Faces of Schoggi: Seit jeher setzt die Schokoladenindustrie auch auf Gesichter, die ihrem Produkt eine Prise Emotion verpassen sollen. Im Nachhinein entbehren die Sujets meist nicht einer gewissen Komik – wie hier bei Arne, der im Jahr 2000 herzhaft in eine Tafel beisst.
Das wohl bekannteste Exemplar dieser Gattung ist der Knabe von der Kinder Schokolade. Links die modernere Ausführung, von der Bildagentur nur als «new boy» geführt. Rechts dann quasi das Original: Günter Euringer, Coverboy zwischen 1973 und 2005 und Verfasser von «Das Kind der Schokolade». Wie er heute aussieht?
Roger «König» Federer – noch so ein Schoggi-Face, wenn man bedenkt, dass der Tennisstar immer wieder das Gesicht von Lindt-Kampagnen war. Hier lässt er 2011 in Kilchberg ZH schmelzen. Gar nichts hat der Schweizer übrigens mit Günter Euringer von der Kinder Schokolade zu tun, von dem wir leider kein legales Foto zeigen können, das aktuell ist. Sorry für den ...
... Cliffhanger! Leider sind Fotos von Prominenten in der Schoggi-Werbung oft legal, aber auch langweilig und gestellt. Fast schon erfrischend anders ist dieser Schnappschuss von 2010, als Lina Fäh ihr Gesicht für Nestlé in die Kamera hält, die Schokolade auch wirklich isst, die bewirbt und die Bosse im Hintergrund die nächste Übernahme planen.
Faces of Schoggi, das sind auch Archetypen. Wenn Köchinnen oder Köche abgebildet werden, dann nur mit hohem Hut. Hier ein Sujet der Lindt & Sprüngli Bilanzkonferenz 2016.
Faces of Schoggi sind aber auch Gesichter reiner Unschuld. Zu diesem Sujet von 1994 aus der Beschreibung der Bildagentur:
«Ohne Osterhasen ist Ostern kaum denkbar. Jedes Kind ‹weiss› heute, dass der Osterhase die Eier bringt oder auch versteckt. Wie der Hase zu seiner Aufgabe gekommen ist, liegt allerdings im Dunkeln der Mythen. Bekannt ist der Hinweis auf seine grosse Fruchtbarkeit.»
Dieses Foto von 2003 unterstreicht, dass das Schoggi-Gesicht immer den Stil seiner Zeit widerspiegelt. Das gilt für Layout, Mode – und auch für die Schokoladensorten.
Gestatten: Madeleine Kessler. Die Angestellte von Schoko-Hersteller Felchlin hat sich anscheinend 2003 von ihren Chefs überreden lassen, zusammen mit Schokoladen-Azteken vor die Kamera zu treten, um bei Journalisten Werbung für ein neues Produkt zu machen. Vielleicht ragen ihre Fotos unter den Werbebildern heraus, weil sie kein Star, sondern Laborantin ist.
Und was hat dieses Laufsteg-Model mit Fett und Zucker zu tun? Na klar, sie läuft am «Salon du Chocolat» 2012 an der Messe Zürich. Ihr Kleid, Sie ahnen es schon, ist natürlich auch aus Schokolade.
Mitunter werden die Kleider noch vor Ort präpariert. Und wer gaaaaanz genau hinschaut, ...
... findet auf dem Foto jemanden, der am liebsten gerade gaaaanz woanders wäre.
Und jetzt raten Sie mal, welches «Schoggi-Kleid» an jenem Abend am häufigsten fotografiert werden wird? Und wenn Sie schon dabei sind: Hatte die Agentur wohl einen Fotografen oder eine Fotografin vor Ort?
Der «Salon du Chocolat» ist tot, es lebe das «Defilee du Chocolat» 2014 an der Messe Zürich. Die Sache mit der Schoggi-couture war schon 2012 etwas sonderlich, aber 2014 ...
... finden auch die Models das Ganze etwas komisch, doch belassen ...
... wir es dabei – man will sich ja keinen Ärger einhandeln.
Mit diesem fabelhaften Face of Schoggi von Caillier schliesst sich der Schokoladen-Kreis. En Guete!
Faces of Schoggi: Seit jeher setzt die Schokoladenindustrie auch auf Gesichter, die ihrem Produkt eine Prise Emotion verpassen sollen. Im Nachhinein entbehren die Sujets meist nicht einer gewissen Komik – wie hier bei Arne, der im Jahr 2000 herzhaft in eine Tafel beisst.
Das wohl bekannteste Exemplar dieser Gattung ist der Knabe von der Kinder Schokolade. Links die modernere Ausführung, von der Bildagentur nur als «new boy» geführt. Rechts dann quasi das Original: Günter Euringer, Coverboy zwischen 1973 und 2005 und Verfasser von «Das Kind der Schokolade». Wie er heute aussieht?
