«Lebe noch»Papst verlässt Krankenhaus nach Bronchitis-Behandlung
AP/tpfi
1.4.2023
Bewegende und heitere Szenen: Franziskus tröstet Eltern, deren fünfjährige Tochter in der Gemelli-Klinik gestorben ist. Einem Jungen signiert er den Gipsverband am Arm. Der Vatikan gibt seine Pläne für die Osterwoche bekannt.
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01.04.2023, 20:37
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Papst Franziskus ist nach seinem Krankenhausaufenthalt wieder zurück im Vatikan.
Auch an Ostern will sich der Papst nicht schonen und die Osterwoche zelebrieren.
Vor dem Vatikan verteilt der Papst Schokoladenostereier an Polizisten.
Papst Franziskus hat am Samstag das Krankenhaus verlassen, in dem er wegen einer Bronchitis behandelt worden ist. Mit einem weissen Fiat 500 wurde er abgeholt und sagte den vor der Gemelli-Klinik wartenden Journalisten: «Ich lebe noch.»
Am Mittwoch war der 86-Jährige in die Klinik gegangen, nachdem er bei seiner wöchentlichen Audienz Atemprobleme bekommen hatte. Nach Angaben des Vatikans wurde seine Bronchitis intravenös mit Antibiotika behandelt.
Auf Oster-Mission
Der Vatikan veröffentlichte Details seiner Planung für die Osterwoche. Franziskus werde der Palmsonntagsmesse auf dem Petersplatz präsidieren und der Messe am Ostersonntag. Ein Kardinal werde beide Messen am Altar zelebrieren. Dieses Verfahren ist wegen der Knieprobleme des 86-Jährigen schon mehrmals angewendet worden. Es wurde aber erwartet, dass Franziskus die Messe in einem Jugendgefängnis in Rom am Gründonnerstag selbst zelebrieren wird. Unklar war, ob der Papst an der Kreuzprozession am Karfreitag teilnehmen wird.
Die zugerufene Frage eines Reporters, ob er an seinem geplanten Besuch in Ungarn Ende April festhalte, bejahte Franziskus.
Bewegender Moment mit einer Mutter
Beim Verlassen der Klinik kam es zu bewegenden Szenen, als Papst Franziskus die Eltern eines fünfjährigen Mädchens tröstete und umarmte, das am Freitagabend in der Klinik gestorben war. Die Mutter der kleinen Angelica schluchzte, als sie ihren Kopf gegen die Brust des Papstes presste, der seine Hand auf ihren Kopf legte.
Franziskus ging vor der Klinik auf Menschen zu, die ihm alles Gute wünschen wollten. Einen Jungen mit eingegipstem Arm fragte er mit flüsternder Stimme, ob er einen Stift habe - und signierte den Verband.
Schokoladenostereier an Polizisten
Franziskus verliess die katholische Klinik durch einen Hintereingang, liess den Fiat aber noch einmal vor dem Haupteingang anhalten, wo Journalisten warteten. Er öffnete selbst die Autotür und stieg aus, plauderte und fuhr dann zur Papstbasilika Santa Maria Maggiore. Erstaunte Touristen machten dort Fotos von ihm. Franziskus liess sich mit einem Rollstuhl in die Kirche fahren. Als er nach seinem Dankgebet herauskam, riefen Passanten «Lange lebe der Papst!» und applaudierten.
Als er dann ein Tor zum Vatikan passierte, liess er erneut halten, wünschte den dort stehenden Journalisten frohe Ostern und fügte hinzu: «und betet für mich». Bei einem weiteren Stopp stieg er aus und verteilte Schokoladenostereier an Polizisten, die seine Fahrzeugkolonne mit Motorrädern eskortierten.