Massenpanik in Israel Queen Elizabeth II. kondoliert – Biden spricht Netanjahu «tiefes Beileid» aus

SDA

30.4.2021 - 17:38

30.4.2021 - 17:38

Bei einer Massenpanik während eines religiösen Festes sind in Nordisrael mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Weitere etwa 150 wurden verletzt, wie die Einsatzkräfte am Freitag mitteilten. Rund 100 000 Menschen hatten sich auf dem Berg Meron versammelt, als in einem engen Durchgang Menschen zusammengedrängt wurden und stürzten. Es war eines der schwersten Unglücke in der Geschichte Israels.

Die Feiernden, mehrheitlich ultraorthodoxe Juden, fielen nach Angaben von Augenzeugen am Ende des tunnelartigen Durchgangs an einer abschüssigen Rampe übereinander, während von hinten weitere Menschen nachdrängten. Einer der Verletzten, Avraham Leibe, sagte dem Rundfunksender Kan, beim Abstieg vom Berg seien Teilnehmer auf dem Metallboden ausgerutscht. «Keiner konnte stoppen», sagte er. «Ich sah einen nach dem anderen stürzen.»

Die Feierlichkeiten zum Fest Lag Baomer ziehen jährlich Zehntausende Teilnehmer an, überwiegend ultraorthodoxe Juden. Mit Freudenfeuern, Gebeten und Tanz ehren sie Schimon Bar Jochai, einen Rabbiner aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus, der auf dem Berg begraben ist. Es war die erste große religiöse Veranstaltung, seit in Israel fast alle Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus aufgehoben wurden.

Netanjahu kündigt Untersuchung an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine umfassende Untersuchung der Massenpanik mit Dutzenden Toten im Norden des Landes angekündigt. Es gelte sicherzustellen, dass sich eine solche Katastrophe nicht wiederhole, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Freitag im Wallfahrtsort Meron. Er kam dort unter anderem mit Polizeivertretern zusammen, um sich über das Unglück zu informieren.

Netanjahu sprach von einer der größten Katastrophen des Staates Israel. Den Trauernden bekundete er sein Mitgefühl, den Verletzten wünschte er vollständige Genesung. Der 71-Jährige rief dazu auf, keine Gerüchte in sozialen Medien zu verbreiten. Für Sonntag kündigte er einen nationalen Trauertag an.

Im Laufe des Tages meldeten sich zahlreiche politische Amts- und Würdenträger aus der ganzen Welt zu Wort und drückten ihr Bedauern über die Katastrophe aus. Es sei «herzzerreissend», dass Menschen bei der Ausübung ihres Glaubens gestorben seien, sagte US-Präsident Joe Biden in einem Telefonat mit Benjamin Netanjahu. Queen Elizabeth II. zeigte sich via Twitter «tief betroffen», und der kanadische Premier Justin Trudeau sprach von «tragischen Neuigkeiten».

Das Wichtigste im Überblick

  • Bei einem religiösen Fest in Israel sterben bei einer Massenpanik mindestens 45 Menschen. 
  • Nach ersten Erkenntnissen kamen Menschen auf einer abschüssigen Rampe ins Rutschen und stürzten übereinander.
  • Vonseiten des Rettungsdienstes hiess es, es herrsche Chaos – viele Kinder seien von ihren Eltern getrennt worden.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 21.53 Uhr

    Wir beenden den Ticker

  • 20.24 Uhr

    Kanadischer Premier Justin Trudeau reagiert auf Unglück

    Ein weiterer politischer Würdenträger hat angesichts der Katastrophe in Israel sein Mitgefühl zum Ausdruck gemacht. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau meldete sich via Twitter zu Wort.

    Zu den «tragischen Neuigkeiten» aus Israel schrieb er: «Kanada sendet sein tiefstes Beileid an alle, die einen geliebten Menschen am Berg Meron verloren haben, und wünscht denjenigen, die verletzt wurden, eine vollständige und schnelle Genesung.»

