlag pro Stunde. Die Warnung bleibt zunächst für den Freitagmorgen bestehen. Auch weiter im Landesinneren gilt eine Unwetterwarnung, dort jedoch auf Warnstufe Gelb.

    Die Lage bleibt angespannt, vor allem rund um Valencia, wo bereits erhebliche Mengen Regen gefallen sind. Hier und auf den Baleareninseln gilt weiterhin die Warnstufe Orange. Die Bevölkerung muss sich auf weitere Niederschläge und mögliche Überschwemmungen einstellen.

    Auf Bildern in sozialen Medien sind bereits überschwemmte Strassen und betroffene Gebiete in Huelva zu sehen. Einige Strassenabschnitte stehen völlig unter Wasser. Wie gross die Schäden sind, ist bislang noch unklar.

  • 2.35 Uhr

    Spanien schickt mehr Einsatzkräfte ins Katastrophengebiet

    Nach den extremen Regenfällen in Spanien mit mindestens 158 Toten fehlt es an vielen Orten an Lebensmitteln, Wasser und Strom. Spaniens Regierung kündigte an, von Freitag an weitere 500 Soldaten in die betroffene Region zu entsenden, um die Logistik und die Verteilung von Hilfsgütern sicherzustellen.

    «Wir mussten einen Supermarkt ausräumen, um Lebensmittel an die Bevölkerung zu verteilen», sagte der Bürgermeister des Orts Alfafar, Juan Ramón Adsuara, dem Fernsehsender À Punt in der Provinz Valencia. In der Gemeinde mit 20'000 Einwohnern gebe es noch Menschen, die mit Leichen in ihren Häusern lebten. Mehr als 1200 Soldaten beteiligten sich bereits an den Rettungsarbeiten.

    Einwohner, freiwillige Helfer und Rettungsdienste schafften Schlamm, Schutt und weggespülte Autos von den Strassen. Die schweren Unwetter vom Dienstag hatten vor allem in der Mittelmeerregion Valencia gewütet. Allein in der gleichnamigen Provinz wurden 155 der bestätigten Todesopfer gemeldet. Auch andere bei Touristen beliebte Regionen am Mittelmeer wie Andalusien und Murcia sowie Kastilien-La Mancha im Landesinneren waren betroffen.

  • Freitag, 1. November 2024, 2.31 Uhr

    Weiterhin Dutzende Menschen vermisst

    Nach den extremen Regenfällen in Spanien mit mindestens 158 Toten würden weiterhin Dutzende Menschen vermisst, hat der spanische Minister für Territorialpolitik, Ángel Víctor Torres, nach einer Sitzung des Krisenkomitees erklärt. Wegen der hohen Zahl an Todesopfern würden zusätzliche Forensiker in das Katastrophengebiet geholt und notfalls auch Hilfe aus dem Ausland angefordert.

    Bei der Wiederherstellung der Infrastruktur und der Räumung blockierter Strassen habe man zwar Fortschritte gemacht. Die Situation sei allerdings weiterhin schwierig, sagte der Minister. Zehntausende Haushalte seien weiterhin ohne Strom. Nach Plünderungen in Geschäften und Häusern werde die Polizei mehr Präsenz zeigen. Medienberichten zufolge wurden in Einkaufzentren, die nach der Katastrophe unbewacht waren, unter anderem elektronische Geräte, Schmuck und Parfüm gestohlen. 39 Verdächtige sind nach Angaben der Nationalpolizei festgenommen worden.

    Von den Fluten weggespülte Autos in Valencia. (31. Oktober 2024) 
    Von den Fluten weggespülte Autos in Valencia. (31. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Alberto Saiz
  • 16.45 Uhr

    Mindestens 158 Tote bei Unwettern in Spanien

    Die Zahl der Toten nach den verheerenden Unwettern in grossen Teilen Spaniens ist auf mindestens 158 gestiegen. Allein in der am schwersten betroffenen Region Valencia im Osten des Landes wurden 155 Leichen geborgen, wie die Regionalregierung mitteilte. Weitere drei Opfer gab es in den Regionen Andalusien und Kastilien-La Mancha. Dutzende Menschen gelten nach wie vor als vermisst.

