«Sports Illustrated» Mit Burkini und Hijab – Erstmals Muslimin im «Swimsuit»-Magazin

tafi / dpa

30.4.2019

Das somalisch-amerikanische Model Halima Aden (21) ist als erste Muslimin in der «Swimsuit»-Ausgabe des US-Magazins «Sports Illustrated» zu sehen.
Das somalisch-amerikanische Model Halima Aden (21) ist als erste Muslimin in der «Swimsuit»-Ausgabe des US-Magazins «Sports Illustrated» zu sehen.
instagram.com/si_swimsuit

Erstmals ist ein Model im Hijab und Burkini in der berühmten  «Swimsuit»-Ausgabe des US-Magazins «Sports Illustrated» zu sehen. Für die einen ist das ein Erfolg für muslimische Frauen, für andere ein Schlag ins Gesicht.

Normalerweise können die Höschen nicht zu kurz, die Tops nicht zu knapp und die Haut nicht zu braun gebrannt sein: Nun aber räkelt sich zum ersten Mal eine komplett bekleidete Frau auf den Seiten des wohl berühmtesten Bademoden-Magazins der Welt. Das somalisch-amerikanische Model Halima Aden (21) ist als erste Muslimin in Ganzkörper-Schwimmanzügen – Burkinis – und mit Hidschab in der jährlichen «Swimsuit»-Sonderausgabe des US-Magazins «Sports Illustrated» zu sehen. Auf dessen Titelseite posierten schon Heidi Klum und Popstar Beyoncé.

Sie fühle sich sehr geehrt, dass sich die Zeitschrift entschieden habe, die Schönheit zu zeigen, die «sittsam gekleidete» Frauen besässen, zitierte sie der britische Sender BBC.



Die Aktion löst bei den Nutzern sozialer Netzwerke allerdings geteilte Reaktionen aus. Während die einen feiern, dass die Schönheit der Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund, Aussehen und Erziehung gefeiert wird, schlagen andere kritische Töne an.

So weisen zahlreiche Nutzer bei Twitter und Instagram darauf hin, dass sich Frauen in vielen muslimischen Ländern zwangsweise verhüllen müsse, dass sie festgenommen, verprügelt und getötet werden, wenn sie gegen die Kleidervorschriften verstossen.

Aden wuchs im Flüchtlingslager Kakuma in Kenia auf und kam mit sieben Jahren in die USA. Die Burkini-Fotos entstanden dem Magazin zufolge in Kenia am Strand Watamu Beach nördlich von Mombasa. «Ich denke daran zurück, wie ich als Sechsjährige in dem Land in einem Flüchtlingslager war», sagte das Topmodel demnach während des Shootings.

Laut CNN schrieb Aden bereits zuvor Geschichte als muslimisches Model mit Hidschab: Im April 2018 bildete sie die britische «Vogue» auf ihrem Cover als erste Frau mit bedecktem Haar ab. Auch bei der Wahl der Miss Minnesota hatte sie als damals 19-Jährige als erste Frau einen Hidschab getragen und internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Aden habe bewiesen, dass es einen Platz für zurückhaltend auftretende muslimische Frauen in der Modeindustrie gebe, schreibt «Sports Illustrated» auf seiner Website.

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