  • 19.39 Uhr

    Queen Elizabeth II. zeigt sich tief betroffen

    Im Namen der ganzen königlichen Familie hat Queen Elizabeth II. ihr Mitgefühl nach dem Unglück in Israel kundgetan. Via Twitter teilte das Königshaus eine Nachricht der Königin an den israelischen Präsidenten Benjamin Netanjahu.

    Darin zeigt sich die 95-Jährige «zuftiefst betroffen» über das schreckliche Ereignisse. Ausserdem schreibt die Queen: «Meine Gedanken sind bei allen, die verletzt wurden und den Freunden und Familien derjenigen, die ihre Leben liessen. Sie haben mein tiefstes Mitgefühl.»

  • 19.09 Uhr

    Deutscher Bundespräsident ist «fassungslos»

    Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die deutsche Bundesregierung haben Israel nach der tödlichen Massenpanik auf einem jüdischen Fest in Israel ihr Beileid ausgesprochen. «Diese Katastrophe, die vielen Menschen das Leben gekostet hat, macht uns fassungslos. Es ist eine Tragödie, die uns zutiefst erschüttert», schrieb Steinmeier am Freitag an den israelischen Präsidenten Reuven Rivlin. Das Fest, «dem so viele mit grosser Freude entgegengesehen hatten, hinterlässt nun nichts als Schmerz und Trauer».

    Tausende Menschen hatten auf dem Meron-Berg im Norden des Landes den jüdischen Feiertag Lag Baomer begangen, als das Unglück geschah. «Mit mir sind heute viele Deutsche in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ihnen gilt unser ganzes Mitgefühl. Den Verletzten wünsche ich eine rasche Genesung», zitierte das Bundespräsidialamt aus dem Kondolenzschreiben weiter.

    Die gesamte Bundesregierung spreche dem israelischen Volk ihr tief empfundenes Beileid aus, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. «Es ist von mehr als 40 Menschen die Rede, die im Gedränge und in der Massenpanik ihr Leben verloren haben, und von vielen Verletzten mehr», sagte Seibert. «Wir teilen die Trauer der Familien um diese Menschen. Sie waren als Pilger zu einem religiösen Fest der Freude aufgebrochen und haben nun so den Tod gefunden. Unsere Gedanken gehen auch zu den zahlreichen Verletzten in der Hoffnung, dass sie wieder gesund werden können.»

  • 18.22 Uhr

    Biden spricht Netanjahu «tiefes Beileid» aus

    Nach der Massenpanik mit Dutzenden Toten in Nord-Israel hat US-Präsident Joe Biden in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu im Namen des amerikanischen Volkes sein «tiefes Beileid» bekundet. Biden sprach in einer Mitteilung am Freitag von einer «schrecklichen Tragödie»: Es sei «herzzerreissend», dass Menschen bei der Ausübung ihres Glaubens gestorben seien. «Unsere Gebete sind bei denen, die verletzt wurden, und bei all denjenigen, die Angehörige verloren haben», erklärte Biden.

    Der US-Präsident habe sein Team angewiesen, Israel bei der Bewältigung der Katastrophe und der Versorgung von Verletzten Unterstützung anzubieten, hiess es weiter. Die USA arbeiteten zudem daran, Berichte zu verifizieren, wonach amerikanische Staatsbürger unter den Opfern seien.

    US-Präsident Joe Biden hat nach die Massenpanik in Israel als «schreckliche Tragödie» bezeichnet.
    US-Präsident Joe Biden hat nach die Massenpanik in Israel als «schreckliche Tragödie» bezeichnet.
    Bild: Andrew Harnik/AP/dpa
  • 17.39 Uhr

    Kaum Zeit zum Abschiednehmen

    Den strenggläubigen Israeli bleibt nur wenig Zeit zum Trauern: Einige Opfer der Tragödie werden bereits beerdigt – vor Beginn des jüdischen Ruhetages Schabbat. 