    Die von den Fluten betroffene Stadt Picanya in Valencia. (31. Oktober 2024)
    Die von den Fluten betroffene Stadt Picanya in Valencia. (31. Oktober 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Miguel Angel Polo

    Mancherorts fiel innerhalb von einem Tag so viel Regen wie sonst in einem Jahr – dem Wetterdienst Aemet zufolge in einigen Orten der Region Valencia bis zu 490 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Binnen kürzester Zeit verwandelten sich Strassen in Flüsse und Bäche in reissende Ströme, die Menschen, Autos und Bäume aber auch Infrastruktur mit sich rissen und vielerorts grosse Verwüstung anrichteten.

  • 16.22 Uhr

    Verzweiflung in Spanien nach den Unwettern

    In dem 10.000-Seelen-Ort Sedaví in der Provinz Valencia südlich der gleichnamigen Grossstadt herrscht unter den Einwohnern derzeit nur Verzweiflung.

    Dort rauschte das Wasser durch die Strassen, zerstörte Häuser und türmte Autos auf, die jetzt Hauseingänge blockieren, sodass Bewohner ihre Wohnungen nicht verlassen können.

    «Ich kenne mindestens 30 Menschen, die beinahe ums Leben gekommen wären», sagt ein Anwohner sichtlich mitgenommen der Zeitung «El País». Ein anderer bricht im Beisein einer Reporterin des Staatssenders RTVE vor laufender Kamera fast in Tränen aus und sagt: «Niemand kommt, um die Autos wegzuziehen oder uns irgendetwas zu bringen. Man hat uns aufgegeben.» Die Menschen bräuchten Essen, Kleidung und Schaufeln, um selbst die Erdmassen wegschaufeln zu können.

  • 14.36 Uhr

    Neue Unwetterwarnungen in Teilen Spaniens

    Nach den schweren Unwettern in Spanien mit mindestens 95 Toten drohen weitere Regenfälle. Der Wetterdienst Aemet gab eine Hochwasserwarnung für die gesamte Provinz Castellón aus, die ebenfalls zur von heftigen Regenfällen am Dienstag stark getroffenen Mittelmeerregion Valencia gehört. Sie war bisher von dem Wetterphänomen «Kalter Tropfen» verschont geblieben, das jetzt gen Nordosten weiterzieht.

    Die Regierung der Balearen rief die Bevölkerung vor allem auf den beliebten Urlaubsinseln Mallorca und Menorca zu grösster Vorsicht in den kommenden Tagen auf. Dort galt die Warnstufe orange, die zweithöchste. In Spanien steht wegen des morgigen Feiertags ein langes Wochenende bevor, das gewöhnlich viele Spanier für Reisen nutzen. Doch Sánchez appellierte an die Menschen in den betroffenen Provinzen Valencia und Castellón: «Bleiben Sie zu Hause!»

  • 12.17 Uhr

    Nach der Flut: Suche nach Vermissten in Spanien

    Nach den verheerenden Unwettern im Süden und Osten Spaniens mit mindestens 95 Toten werden trotz zahlreicher Geretteter immer noch viele Menschen vermisst. Verteidigungsministerin Margarita Robles erklärte die Suche nach ihnen zur Priorität des Tages, wie sie dem TV-Sender Telecinco sagte.

    Die Ministerin nannte keine Zahl, aber laut Medien gelten Dutzende Menschen als vermisst. In den Fokus rückt nun die Frage, ob die Behörden nicht früh genug vor der Gefahr gewarnt haben. Das ganze Ausmass der Schäden war auch am Donnerstagmittag noch unklar.

    Von «vielen» Menschen wisse man gar nichts über deren Schicksal, sagte die Ministerin. In der besonders stark betroffenen Mittelmeerregion Valencia, in der 92 der bisher bestätigten 95 Toten gefunden wurden, soll nun das Militär gezielt in den Ortschaften Paiporta und Masanasa nach Menschen in Not suchen.

