Umwelt Nach Fäkalienfluss in Bodensee 171 Erkrankte gemeldet

SDA

29.7.2019 - 15:38

Mindestens bis Freitag ist Baden am betroffenen Uferabschnitt noch tabu.
Mindestens bis Freitag ist Baden am betroffenen Uferabschnitt noch tabu.
Keystone

Der Bodensee ist derzeit mit Vorsicht zu geniessen: Nachdem letzte Woche verunreinigtes Wasser in den See gelangte, haben sich bereits über 170 Badende mit E.coli-Bakterien infiziert.

Nachdem vergangene Woche verunreinigtes Wasser bei Friedrichshafen in den Bodensee gelangt war, ist die Zahl der Erkrankten auf 171 gestiegen. Sie litten unter Durchfall und Erbrechen. Das Badeverbot, das wegen der Fäkalien an dem Uferabschnitt gilt, wurde bis Freitag verlängert.

«Wir beproben das Wasser engmaschig», sagte am Montag ein Sprecher des Landratsamtes Bodenseekreis. Die bislang jüngste ausgewertete Wasserprobe vom vergangenen Donnerstag habe eine Verunreinigung mit E.coli-Bakterien ergeben, die den Grenzwert um das Zehnfache überschritt. Am Freitag solle entschieden werden, ob der Uferabschnitt für Badende weiter tabu ist.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Auch die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat sich inzwischen eingeschaltet. Ermittelt wird nach Angaben der Behörde wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Gewässerverunreinigung und fahrlässiger Körperverletzung. Unter anderem soll geklärt werden, ob die Verschmutzung vorhersehbar war und hätte vermieden werden können. «Für Vorsatz spricht derzeit jedoch nichts», sagte ein Sprecher.

Grund für die Verschmutzung war ein verstopftes Rohr. Daraufhin floss ein Regenrückhaltebecken über und Abwässer ergossen sich konzentriert in einen Bach und von dort in den Bodensee. Die Verstopfung ist seit Mittwochabend behoben. Das Rückhaltebecken gehört nach Worten einer Stadtsprecherin der Stadt Friedrichshafen.

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