Corona-Pandemie Menschen hinter Glas – Porträts in Zeiten des Lockdowns

tsha

30.5.2020

Wie erleben die Briten die häusliche Isolation während der Coronavirus-Pandemie? Ein Fotograf aus Brighton hat seine Mitmenschen porträtiert – durch geschlossene Fenster und Türen. 

Kaum ein Land ist so stark von der Corona-Pandemie betroffen wie Grossbritannien – nur Russland, Brasilien und vor allem die USA melden derzeit mehr Infizierte. Um die Zahl der Toten nicht noch weiter ansteigen zu lassen, hat die Regierung im März erste Ausgangsbeschränkungen erlassen.

Viele Leute bleiben seither daheim. Um ihnen dennoch ein klein wenig Kontakt mit der Aussenwelt zu ermöglichen, hat der Fotograf JJ Waller ein ungewöhnliches Projekt gestartet: Er porträtiert seine Mitbürger durch die Fenster und Glastüren ihrer Wohnungen und Häuser hindurch. 

Für kommende Generationen festhalten

«Lockdown Informal Portraits Of This Time» nennt Waller seine Bilderserie, die derzeit in Brighton und Umgebung entsteht. Dutzende Fotos hat er bereits gemacht. Die Idee dazu sei ihm kurz vor dem Lockdown gekommen: «Ich fragte mich, was ich tun könnte, sobald der Lockdown kommen würde. Ich habe meine Idee, Menschen durch ihre Fenster zu fotografieren, auf Facebook gepostet und bald einige Antworten bekommen», sagte Waller einer Lokalzeitung.

Sein erstes Foto war ein Porträt einer jungen Frau namens Sadie. «Als ich die Aufnahme sah, hat sie etwas in mir ausgelöst», erklärt Waller. «Mir wurde bewusst, dass das Projekt eine Bedeutung hat und dass es wert ist, es weiterzuverfolgen.» Die Arbeit an den Fotos sei bisweilen «aufregend und emotional» gewesen, sagt Waller. Aber: «Es ist sehr wichtig, für zukünftige Generationen festzuhalten, was jetzt gerade geschieht.»

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