  • Beisetzung eines Opfers der Massenpanik in Jerusalem. 
    Beisetzung eines Opfers der Massenpanik in Jerusalem. 
    Bild: Keystone/EPA
  • 17.19 Uhr

    Blut spenden für die Verletzten

    Die israelische Regierung teilt auf Twitter ein Video, das den Angaben zufolge Menschen beim Schlangestehen zeigt, um Blut für die Opfer der Tragödie am Berg Meron zu spenden. «Dies ist der Israeli-Geist», heisst es im Kommentar. Medienberichten zufolge sollen rund 150 Personen bei der Massenpanik verletzt worden sein. 

  • 15.55 Uhr

    45 Todesopfer

    Die Opferzahl musste nach oben korrigiert werden: In neuen Bericht ist nun von 45 Todesopfern die Rede, nicht mehr wie bis anhin von 44. 

  • 15.01 Uhr 

    Netanjahu kündigt umfassende Untersuchung an

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine umfassende Untersuchung des Unglücks angekündigt. Eine solche Katastrophe dürfe sich nicht wiederholen, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Freitag im Wallfahrtsort Meron im Norden des Landes. «Es gab hier herzzerreissende Szenen.» Der 71-Jährige sprach von einer der grössten Katastrophen des Staates Israel.

  • 14.40 Uhr

    Busse stauen sich kilometerweit 

    Um die Pilger nach der Katastrophe am Meron-Berg nachhause zurück zu bringen, haben sich heute zweitweise Busse bis zu 10 Kilometer lang vor dem Unglücksort gestaut, berichtet der US-Fernsehsender CNN. Das Fest sei demnach von rund 100'000 Menschen besucht worden. Erlaubt waren angeblich nur 10'000 Personen. In Zeiten ohne Pandemie nehmen offenbar bis zu 400'000 Menschen an den Feierlichkeiten zum Feiertag Lag Ba'Omer teil.  

  • 14.28 Uhr

    «Die Handys der Toten hören nicht auf zu klingeln»

    Noch Stunden nach der Massenpanik sind Rettungskräfte mit der Identifizierung der Leichen beschäftigt. Und immer wieder versuchen verzweifelte Angehörige, die Opfer zu erreichen. «Die Handys der Toten hören nicht auf zu klingeln», erzählt ein Sanitäter am Freitag dem Armeesender. Als Anrufer werden auf dem Display «Mama» oder «Meine liebe Ehefrau» angezeigt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. 

    Zertrampelte Brillen am Unglücksort. 
    Zertrampelte Brillen am Unglücksort. 
    Bild: Keystone
  • 13.15 Uhr 

    Erschütterte Rettungskräfte

    Erschüttert angesichts der verstörenden Bilder nach der Massenpanik in Meron zeigen sich eigentlich auch hartgesottene Mitarbeiter von Rettungsdiensten: «Wir haben es gerade mit einem der schlimmsten Unglücke Israels zu tun gehabt», sagte Dov Meisel von der Organisation United Hatzalah in einem Interview.

    Die Helfer seien grauenhaften Anblicken ausgesetzt gewesen, die es seit den blutigsten Tagen der Terrorwellen zu Beginn der 2000er-Jahre nicht mehr gegeben habe. «Mir fehlen die Worte, mir fehlen wirklich die Worte.» Der Rettungssanitäter Omri Hochman, der als einer der ersten am Unglücksort ankam, sagte im Fernsehen: «Der Anblick war sehr schlimm, Dutzende Verletzte lagen nahe der Tribüne und auf der Rampe.»

  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 12.15 Uhr

    Netanjahu kündigt nationalen Trauertag am Sonntag an

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine umfassende Untersuchung der Massenpanik mit Dutzenden Toten im Norden des Landes angekündigt. Es gelte sicherzustellen, dass sich eine solche Katastrophe nicht wiederhole, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Freitag im Wallfahrtsort Meron. Er kam dort unter anderem mit Polizeivertretern zusammen, um sich über das Unglück zu informieren.