    Zugleich lehnte Robles es ab, sich an der in Spanien entbrannten Diskussion über Versäumnisse bei der Warnung vor diesen verheerenden Unwettern zu beteiligen. «Jeder weiss, was er gut und schlecht gemacht hat», sagte sie mit Blick auch auf einen Streit zwischen Innenminister Fernando Grande-Marlaska und dem Regierungschef der Region Valencia, Carlos Mazón. Beide werfen sich gegenseitig vor, für das Warnsystem zuständig gewesen zu sein.

  • 09.20 Uhr

    Video zeigt Zerstörung nach Bruchfluten

  • 8.12 Uhr

    Behörden weisen Kritik an zu später Alarmierung zurück

    Nach dem heftigen Unwetter mit mindestens 95 Toten in Spanien gehen die Rettungs- und Aufräumarbeiten weiter. Eine erste Phase sei bereits abgeschlossen worden, sagte der Regierungschef der am meisten betroffenen Region Valencia, Carlos Mazón, in der Nacht zum Donnerstag. Nach etwa 70 Einsätzen aus der Luft seien augenscheinlich alle Menschen gerettet worden, die sich auf Hausdächer geflüchtet hatten.

    Die Einsatzkräfte hätten inzwischen auch alle betroffenen Ortschaften erreichen können. Auch die Suche nach Vermissten wird fortgesetzt. Im Laufe des Morgens wird Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez in Valencia erwartet.

    Mazón wies zugleich Kritik zurück, die Bevölkerung sei zu spät vor den Wassermassen gewarnt worden. Erste Warnungen seien bereits am Sonntag ausgesprochen worden. Die Verantwortlichen hätten sich strikt an die Protokolle des Zivilschutzes gehalten.

    Bei extrem starkem Niederschlag - mancherorts fiel innerhalb von einem Tag so viel Regen wie sonst in einem Jahr - waren am Dienstag immer mehr Flüsse über die Ufer getreten. Der Wetterdienst Aemet sprach von einem «historischen Unwetter», dem schlimmsten solcher Art in diesem Jahrhundert in der bei Urlaubern beliebten Region Valencia.

  • 3 Uhr

    Tödliche Flut: Spanien sucht nach Vermissten und Schuldigen

    Nach der Unwetterkatastrophe mit mindestens 95 Toten wird in Spanien die Suche nach Leichen, Vermissten und von der Aussenwelt abgeschnittenen Menschen in der Nacht fortgesetzt. «Wegen der Dunkelheit müssen allerdings viele Aktivitäten bis Tagesanbruch unterbrochen werden», sagte der Leiter der Notfallabteilung des spanischen Roten Kreuzes, Iñigo Vila, am Abend dem staatlichen Fernsehsender RTVE.

    Eine Frau steigt in der Gemeinde Paiporta über Trümmer, die die Fluten zurückgelassen haben. (30. Oktober 2024) 
    Eine Frau steigt in der Gemeinde Paiporta über Trümmer, die die Fluten zurückgelassen haben. (30. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Manuel Bruque

    Unter den Toten sind laut spanischen Medienberichten mindestens vier Kinder und sechs alte Menschen in einem Pflegeheim. Befürchtet wird, dass die Opferzahl weiter ansteigt. Eine offizielle Gesamtzahl der Vermissten lag nicht vor. Hilfe benötigten auch Tausende Menschen, die in Fahrzeugen, Häusern und Dörfern ausharrten.

    Besonders schlimm ist die Lage in der Region Valencia, wo 92 der insgesamt 95 bislang bestätigten Todesopfern geborgen wurden. Schwer betroffen sind aber auch andere Regionen am Mittelmeer wie Andalusien und Murcia sowie Kastilien-La Mancha. Die Zentralregierung in Madrid rief eine dreitägige Staatstrauer ab Donnerstag aus. Sie sicherte den Betroffenen auch schnelle Hilfe beim Wiederaufbau zu.

    In der Nacht waren zahlreiche Autobahnen und Landstrassen weiter unbefahrbar. Auch der Bahnverkehr wurde erheblich beeinträchtigt. Rund 115'000 Haushalte waren ohne Strom, zudem gab es weiter Probleme mit den Handyverbindungen.

