Unwetter haben der Schweiz am Donnerstag Blitzgewitter, Rekordniederschläge und Orkanböen gebracht. Zum Wochenende wird das Wetter wieder freundlich mit angenehmen Temperaturen bis 30 Grad.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag sind schwere Gewitter über die Schweiz gezogen.
- Die Unwetter fielen aber schwächer aus, als befürchtet.
- Zwischen Donnerstagmittag und Freitagmorgen wurden knapp 20'000 Blitze registriert.
- Orkanböen erreichten Spitzengeschwindigkeiten bis 135 km/h
- In Basel wurde ein Niederschlagsrekord aufgestellt.
- Es kam zu Beeinträchtigungen bei der Bahn und auf der Strasse.
- Nach dem reinigenden Gewitter sind die Aussichten fürs Wochenende gut.
Nach einem stürmischen Abend und einer regenreichen Nacht startet der Freitag nass. Am Donnerstag hatten Gewitter ordentlich für Wirbel gesorgt – allerdings nicht so stark, wie befürchtet worden war.
Blitze
So liessen sich die Gewitter lange Zeit, bevor sie am Abend in zwei Linien über die Schweiz hinwegzogen, berichtet SRF. Ab Mitternacht sei eine weitere Gewitterfront von Süden her dazugekommen. In der ganzen Schweiz wurden demnach zwischen Donnerstagmittag und Freitagmorgen knapp 20'000 Blitze registriert.
Spitzenreiter bei den Entladungen waren bis kurz nach 21 Uhr laut MeteoNews die Kantone Bern (1390 Entladungen), Jura (1238) und Luzern (969).
Sturm- und Orkanböen
Heftige Winde und teils auch Böen in Orkanstärke sorgten aufgrund umgestürzter Bäume, vor allem im Waadtland, für Verkehrsbeeinträchtigungen.
Der Spitzenwert wurde laut MeteoNews mit bis zu 135 km/h in St-Prex VD erreicht. An der nicht zum offiziellen Messnetz gehörenden Station am Flughafen Basel-Mülhausen habe eine Böe 129 km/h erreicht. Die Schwelle zur Orkanstärke, die bei 118 km/h liegt, wurde demnach in den Bergstationen Moleson, Gornergrat und Chasseral gemessen.
Starkregen
Da die Gewitterzellen rasch durchgezogen sind, waren die Niederschlagssummen laut den Meteorologen nicht übertrieben hoch. Dennoch gab es auch neue Rekordniederschlagsmengen: In Basel-Binningen wurde innerhalb von 10 Minuten eine Niederschlagssumme von 18,2 Millimeter gemessen und damit der bisherige Stationsrekord vom 11. September 1991 überboten. Viel Regen kam auch in Cressier mit 13,2 Millimeter oder 15,7 Millimeter in Neuenburg innert 10 Minuten runter.
Bahnstörungen
Aufgrund des Unwetters war der Bahnverkehr zwischen Annemasse und Annency (F) eingeschränkt, wie die SBB mitteilten. Auch in der Stadt Basel war der Bahnverkehr zeitweise unterbrochen. Ebenso kam es zwischen Laufen im Baselbiet und Delsberg im Jura und zwischen Yverdon in der Waadt und Freiburg zu Einschränkungen und Unterbrechungen, berichtet SRF.
Gründe für den schwächeren Verlauf
Ausser in der Juraregion und der Nordwestschweiz fielen die Unwetter weniger stark als angenommen aus, schreibt MeteoNews. Eine Erklärung kann laut den Meteorologen womöglich der Saharastaub in der Luft sein: Wegen der dadurch ausgelösten Trübung und der verstärkten Wolkenbildung sei die Sonneneinstrahlung am Tag etwas schwächer ausgefallen. Dadurch sei weniger Energie für die Gewitter und Winde zusammengekommen.
Weitere mögliche Gründe seien der durchgreifende Südwestwind in Bodennähe und einzelne Schauer im Vorfeld der Gewitter gewesen.
Ausblick
Am Freitagmorgen ist es zumeist nass. Der Tag wird aber recht sonnig, wobei es tagsüber in den Bergen vereinzelt zu Schauern kommen kann. Im Norden ist es unterdessen zu einem deutlichen Abfall der Temperaturen gekommen – sie liegen maximal bei 25 Grad. Stellenweise ist es damit bis zu 13 Grad kühler als am Donnerstag, twittert SRF Meteo.
Die Aussichten fürs Wochenende sind gut: Es wird meist sonnig, nur gelegentlich durchziehende Schleierwolken trüben das Bild. Die Höchsttemperaturen liegen dann zwischen 28 und 30 Grad.