    Netanjahu sprach von einer der größten Katastrophen des Staates Israel. Den Trauernden bekundete er sein Mitgefühl, den Verletzten wünschte er vollständige Genesung. Der 71-Jährige rief dazu auf, keine Gerüchte in sozialen Medien zu verbreiten. Für Sonntag kündigte er einen nationalen Trauertag an.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (3. von links) besucht den Ort des Unglücks. 
    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (3. von links) besucht den Ort des Unglücks. 
    Bild: Keystone
  • 12.05 Uhr

    Die meisten Verletzten können Spitäler wieder verlassen

    Der israelische Gesundheitsminister Juli Edelstein hat erklärt, dass die meisten der bei der Massenpanik in Spitäler eingelieferten Personen «bereits wieder entlassen wurden oder im Laufe des Tages entlassen werden». Hauptsächlich habe es Knochenbrüche gegeben. 

    Im Spital der israelischen Stadt Safed, in das 54 Personen eingeliefert worden waren, erklärte Edelstein zudem, dass die rasche Hilfe durch Rettungspersonal kein Zufall gewesen sei, sondern auch Ergebnis der erst am letzten Donnerstag begangenen jährlichen grossen Katastrophenübung. 

    Ultraorthodoxe Juden hinter einer Absperrung am Ort des Unglücks im israelischen Meron. 
    Ultraorthodoxe Juden hinter einer Absperrung am Ort des Unglücks im israelischen Meron. 
    KEYSTONE
  • 11.30 Uhr

    Deutscher Aussenminister besürzt

    Der deutsche Aussenminister Heiko Maas hat sich erschüttert über die Massenpanik mit mehr als 40 Toten in Israel gezeigt. «Die Nachrichten, die uns heute Morgen von der Tragödie (...) in Israel erreichen, sind erschütternd», schrieb Maas am Freitag im Onlinedienst Twitter. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.»

  • 10.28 Uhr

    Augenzeuge macht Polizei verantwortlich

    Ein 18-jähriger Augenzeuge macht laut der Nachrichtenagentur AFP die Polizei für das Unglück verantwortlich. Demnach schlossen die Beamten wegen Überfüllung eine Metallrampe, die zum Ausgang der Wallfahrtsstätte führte. «Es kamen immer mehr Leute, und die Polizei liess sie nicht raus» – auch, als die Menschen bereits anfingen übereinander zu fallen, sagte demnach der junge Mann mit dem Namen Schmuel. Die Rampe sei daraufhin zusammengebrochen «und Dutzende von Menschen wurden erdrückt», so der Augenzeuge weiter. 

  • 9.45 Uhr

    EDA hat keine Kenntnis von Schweizer Opfern

    Wie das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA auf Nachfrage von «blue News» erklärte, «liegen derzeit keine Informationen über Schweizer Opfer vor». Abklärungen dazu seien im Gang. Die Schweizer Vertretung in Tel Aviv stehe mit den zuständigen Behörden vor Ort in Kontakt. 

  • 8.30 Uhr

    Rettungsdienst spricht von «nationaler Katastrophe»

    Ein Sprecher des israelischen Rettungsdienstes Zaka hat die Massenpanik im Norden des Landes mit 44 Todesopfern am Freitag als «nationale Katastrophe» beschrieben. «Es ist ein unerträgliches Ereignis», sagte Motti Buckchin der israelischen Nachrichtenseite «ynet». «44 Menschen, die Freude erleben wollten, und die in Leichensäcken zurückkommen», sagte er. «44 Familien, für die eine Welt zusammenbricht. Wir können jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.»

    Am Morgen begann die Identifizierung der Todesopfer. Angehörige suchten nach Medienberichten weiter nach Vermissten. Es wurde damit gerechnet, dass viele der Opfer noch im Verlauf des Tages – vor Beginn des jüdischen Ruhetages Schabbat – begraben werden.