    Auch in Zügen, Häusern, Büros, Schulen und Einkaufszentren sind seit Dienstagabend viele Tausende Menschen eingeschlossen. Andere suchten auf Dächern von Autos oder Häusern Schutz. Sie wurden am Mittwoch von Tausenden Einsatzkräften des Militärs, des Zivildienstes, der Feuerwehr und der Polizei zum Teil unter Einsatz von Helikoptern und Booten in Sicherheit gebracht.

  • 1.30 Uhr

    Was hat Tragödie ausgelöst? Kamen Warnungen zu spät?

    Bei extrem starkem Niederschlag – mancherorts fiel innerhalb von einem Tag so viel Regen wie sonst in einem Jahr – waren am Dienstag immer mehr Flüsse in Spanien über die Ufer getreten. Der Wetterdienst Aemet sprach von einem «historischen Unwetter», dem schlimmsten solcher Art in diesem Jahrhundert in der Region Valencia.

    Unzählige Strassen verwandelten sich blitzschnell in reissende Ströme. Gebäude und Felder wurden unter Wasser gesetzt. Strassen, Häuser und kleinere Brücken brachen weg. Bäume, Container, Autos, Lastwagen und Menschen wurden vom Wasser wie Spielzeug mitgerissen. Fahrzeuge wurden ineinander geschoben und zu Schrottbergen aufgetürmt.

    Überlebende berichteten von erschütternden Erlebnissen. Ein 57-jähriger Mann erzählte der Zeitung «El País», er habe in Paiporta nahe der Provinzhauptstadt Valencia auf einem Bauwagen Zuflucht gesucht und von dort aus mehreren Menschen im Wasser helfen wollen. «Ich hielt sie an der Hand fest, aber die Strömung war so brutal und so schnell, dass wir getrennt wurden und sie von der Flut fortgerissen wurden.»

    Obwohl das ganze Ausmass der Tragödie noch nicht bekannt ist und die Such- und Rettungsarbeiten noch länger anhalten werden, hat in Spanien bereits eine Debatte über mögliche Schuldige begonnen. In den Medien und im Internet wurde diskutiert, ob die Behörden die Bürger früher oder besser hätten warnen müssen. Entsprechende Kritik gab es etwa von mehreren Rathaus-Chefs. Schliesslich wisse man, dass das Wetterphänomen der «Dana» oder des «kalten Tropfens» gefährlich sei. Es tritt zu Herbstbeginn, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben, im Süden und Osten Spaniens häufiger auf.

    Die Regionalregierung und auch Experten wiesen die Vorwürfe zurück. Man könne solche «brutalen Folgen» nicht vorhersagen, weil diese von verschiedenen Faktoren abhängig seien, sagte etwa der angesehene Meteorologe Francisco Martín León der Nachrichtenagentur Europa Press. Der Wetterdienst Aemet habe mit Unwetterwarnungen der Stufen drei (Gelb), zwei (Orange) und eins (Rot) ausreichend und rechtzeitig informiert.

    Am Donnerstag soll das Wetter besser werden. Unwetterwarnungen gelten noch für Teile von Andalusien und Extremadura im Westen und für Teile von Katalonien im Nordosten des Landes. Die vorausgesagten Niederschlagsmengen halten sich in Grenzen. Die Katastrophe ist trotzdem noch längst nicht überstanden, wie die Behörden immer wieder warnen.

  • Donnerstag, 31. Oktober 2024, 0.03 Uhr

    1200 Menschen sitzen in Valencia weiter in Fahrzeugen fest

    Rund 1200 Menschen sitzen in Spanien nach dem verheerenden Unwetter zum Teil seit mehr als 24 Stunden in ihren Fahrzeugen fest. Man schätze, dass auf den Autobahnen A3 und A7 in der Region Valencia insgesamt circa 5000 Fahrzeuge feststecken, teilte die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) am Abend mit. Es handele sich um Autos, Busse oder Lastwagen, die zum Teil von den Fahrern und Passagieren verlassen worden seien. Es gebe aber auch Menschen, die nicht von ihren Fahrzeugen weggehen wollten, hiess es.

