Prozess in Deutschland Mit Sturmgewehr über die Grenze – harte Strafe für Schweizer Reservisten

tafi

8.3.2019

Mit einem Sturmgewehr über die Grenze nach Deutschland fahren ist keine gute Idee: Ein Basler Reservist wurde wegen des Verstosses gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz hart bestraft.
Mit einem Sturmgewehr über die Grenze nach Deutschland fahren ist keine gute Idee: Ein Basler Reservist wurde wegen des Verstosses gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz hart bestraft.
Keystone / Symbolbild

Er zog wegen der Liebe nach Deutschland: Weil er aber sein Sturmgewehr mit über die Grenze nahm, wurde ein Schweizer Soldat nun zu einer harten Strafe verurteilt.

Sein Verstoss gegen das deutsche Kriegswaffenkontrollgesetz kommt einen 32-jährigen Basler teuer zu stehen, wie die «Badische Zeitung» (Registrierung notwendig) berichtet. Der Reservist der Schweizer Armee war im vergangenen Jahr mit Hab und Gut zu seiner neuen Liebe ins südbadische Müllheim gezogen.

Im Zügelwagen hatte er ganz selbstverständlich sein Sturmgewehr vom Typ SIG 550 verstaut, öffnete dem Zöllner gar noch den Laderaum zur Kontrolle. Schliesslich ist es für Schweizer Armeeangehörige normal, ihre Waffen mit nach Hause zu nehmen, um sie bei Übungen nicht erst an einer Sammelstelle abzuholen.

Beim Grenzübertritt ist das allerdings eine andere Sache: Der Schweizer machte sich nach deutschem Recht strafbar. Er verstiess gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Dafür wurde er nun hart bestraft: Ein Gericht verurteilte in zu 13 Monaten bedingter Freiheitstrafe. Ausserdem muss der Mann 2'000 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen.

Das harte Urteil begründete der Richter laut «Badischer Zeitung» auch damit, dass der Basler das Gewehr nur in einer mit einem Vorhängeschloss gesicherten Sporttasche im Kellerabteil aufbewahrte. Auch wenn er versicherte, dass die Kinder seiner damaligen Freundin keinen Zugang zum Keller gehabt hätten und von dem Gewehr auch nichts wussten, folgte das Gericht dem geforderten Strafmass der Staatsanwaltschaft.

Auf die Schliche war die Justiz dem Mann gekommen, nachdem er sich von seiner Freundin trennte. Deren Ex hatte ihn im Trennungsstreit bei der Polizei angezeigt.

Bilder aus der Schweiz

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