    Das vom israelischen Rettungsdienst Magen David Adom zur Verfügung gestellte Foto zeigt Ersthelfer in der jüdisch-orthodoxen Pilgerstätte am Berg Meron.
    Das vom israelischen Rettungsdienst Magen David Adom zur Verfügung gestellte Foto zeigt Ersthelfer in der jüdisch-orthodoxen Pilgerstätte am Berg Meron.
    Bild: Magen David Adom/dpa

Zusammenfassung der Ereignisse 

Bei einer Massenpanik auf einem jüdischen Fest im Norden Israels sind nach Angaben von Rettungskräften Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 100 weitere wurden demnach in dem Wallfahrtsort Meron verletzt, viele davon lebensgefährlich.

Tausende – vor allem Strengreligiöse – hatten auf dem Meron-Berg den jüdischen Feiertag Lag Baomer begangen. Die Behörden hatten die Teilnehmerzahl auf 10'000 begrenzt, nach Medienberichten waren aber bis zu zehnmal mehr Menschen angereist. In sozialen Netzwerken war vor dem Unglück in Videos zu sehen, wie die Menschen dicht gedrängt und ausgelassen sangen, tanzten und hüpften. Augenzeugen berichteten von gefährlichem Gedränge.

Lage des jüdischen Wallfahrtsorts Meron im Norden Israels. 
Lage des jüdischen Wallfahrtsorts Meron im Norden Israels. 
Grafik: Keystone

Menschen kamen auf Rampe offenbar ins Rutschen

Wie genau es zu der plötzlichen Massenpanik kam, ist noch nicht abschliessend geklärt – die Ermittlungen laufen. Die Polizei hat mit der Suche nach den Ursachen begonnen. Man habe erste Ermittlungen aufgenommen, sagte der für den Norden zuständige Polizeichef Schimon Lavi am Freitag vor Journalisten. «Es war eine schlimme, tragische Nacht», sagte er. «Ich trage die übergreifende Verantwortung, im Guten wie im Schlechten.» Er sei «zu jeder Prüfung bereit».

Nach ersten Erkenntnissen kamen Menschen auf einer abschüssigen Rampe mit Metallboden und Wellblech-Trennwänden auf beiden Seiten ins Rutschen. Die dicht gedrängten Feiernden fielen dann übereinander. In ersten Medienberichten war vom Einsturz einer Tribüne die Rede gewesen.

Vorwürfe gegen die Polizei

In den Morgenstunden wurden erste Vorwürfe gegen die Polizei laut. Sie habe Leute in das abgesperrte Areal gelassen, obwohl es schon extrem voll gewesen sei. Nach Beginn der Panik habe die Polizei dann nicht schnell genug Ausgänge auf der anderen Seite geöffnet, so die Kritik. Insgesamt waren rund 5000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

In den Morgenstunden wurden erste Vorwürfe gegen die Polizei laut. Sie habe Leute in das abgesperrte Areal gelassen, obwohl es schon extrem voll gewesen sei. Nach Beginn der Panik habe die Polizei dann nicht schnell genug Ausgänge auf der anderen Seite geöffnet, so die Kritik. Insgesamt waren rund 5000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Kinder von Eltern getrennt

Ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka sagte im Fernsehen, vor Ort herrsche Chaos, viele Kinder seien von ihren Eltern getrennt worden. Man bemühe sich, sie wieder zusammenzuführen. «Ich bin seit mehr als 20 Jahren beim Rettungsdienst, so etwas habe ich noch nie gesehen», sagte der Sprecher. «Das sind unfassbare Zahlen.» Auch ein Sanitäter berichtete, er habe Schreckliches mit ansehen müssen.

Die Verletzten wurden in umliegende Spitäler gebracht, einige auch per Rettungshelikopter. Die Polizei sperrte Zufahrtsstrassen und räumte das Gelände. Berichten zufolge weigerten sich jedoch Hunderte Gläubige zu gehen, weil sie beten wollten. Es sei auch zu Konfrontationen gekommen. Selbst Soldaten waren im Einsatz, darunter eine Eliteeinheit der Armee. Der Polizei zufolge gab es Probleme mit dem Handyempfang, viele verzweifelte Menschen konnten Angehörige in Meron telefonisch nicht erreichen.

SDA