    Beim Unwetter starben nach vorläufigen amtlichen Angaben mindestens 95 Menschen. Am schwersten betroffen war die Region Valencia im Osten des Landes, wo bislang 92 Leichen geborgen wurden. Ob Touristen oder Ausländer unter den Opfern sind, war zunächst nicht bekannt. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl weiter ansteigen wird. Unter Berufung auf verschiedene Behörden und Betroffenen sprachen Medien am Abend von «Dutzenden» Vermissten.

    Der Wetterdienst Aemet bezeichnete das Unwetter als «historisch». Es habe sich um den schlimmsten «Kalten Tropfen» (gota fría) dieses Jahrhunderts in der Region Valencia gehandelt, hiess es auf X. Diese Wettererscheinung tritt in der spanischen Mittelmeerregion in den Monaten September und Oktober häufig auf. Sie basiert auf stark schwankenden Temperaturen von Meer und Luft und entsteht, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben.

  • 20 Uhr

    Inzwischen mindestens 95 Tote bei Überschwemmungen in Spanien

    Die Zahl der Toten bei Überschwemmungen in Spanien ist auf mindestens 95 gestiegen. Rettungsdienste in der ostspanischen Region Valencia bestätigten am Mittwoch, dass 92 Menschen ums Leben gekommen seien. Zwei weitere Todesopfer wurden in der benachbarten Region Kastilien-La Mancha gemeldet. Im südlichen Andalusien gab es einen Todesfall.

  • 15.42 Uhr

    Zahl der Toten bei Unwetter in Spanien steigt auf mehr als 70

    Nach den heftigen Unwettern in weiten Teilen Spaniens steigt die Zahl der Toten auf mindestens 72. Alleine in der Mittelmeerregion Valencia kamen nach jüngsten vorläufigen Angaben mindestens 70 Menschen ums Leben, wie der spanische Staatssender RTVE und andere Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.

    Über 60 Tote bei Flutkatastrophe in Ostspanien

    Über 60 Tote bei Flutkatastrophe in Ostspanien

    STORY: Das spanische Militär brachte am Mittwoch ein älteres Ehepaar aus der verwüsteten Stadt Letur in der Region Kastilien-La Mancha in Sicherheit. Bei der schwersten Flutkatastrophe in Spanien seit fast 30 Jahren sind in der östlichen Region Valencia nach Behördenangaben mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Einige Menschen seien noch immer an unzugänglichen Orten eingeschlossen, sagte ein Behördenvertreter am Mittwoch. Die Notdienste waren weiterhin im Einsatz, um die am schlimmsten betroffenen Gebiete zu erreichen. Durch die heftigen Unwetter mit Starkregen am Dienstag wurden zahlreiche Strassen überschwemmt, Städte standen unter Wasser. Meteorologen berichteten, dass in Teilen Valencias innerhalb von acht Stunden so viel Regen gefallen war wie seit einem Jahr nicht mehr. Augenzeugen berichten: «Panik. Panik. Weil ich die Autos sah und nicht wusste, ob Menschen darin sassen. Ich wusste es nicht. Ich weiss nur von der Frau, die meine Kameraden gerettet haben Und zwei oder drei Minuten, nachdem sie sie in den Bus gebracht hatten, war ihr Auto schon unter Wasser.» «Ich arbeite in der BP-Tankstelle in Massanassa. Und der Fluss ist da durchgerauscht. Die Türen wurden weggerissen und ich verbrachte die Nacht dort, umgeben von zwei Meter tiefem Wasser. Ich blieb oben auf einem Regal, dem einzigen, das noch übrig war. Die ganze Tankstelle wurde weggespült.» Premierminister Pedro Sanchez versprach, die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen, und sagte in einer Fernsehansprache: «Ganz Spanien weint mit denjenigen, die in diesem Moment immer noch nach ihren Angehörigen suchen.» Zugleich rief er die Menschen zur Vorsicht auf: Die Flut sei noch nicht vorbei. Spaniens König Felipe erklärte am Mittwoch, dass für Such- und Rettungsaktionen alle Ressourcen bereitgestellt würden. Auch er sprach den Opfern der Katastrophe sein Beileid aus. Die Notdienste in der Region riefen die Bürger auf, alle unnötigen Fahrten auf der Strasse zu vermeiden und weiteren Anweisungen der Behörden zu folgen. Zugverbindungen in die Städte Madrid und Barcelona wurden aufgrund der Überschwemmungen gestrichen, Schulen blieben geschlossen.