Roger «König» Federer – noch so ein Schoggi-Face, wenn man bedenkt, dass der Tennisstar immer wieder das Gesicht von Lindt-Kampagnen war. Hier lässt er 2011 in Kilchberg ZH schmelzen. Gar nichts hat der Schweizer übrigens mit Günter Euringer von der Kinder Schokolade zu tun, von dem wir leider kein legales Foto zeigen können, das aktuell ist. Sorry für den ...
... Cliffhanger! Leider sind Fotos von Prominenten in der Schoggi-Werbung oft legal, aber auch langweilig und gestellt. Fast schon erfrischend anders ist dieser Schnappschuss von 2010, als Lina Fäh ihr Gesicht für Nestlé in die Kamera hält, die Schokolade auch wirklich isst, die bewirbt und die Bosse im Hintergrund die nächste Übernahme planen.
Faces of Schoggi, das sind auch Archetypen. Wenn Köchinnen oder Köche abgebildet werden, dann nur mit hohem Hut. Hier ein Sujet der Lindt & Sprüngli Bilanzkonferenz 2016.
Faces of Schoggi sind aber auch Gesichter reiner Unschuld. Zu diesem Sujet von 1994 aus der Beschreibung der Bildagentur:
«Ohne Osterhasen ist Ostern kaum denkbar. Jedes Kind ‹weiss› heute, dass der Osterhase die Eier bringt oder auch versteckt. Wie der Hase zu seiner Aufgabe gekommen ist, liegt allerdings im Dunkeln der Mythen. Bekannt ist der Hinweis auf seine grosse Fruchtbarkeit.»
Dieses Foto von 2003 unterstreicht, dass das Schoggi-Gesicht immer den Stil seiner Zeit widerspiegelt. Das gilt für Layout, Mode – und auch für die Schokoladensorten.
Gestatten: Madeleine Kessler. Die Angestellte von Schoko-Hersteller Felchlin hat sich anscheinend 2003 von ihren Chefs überreden lassen, zusammen mit Schokoladen-Azteken vor die Kamera zu treten, um bei Journalisten Werbung für ein neues Produkt zu machen. Vielleicht ragen ihre Fotos unter den Werbebildern heraus, weil sie kein Star, sondern Laborantin ist.
Und was hat dieses Laufsteg-Model mit Fett und Zucker zu tun? Na klar, sie läuft am «Salon du Chocolat» 2012 an der Messe Zürich. Ihr Kleid, Sie ahnen es schon, ist natürlich auch aus Schokolade.
Mitunter werden die Kleider noch vor Ort präpariert. Und wer gaaaaanz genau hinschaut, ...
... findet auf dem Foto jemanden, der am liebsten gerade gaaaanz woanders wäre.
Und jetzt raten Sie mal, welches «Schoggi-Kleid» an jenem Abend am häufigsten fotografiert werden wird? Und wenn Sie schon dabei sind: Hatte die Agentur wohl einen Fotografen oder eine Fotografin vor Ort?
Der «Salon du Chocolat» ist tot, es lebe das «Defilee du Chocolat» 2014 an der Messe Zürich. Die Sache mit der Schoggi-couture war schon 2012 etwas sonderlich, aber 2014 ...
... finden auch die Models das Ganze etwas komisch, doch belassen ...
... wir es dabei – man will sich ja keinen Ärger einhandeln.
Mit diesem fabelhaften Face of Schoggi von Caillier schliesst sich der Schokoladen-Kreis. En Guete!
Warum ist heute Internationaler Tag der Schokolade, obwohl Schoggi eigentlich ja bei uns erfunden worden ist? Ein schweiztümelndes Loblied auf den Kakao, das wahre Opium des Volkes.
Okay, okay. Der Kakaobaum mag schon Jahrhunderte vor Christus in Südamerika kultiviert worden sein. Gewiss, in Europa trat er im 16. Jahrhundert dann von Spanien seinen Siegeszug durch Europa an.
Aber heimgekommen ist der Kakao und damit die Schokolade doch eigentlich erst 1819, als in Vevey François-Louis Cailler die Mutter aller Schweizer Schokoladenfabriken gründete.
Der heutige Internationale Tag der Schokolade ist ein guter Grund, sich nach dem Verzehr einer Tafel Kakaotrüffel mit fettigen Fingern auf die weiss behemdete Schulter zu klopfen.
Ohne dick auftragen zu wollen
Was da im 19. Jahrhundert in unternehmerische Höhen gesprossen ist, sticht noch heute aus der braunen Kakaomasse der Hersteller hervor. Philippe Suchard 1824, Rudolphe Lindt und Jean Tobler 1830, Rudolf Sprüngli 1845, Henri Nestlé 1870 – die Schweizer bilden ein in der Welt beispielloses Bohnen-Bollwerk.
