Deutschland Polizistin erschiesst Messerstecher im Zug - erste Details zur Tat bekannt 

dpa, uri

31.5.2018

In einem Intercity in Flensburg sticht ein Mann mit einem Messer auf einen anderen Fahrgast ein. Eine mitreisende Polizistin zieht ihre Dienstwaffe - und tötet den mutmasslichen Angreifer. Offen ist bis jetzt die Frage, warum der Mann zur Waffe griff.

Von der Polizei gab es bisher noch keine näheren Informationen zum Angreifer und zu dessen Motive sowie zum Tatablauf. Laut der Deutschen Presse-Agentur handelte es sich jedoch beim erschossenen Messerstecher um einen jungen Mann aus Eritrea. Der 24-Jährige sei laut Sicherheitskreisen im September 2015 als Flüchtling über Österreich nach Deutschland eingereist. 

Die Behörden haben demnach bisher keine Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund der Tat. Eritreer habe nach ersten Erkenntnissen einen Schutzstatus aus humanitären, politischen oder sonstigen Gründen gehabt, hiess es weiter.

Polizistin versuchte angeblich einen Streit zu schlichten

Im IC 2406 auf dem Weg von Köln nach Flensburg war der Mann mit dem von ihm später mit einem Messer verletzten Fahrgast in Streit geraten. Der Hintergrund der Auseinandersetzung und die Frage, ob sich beide Männer kannten, blieb zunächst offen. Der Täter war von einer mitreisenden 22-jährigen Bundespolizistin erschossen worden, die nach bisherigen Erkenntnisse ihre Dienstwaffe einsetzte.

Wie die «Bild»-Zeitung berichtete, hatte ein Zugbegleiter zuvor wegen eines Streits zwischen zwei Männern über Lautsprecher nach Polizisten an Bord gefragt. Die mitreisende Polizistin soll dann versucht haben, den Streit zu schlichten. Einer der Männer soll mit einem Messer auf den anderen eingestochen haben, bevor er auch die Polizistin attackiert habe. Die zuerst mit dem Messer attackierte Person wurde laut «Bild» schwer verletzt.

Ein Polizeisprecher sagte der Zeitung, dass die Polizistin nicht im Dienst war, aber in Uniform in dem Zug reiste. «Das ist nichts Aussergewöhnliches, Polizisten dürfen in Uniform Zug fahren und sind dabei auch bewaffnet», wurde der Sprecher zitiert.

Bundespolizei, Landespolizei und Kriminalpolizei waren vor Ort im Einsatz. Staatsanwaltschaft und Kripo haben die Ermittlungen übernommen.

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