    30.10.2024

    Zwei weitere Leichen wurden demnach in der benachbarten Region Kastilien-La Mancha geborgen. Dutzende Menschen galten als vermisst. Vielerorts konnten Rettungskräfte aufgrund überschwemmter oder anderweitig blockierter Strassen nicht mit Fahrzeugen zu Einsatzorten vordringen.

  • 14.18 Uhr

    Wassermassen stapeln Autos

    In Alfafar in der Provinz Valencia haben die Wassermassen in den engen Strassen dutzende Autos aufeinandergestapelt. Bilder auf X zeigen Autos, die ineinander geschachtelt sind und die ganze Strasse verstopfen. 

    Gewisse Orte in der Provinz seien komplett abgeschnitten, berichten spanische Medien. Auch die Rettungskräfte kämen kaum voran, viele Rettungsfahrzeuge seien von den Fluten weggeschwemmt worden.

  • 12.36 Uhr

    «Historisches Unwetter»: Mindestens 63 Todesopfer in Spanien

    Nach den heftigen Unwettern in weiten Teilen Spaniens steigt die Zahl der Toten weiter. Alleine in der Mittelmeerregion Valencia kamen vorläufigen Angaben zufolge mindestens 62 Menschen ums Leben, wie der spanische Staatssender RTVE unter Berufung auf die Behörden berichtete. In Cuenca in der Region Kastilien-La Mancha, wurde zudem eine 88-jährige Frau Medienberichten zufolge tot geborgen.

    Dutzende Menschen galten als vermisst. Vielerorts konnten Rettungskräfte aufgrund überschwemmter oder anderweitig blockierter Strassen nicht mit Fahrzeugen zu Einsatzorten vordringen.

    Der Wetterdienst Aemet in Valencia sprach in einer ersten Bilanz von einem «historischen Unwetter». Es habe sich um den schlimmsten «Kalten Tropfen» (gota fría) dieses Jahrhunderts in der Region Valencia gehandelt, schrieb Aemet auf X. Diese Wettererscheinung tritt in der spanischen Mittelmeerregion in den Monaten September und Oktober häufig auf, sie basiert auf stark schwankenden Temperaturen von Meer und Luft und entsteht, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben.

  • 11.04 Uhr

    Video zeigt verheerende Unwetter

    Unwetter in Spanien
    0:58

    Unwetter in Spanien

    Die schweren Unwetter haben grosse Teile Spaniens verwüstet. Vielerorts verwandelten sich Bäche in reissende Flüsse, zahlreiche Orte und Strassen stehen unter Wasser. Bislang wurden mindestens 63 Tote gezählt, die Behörden gehen jedoch davon aus, dass diese Zahl noch weiter steigen dürfte.

  • 11.02 Uhr

    Rettungskräfte erreichen nicht alle Einsatzorte

    Nach den schweren Unwettern in grossen Teilen Spaniens ringen Einsatzkräfte in der besonders betroffenen Mittelmeerregion Valencia darum, zu den Einsatzorten vordringen zu können. Vieles könne wegen überschwemmter oder anderweitig blockierter Strassen nur per Hubschrauber geleistet werden, sagte José Miguel Basset von der Feuerwehr der Provinz Valencia der Nachrichtenagentur Europapress.

    Allein in der Provinz Valencia, die Teil der gleichnamigen Region ist, kamen nach einer ersten Bilanz des Zivilschutzes mindestens 51 Menschen ums Leben. Dutzende galten zudem als vermisst, wie die spanische Zeitung «El País» berichtete. Auch in der weiter im Landesinneren gelegenen Stadt Albacete in der Region Kastilien-La Mancha gab es Bericht über mindestens sechs Vermisste.

    In der Region Valencia können alle Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst heute zu Hause bleiben, sofern sie Probleme haben, zu ihrer Arbeitsstelle zu kommen, wie Europapress meldete. Der Containerhafen in Valencia schrieb auf der Plattform X, er bleibe bis mindestens 14.00 Uhr geschlossen.