Die Schweizer Schoggi-Produktion wie hier bei Nestlé in Vevey in Bildern von 1946 bis 2018 – die Fotos erzählen die Geschichte der Fliessbandarbeit, der Automatisierung und von Arbeitsmigration.
1950er-Jahre, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
1958, Chocolat Tobler, Bern.
1958, Chocolat Tobler, Bern.
1968, Chocolat Grison AG, Chur GR.
1968, Chocolat Grison AG, Chur.
1968, Chocolat Grison AG, Chur GR.
1970, Lindt + Sprüngli, Kilchberg.
2002, Lindt + Sprüngli, Kilchberg.
2002, Lindt + Sprüngli, Kilchberg.
2004, Camille Bloch, Courtelary BE.
2006, Camille Bloch, Courtelary.
2007, Kägi, Lichtensteig.
2006, Camille Bloch, Courtelary. Zu sehen ist koschere Flüssigschokolade.
2007, Kägi, Lichtensteig.
2010, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
2010, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
2010, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
Lindor-Kugeln in der Produktion der Schokoladenfabrik Lindt & Spruengli, aufgenommen am 10. März 2010 in Kilchberg. (KEYSTONE/Martin Ruetschi)
2013, Läderach, Bilten GL.
2015, Camille Bloch, Courtelary.
2015, Camille Bloch, Courtelary.
2015, Camille Bloch, Courtelary.
2018, Confiserie Honold, Küsnacht ZH.
2018, Confiserie Honold, Küsnacht ZH.
Die Schokoladen-Produktion in der Schweiz durch die Jahre
Die Schweizer Schoggi-Produktion wie hier bei Nestlé in Vevey in Bildern von 1946 bis 2018 – die Fotos erzählen die Geschichte der Fliessbandarbeit, der Automatisierung und von Arbeitsmigration.
1950er-Jahre, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
1958, Chocolat Tobler, Bern.
1958, Chocolat Tobler, Bern.
1968, Chocolat Grison AG, Chur GR.
1968, Chocolat Grison AG, Chur.
1968, Chocolat Grison AG, Chur GR.
1970, Lindt + Sprüngli, Kilchberg.
2002, Lindt + Sprüngli, Kilchberg.
2002, Lindt + Sprüngli, Kilchberg.
2004, Camille Bloch, Courtelary BE.
2006, Camille Bloch, Courtelary.
2007, Kägi, Lichtensteig.
2006, Camille Bloch, Courtelary. Zu sehen ist koschere Flüssigschokolade.
2007, Kägi, Lichtensteig.
2010, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
2010, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
2010, Lindt & Sprüngli AG, Kilchberg.
Lindor-Kugeln in der Produktion der Schokoladenfabrik Lindt & Spruengli, aufgenommen am 10. März 2010 in Kilchberg. (KEYSTONE/Martin Ruetschi)
2013, Läderach, Bilten GL.
2015, Camille Bloch, Courtelary.
2015, Camille Bloch, Courtelary.
2015, Camille Bloch, Courtelary.
2018, Confiserie Honold, Küsnacht ZH.
2018, Confiserie Honold, Küsnacht ZH.
Eine Kakao-Macht, der Lindt dann mit der des Conchierverfahrens von Lindt dann das Tor zu einem Schlaraffenland aufstösst, das Weltmarkt heisst. Ein Schweizer Siegeszug, der nicht nur durch die Bäuche, sondern auch die Herzen der Menschen geht – spätestens wenn das Magengeschwür den Problemen mit den Herzkranzgefässen weicht.
Süsser Unsinn
Da kann eine Milka noch so lange muhen: An diesem Weltniveau stössen sich andere die Hörner ab, nein, aus. Da hilft auch kein Ritter-Sportsgeist – wer hat's erfunden? Eben! Danken sollte der Erball hiesigen Chocolatiers, denn heute wissen wir, wie segensreich die Wirkung ihrer Prosukte sind. Zahlreiche Studien haben ja bewiesen, dass Schoggi heutzutage alles kann. Quasi.
Sie lässt braune Flecken auf weissen Hemden verschwinden. Sie bringt Glück, wenn man sie im Sommer unter das Kopfkissen legt und man sagt, dass erst zum Mann wird, wer bei Neumond seinen eigenen Kakaoknollen pflanzt – und im Folgewinter sieht, wie das Ganze zu einem staatlichen Schokoladenstrauch herangewachsen ist.
Aber viel wichtiger ist: Sie macht auch skeptisch, kreativ und schmeckt. Es ist also egal, ob sie gerade zweifeln, sich unterhalten fühlen oder eine Tafel mampfen: Am heutigen Internationalen Tag der Schokoladen sind wir alle Gewinner. Hier in der Schweiz sowieso!
Zurück zur Startseite