Sturm im Golf von BiskayaPassagier stirbt nach Kreuzfahrt – über 100 wurden verletzt
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30.10.2024
Am 4. November 2023 gerät das Kreuzfahrtschiff Spirit of Discovery im Atlantischen Ozean in einen Sturm. Wie ein erster Bericht nun offenbart, verlor eine Person ihr Leben.
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30.10.2024, 20:05
Andreas Lunghi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am 4. November 2023 gerät die «Spirit of Discovery» im Golf von Biskaya in einen Sturm.
Wie ein Zwischenbericht offenbart, verlor das Schiff den Antrieb und wurde von hohen Wellen getroffen.
Mehr als 100 Personen erlitten Verletzungen, acht von ihnen wurden schwer verletzt – eine davon tödlich.
Die Reederei entschuldigt sich und spricht den betroffenen Familien ihr Beileid aus.
Eine 14-tägige Kreuzfahrt von Portsmouth zu den Kanarischen Inseln endete vor einem Jahr fast in einer Katastrophe. Im Golf von Biskaya im Atlantischen Ozean zwischen Frankreich und Spanien wechselt das Wetter und das Kreuzfahrtschiff wird von hohen Wellen getroffen.
Passagiere berichteten damals gegenüber der BBC, dass das Schiff zum Stillstand kam und ein Sicherheitsmanöver durchführte. Die Wellen seien so hoch gewesen, dass Personen und Tische umgefallen seien.
Die britische Seeunfalluntersuchungsbehörde (Marine Accident Investigation Branch) leitete eine Untersuchung ein. Sie veröffentlicht nun einen ersten Zwischenbericht, der die dramatischen Stunden auf der «Spirit of Discovery» offenbart.
Stillstand über Nacht
Nachdem die Reise nach Las Palmas aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt wurde, wollte die Besatzung La Coruña ansteuern. Doch auch dort war der Hafen wegen des Wetters geschlossen, wie die britische Zeitung «Daily Mail» berichtet.
Die Besatzung habe sich darauf für eine Rückkehr nach Portsmouth entschieden, als im Golf von Biskaya das Schiff zum Stillstand gekommen und nach links gekippt sei, nachdem wegen des stürmischen Wetters ein Sicherheitssystem aktiviert worden sei.
Die Besatzung habe versucht, den Antrieb wieder zu starten, während das Schiff von neun Meter hohen Wellen getroffen worden sei. Rund 15 Stunden soll das Kreuzfahrtschiff ohne Antrieb im Sturm getrieben haben.
Die Passagiere waren der Naturgewalt hilflos ausgesetzt und wurden aufgefordert, in ihren Kabinen zu bleiben. Der Speisesaal wurde von der Besatzung genutzt, um Verletzte zu betreuen.
Mehr als 100 Passagiere wurden verletzt, acht von ihnen schwer. Sie wurden bei der Rückkehr in Portsmouth ins Spital eingeliefert. Eine Person erlag im Spital den Verletzungen.
Reederei entschuldigt sich
Die Reederei Saga entschuldigte sich gemäss der «Daily Mail» nach den Ereignissen mit einem Statement: «Die ‹Spirit of Discovery› war zu jedem Zeitpunkt sicher, jedoch wurden Menschen aufgrund des heftigen Sturms verletzt. Sie wurden von unserem medizinischen Personal betreut. Wir entschuldigen uns bei den Betroffenen, die nach einer Rückkehr in ruhiger See wieder zu Hause sind.»
Nachdem der Zwischenbericht veröffentlicht wurde, sprach eine PR-Verantwortliche der Familie des Opfers im Namen der Reederei ihr Beileid aus. Zudem werde Saga die britische Seeunfalluntersuchungsbehörde bei der Untersuchung weiter unterstützen.
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