    Das Regengebiet, über das schon seit Tagen viel berichtet worden war, soll heute gen Nordosten weiterziehen. Für grosse Teile des Landes gilt aber weiter eine Unwetterwarnung. Erst am Donnerstag werde sich die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen, teilte der Wetterdienst Aemet mit.

  • 09.53 Uhr

    Hier reissen die Wassermassen dutzende Autos in die Flut

    Auf der Plattform X zeigen Videos, wie die Flut alles mit sich reisst.

  • 09.51 Uhr

    Heftige Überschwemmungen in Spanien – mindestens 51 Menschen gestorben

    Heftiger Regen hat in weiten Teilen Spaniens für gefährliche Überschwemmungen gesorgt und mehreren Menschen den Tod gebracht. In der östlichen autonomen Gemeinschaft Valencia seien mindestens 51 Menschen gestorben, wie Behörden mitteilen. Sechs Personen werden noch vermisst.

Mehrere Dutzend Menschen sind bei Überschwemmungen nach heftigem Regen in weiten Teilen Spaniens gestorben. Allein in der Mittelmeerregion Valencia seien mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen, berichtete die spanische Nachrichtenagentur Europapress unter Berufung auf die Regionalregierung. Dutzende Menschen werden dort weiter vermisst, wie die Zeitung «El País» schrieb.

An vielen Orten sind weiter Rettungskräfte im Einsatz. Besonders schlimm ist die Lage in den bei Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Anrainer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Dort wurden vielerorts Strassen, Häuser und Felder überschwemmt sowie Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. In einigen Gebieten waren Anwohner in ihren Häusern eingeschlossen und setzten in sozialen Medien Notrufe ab, wie die Zeitung «El País» berichtete.

Der Ministerpräsident Valencias, Carlos Mazón, hatte Einwohner dazu aufgerufen, sich in höhergelegene Gebiete zu begeben. Auch in der Stadt Albacete in der benachbarten Region Kastilien-La Mancha werden Menschen vermisst, laut Medien mindestens sechs.

Das Regengebiet, über das schon seit Tagen viel berichtet worden war, soll heute gen Nordosten weiterziehen.

Für grosse Teile des Landes gilt aber weiter eine Unwetterwarnung. Erst am Donnerstag werde sich die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen, teilte der Wetterdienst Aemet mit.

Rettungsdienste sind im Einsatz, nachdem der Fluss in Letur, Albacete, aufgrund heftiger Regenfälle über die Ufer getreten ist.
Rettungsdienste sind im Einsatz, nachdem der Fluss in Letur, Albacete, aufgrund heftiger Regenfälle über die Ufer getreten ist.
Bild: Keystone/Víctor Fernandez/Europa Press

Hagel so gross wie Golfbälle

Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen. In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. «Die Hagelkörner waren so gross wie Golfbälle», sagte Landwirtin Mercedes González (46) der Zeitung «El País». «Es schien wie der Weltuntergang.»

Vielerorts im Süden und im Osten Spaniens mussten Autobahnen und Landstrassen gesperrt werden. Auch der Flug- und der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus. Wegen eines Steinrutsches geriet ein AVE-Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Málaga nach Madrid kurz nach Beginn der Fahrt mit 291 Passagieren an Bord nahe der Gemeinde Álora aus den Gleisen. Dabei habe es aber keine Verletzten gegeben, teilte die spanische Bahngesellschaft Renfe mit.

Beruhigung auf Balearen

Über Mallorca und den anderen Balearen-Inseln war das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag gezogen. Inzwischen hat sich die Situation dort wieder beruhigt, obwohl für einige Gebiete - darunter auch auf Mallorca - noch die Unwetterwarnung Gelb galt.

Allgemein ist wegen des Klimawandels Starkregen an den meisten Orten der Welt häufiger und intensiver geworden. Der Grund: Je wärmer es wird, desto mehr Feuchtigkeit kann die Atmosphäre aufnehmen – das führt zu höheren Niederschlagsmengen. Bei Überschwemmungen spielen aber auch andere menschliche Faktoren eine Rolle.

SDA