140'000 Euro entdeckt RAF-Terroristin Klette versteckte Geld in doppelter Schrankwand

phi

22.3.2024

Daniela Klette wird am 7. März nach einer Anhörung vor dem Bundesgerichtshof zu einem Helikopter gebracht. 
Daniela Klette wird am 7. März nach einer Anhörung vor dem Bundesgerichtshof zu einem Helikopter gebracht. 
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Obwohl Daniela Klette bereits am 26. Februar verhaftet worden ist, kommen immer neue Details über die RAF-Terroristin ans Licht. So hat sie unter anderem mehr Geld gehortet als bisher bekannt.

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  • 140'000 Euro hinter einer doppelten Schrankwand: RAF-Terroristin Daniela Klette hortete angeblich mehr Bargeld als bisher bekannt.
  • Klette soll mit ihrem RAF-Komplizen Burkhard Garweg an einem Berliner Capoeira-Festival teilgenommen haben.
  • Die Kritik an den Umständen ihrer Verhaftung hält an, weil Klette Garweg noch per SMS warnen konnte.
  • Das Bundeskriminalamt argumentiert, es habe sich um eine Routineüberprüfung gehandelt.

Daniela Klette hat in ihrer Berliner Wohnung mehr Geld gehortet als bisher bekannt. Wie die «Welt am Sonntag» (WaS) aus Ermittlerkreisen erfahren haben will, hat die Polizei hinter einer doppelten Schrankwand 140'000 Euro entdeckt. Bisher war von 40'000 Euro die Rede, die neben 1,2 Kilogramm Gold beschlagnahmt worden seien.

Obwohl die RAF-Terroristin schon am 26. Februar in Berlin-Kreuzberg verhaftet worden ist, kommen scheibchenweise immer neue Details zu dem Vorgang ans Tageslicht. Laut WaS kamen ihr die Ermittler durch einen Hinweis auf ein Capoeira-Festival auf die Spur.

(Von links) Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette auf undatierten BKA-Fahndungsbildern.
(Von links) Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette auf undatierten BKA-Fahndungsbildern.
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Der Veranstalter macht die Polizei demnach auf eine «Daniela Schmidt» und einen «Ulli aus Zittau» aufmerksam: Hinter den Namen sollen Daniela Klette und ihr RAF-Komplize Burkhard Garweg stecken, der weiter flüchtig ist.

Ermittler reingelegt

Zielfahnder aus Niedersachsen und die Berliner Polizei fahren daraufhin in die Sebastianstrasse im Berliner Stadtteil Kreuzberg und klingeln bei Klette. Medienberichten zufolge bittet die 65-Jährige die Beamten, noch kurz auf Toilette gehen zu dürfen. Fest steht, dass Klette Zeit genug hat, um ihren Komplizen Garweg per SMS zu warnen und die SIM-Karte im Klo zu versenken.

Auf der Wache wird die Identität überprüft: Klette fliegt auf. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung werden neben Wertsachen ein Sturmgewehr und eine Panzerfaust gefunden. Was, wenn Klette die Waffen bei der Verhaftung benutzt hätte?

Nach Festnahme von RAF-Terroristin: Munition, Waffen und Granate in Wohnung gefunden

Nach Festnahme von RAF-Terroristin: Munition, Waffen und Granate in Wohnung gefunden

Hannover/Berlin, 29.02.2024: Abtransport von gefährlichen Gegenständen aus der Wohnung der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette. Zuvor finden die Ermittler Munition, Waffen, eine Granate und weitere gefährliche Gegenstände in der Wohnung, fast könnte man von einem Waffenlager sprechen. Das Mietshaus wird am frühen Abend von der Polizei geräumt, alle Bewohner müssen zwischenzeitlich ihre Wohnungen verlassen. Erst am frühen Donnerstagmorgen dürfen sie zurück. Die frühere RAF-Terroristin Klette war 30 Jahre lang untergetaucht. Nachbarn zufolge soll die Frau sich Claudia genannt, Mathematik-Nachhilfe gegeben haben und ansonsten freundlich gewesen sein. Ermittler nahmen die 65-Jährige am Montagabend in Kreuzberg fest. Ein «Hinweis aus der Bevölkerung» im November habe die Polizei auf die Spur von Klette gebracht.

29.02.2024

Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) fragt die niedersächsischen Kollegen, die sie zur Unterstützung gerufen haben, ob sie nicht eine Spezialeinheit hätten anfordern müssen: «Wer eine AK-47 in der Wohnung hat, sollte keinen Finger mehr krümmen können, wenn die Polizei vorbeischaut.»

«Da gehen Sie nicht gleich mit der Rampe durch die Tür»

Dass Klette Garweg warnen konnte, sorgt für heftige Kritik. Holger Münch stellt die Verhaftung anders dar, gibt aber zu: «Es ist so gewesen, dass man an der Tür geklopft hat und sich dann auch zu erkennen gegeben hat und es einen Moment gedauert hat, bis Frau Klette dann auch die Tür geöffnet hat», wird der Präsident des Bundeskriminalamtes zitiert.

Es sei möglich, dass Klette in diesem Zeitraum gehandelt habe, räumt Münch ein, doch von einem «Fehler» will er nicht sprechen: Es habe sich um eine Routineüberprüfung gehandelt. «Da gehen Sie nicht gleich mit der Rampe durch die Tür, sondern es ging darum festzustellen: Ist diese Person, auf die eine Spur hindeutete, möglicherweise Frau Klette oder auch nicht?»

Laut WaS gelingt es den Fahndern immerhin, Handys auszuwerten, die in Klettes Wohnung sichergestellt worden sind. Das habe sie zu einem Bauwagenplatz in Berlin-Friedrichshain geführt, wo Garweg gelebt hat. Der Gesuchte ist dank Klettes Warnung aber rechtzeitig getürmt. Auch der Dritte im RAF-Bunde, Ernst-Volker Staub, ist weiter auf der Flucht.