Sport

Übersicht

Fussball-Videos

Live Fussball

Live-Ticker

blue Sport abonnieren

Ligen

Super League Klubs

Grasshopper Club Zürich

Übersicht

Live Wintersport

Resultate und Wertungen FIS

Skispringen Wertungen

Nordische Kombination

Resultate und Wertungen IBU

Übersicht

Live Eishockey

Resultate und Tabelle

Übersicht

Live Tennis

Turniere

Alle Grand Slam Turniere

Resultate

Übersicht

Live Motorsport

Rennen und Wertungen

Übersicht

Live Sport

Basketball

E-Mail Wetter

Musik

MyTech

Wordle

Videos

Wetter

Horoskop

Suche

Swisscom Dienste

Swisscom Apps

Sprache

Traditionsreiche «Boy Scouts» US-Pfadfinder melden Insolvenz an — um Missbrauchsopfer zu entschädigen

dpa/toko

18.2.2020

Eine Statue im texanischen Irving stellt einen jungen Pfandfinder dar.
Source: Lm Otero/AP/dpa

Vorwürfe sexuellen Missbrauchs haben die Pfadfinder in den USA schon vor Jahren in eine Krise gestürzt. Angesichts der Vielzahl an Klagen vollzieht die Jugendorganisation nun einen drastischen Schritt.

Die US-Pfadfinder sehen sich seit Jahren mit einer Vielzahl an Klagen wegen sexuellen Missbrauchs konfrontiert. Nun ziehen sie Konsequenzen und haben Insolvenz angemeldet.

Das Ziel sei, alle Missbrauchsopfer zu entschädigen und die Mission des Verbands auch in Zukunft fortzuführen, teilten die «Boy Scouts of America» (BSA) mit. Opfervertreter riefen Betroffene auf, sich zu melden, sollten sie dies noch nicht getan haben.

Im Zuge eines Missbrauchsskandals hatte 2018 auch der US-Turnverband Insolvenz beantragt, um Ansprüche von Missbrauchsopfern zu bedienen. Laut Mitteilung der US-Pfadfinder handelt es sich um ein Verfahren nach Kapitel 11 des amerikanischen Insolvenzrechts, das auf die Sanierung eines Unternehmens abzielt. Alle Programme und Aktivitäten der Pfadfinder sollten während des Verfahrens «und für viele weitere Jahre» fortgeführt werden, hiess es. Ortsverbände seien von dem Insolvenzverfahren nicht betroffen.

Opfervertreter riefen Betroffene auf, sich jetzt zu melden. Das Insolvenzgericht werde ein Zeitfenster für die Einreichung von Ansprüchen festlegen – «und dieses Fenster könnte die letzte Chance für Missbrauchsopfer sein, um Gerechtigkeit zu suchen», sagte Andrew Van Arsdale von der Organisation «Abused in Scouting» der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage.

Es sei zu hoffen, dass die Boy Scouts Missbrauchsopfer nicht nur entschädigten, sondern zugleich «massgebliche Schritte» unternähmen, die erforderlich seien, um Farbe zu bekennen und die Sicherheit der Pfadfinder in Zukunft zu garantieren, sagte Van Arsdale. Dazu gehöre auch, Informationen über die Täter mit den Strafverfolgungsbehörden zu teilen.

Die Zahl der Missbrauchsklagen gegen die BSA geht laut «Abused in Scouting» in die Tausende. Die Vorwürfe waren immer ähnlich: Missbrauch Minderjähriger durch leitende Pfadfinder. Zudem seien Vertuschungsvorwürfe gegen die Organisation laut geworden.

US-Präsident Franklin D. Roosevelt lässt seinen Wagen kurz anhalten, um dem 17-jährigen Franklyn C. St. John im Jamboree Camp ein Eagle Badge, die höchste Ehre des «Scoutdom», an die Brust zu heften.Der Insolvenzantrag ist ein Versuch, einen potentiell gigantischen Entschädigungsplan für Missbrauchsopfer auszuarbeiten, der es der 110-jährigen Organisation ermöglicht, weiterzumachen.
Bild: AP/dpa (Archivbild)

2012 waren Geheimakten über Missbrauch bei den US-Pfadfindern veröffentlicht worden. Darin wurden mehr als 1000 Betreuer und Helfer der Jugendorganisation aufgeführt, die in den Jahren 1965 bis 1985 wegen Missbrauchsvorwürfen von der Gruppe ausgeschlossen worden waren. Die Organisation hatte sich ursprünglich gegen die Freigabe der Dokumente gewehrt.

Der TV-Sender CNN berichtete, dass in einem Zeitraum von 72 Jahren (1944 bis 2016) mehr als 12'000 Pfadfinder Opfer von mehr als 7800 Pfadfinderführern geworden seien. Kinder und Jugendliche seien Pornografie ausgesetzt sowie zum Anal- und Oralverkehr gezwungen worden. Laut CNN übersteigen die Verbindlichkeiten des Verbandes, dessen Mitgliederzahl schrumpft, die Vermögenswerte um ein Vielfaches.

Grossveranstaltung1'150 Schweizer Pfadis reisen zum Weltlager in die USA

«In gewisser Weise ist dies ein Bekenntnis seitens der Pfadfinder, dass sie dieses gewaltige Problem hatten und dass das Problem so gross ist, dass sie es nicht selbst händeln können», sagte Opferanwalt Michael Pfau der «Washington Post» mit Blick auf den Insolvenzantrag.

«Die BSA sorgt sich sehr um alle Opfer von Missbrauch und entschuldigt sich aufrichtig bei allen, die während ihrer Zeit in der Pfadfinderei Schaden genommen haben», sagte BSA-Präsident Roger Mosby laut Mitteilung. Man sei «empört», dass es Zeiten gegeben habe, in denen Einzelpersonen die Programme ausnutzten, um unschuldige Kinder zu verletzen.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite

Odermatt führt vor Kristoffersen – drei Schweizer in der Top-6

Sanija Ameti: «Es war eine Riesendummheit»

Videos aus dem Ressort

Bräuche zur Weihnachtszeit: Wie lange hast du an das Christkind geglaubt?

Der Samichlaus, das Christkind und der Weihnachtsmann spielen eine grosse Rolle in der Adventszeit. Doch wie lange hast du daran geglaubt? blue News stellt diese Frage und noch mehr an die Passanten in Zürich.

10.12.2024

Erpressungsfall Schumacher: Prozess beginnt

Es ist ein spektakulärer Erpressungsversuch: Mit privaten Fotos und Videos soll ein Trio aus dem Raum Wuppertal versucht haben, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher um 15 Millionen Euro zu erpressen. Nun beginnt der Prozess in Wuppertal DE.

10.12.2024

See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen

Manche US-Bundesstaaten sind von heftigen Schneefällen betroffen. In Pennsylvania schneite es am 30. November bis zu 70 Zentimeter. Das hat mit einem Wetterphänomen zu tun, dem «Lake snow effect».

02.12.2024