«Wish you were not here» Protest gegen Konzert von Roger Waters in Frankfurt

dpa/tpfi

28.5.2023 - 17:32

Roger Waters steht derzeit stark in der Kritik.
Roger Waters steht derzeit stark in der Kritik.
Archivbild: dpa

Dass der Pink Floyd-Mitbegründer in Frankfurt auftreten soll, gefällt vielen Menschen vor dem Hintergrund der Antisemitismus-Vorwürfe nicht. Das machten sie heute deutlich.

28.5.2023 - 17:32

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Vor dem heutigen Konzert von Roger Waters in Frankfurt ist es zu Protesten gekommen.
  • Rund 400 Menschen demonstrierten vor der Festhalle gegen den Auftritt des britischen Rockmusikers.
  • Waters wurde zuletzt immer wieder Antisemitismus vorgeworfen.

Vor dem umstrittenen Konzert von Roger Waters haben heute rund 400 Menschen vor der Festhalle in Frankfurt gegen den Auftritt des britischen Rockmusikers protestiert. Man wolle ein Zeichen gegen Antisemitismus, gegen Israel-Hass und gegen Verschwörungstheorien setzen, sagte Michaela Fuhrmann, Leiterin Politische Beziehungen der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Teilnehmer hielten Schilder in die Höhe mit Aufschriften wie «Israel, wir sind an Deiner Seite» und «Roger Waters, wish you were not here» (deutsch: Roger Waters, wir wünschten, Du wärest nicht hier) als Anspielung auf einen der bekanntesten Songs der Rockgruppe Pink Floyd, zu deren Gründern Waters gehört.

Gericht entscheidet für Waters

In der Frankfurter Festhalle als Veranstaltungsort des Konzerts waren im Zuge der Pogromnacht 1938 mehr als 3000 jüdische Männer zusammengetrieben, festgehalten, misshandelt und schliesslich deportiert worden. Im Gedenken an sie verlasen Schülerinnen und Schüler Namen von Opfern.

Waters wurde zuletzt immer wieder Antisemitismus vorgeworfen, bundesweit gibt es viel Kritik an den Auftritten des britischen Musikers. Ursprünglich sollte das Konzert in Frankfurt wegen Antisemitismusvorwürfen abgesagt werden. Waters hatte dagegen geklagt und vom Frankfurter Verwaltungsgericht Ende April Recht bekommen. Das Gericht hatte sich in seiner Entscheidung auch auf die Kunstfreiheit berufen.

dpa/tpfi