Regenbogen in Polen Rammstein zeigt Flagge

phi

26.7.2019

Rammstein zeigt in Polen Flagge.
Rammstein zeigt in Polen Flagge.
Screenshot: YouTube

Lange hat Rammstein es vermieden, sich politisch zu positionieren. Doch damit ist nun Schluss – spätestens seitdem die Deutschen in Polen für die Rechte der LGBT-Community getrommelt haben.

Wem Rammstein bisher suspekt war, konnte Argumente ins Feld führen: Die Band trifft mit ihrem harten Stil, dem tönenden Deutsch und dem derben Auftreten auch den Geschmack eher national gesinnter Kreise.

Doch mit der Vorstellung ihres neuen Songs «Deutschland» und dem dazugehörigen Video auf einer Kreuzung in Berlin hat sich das geändert. In Frankurt zeigten die Rocker dann bei einem Auftritt ein «Willkommen»-Schild, was als Anspielung auf die Flüchtlingskrise interpretiert werden darf.

Dass es die Deutschen auch genau so gemeint haben, haben sie nun in Polen gezeigt. Beim Konzert in Chorzów in Schlesien, das bis 1922 Königshütte hiess, trommelten die Männer um Till Lindemann tüchtig für die Rechte von Homo- und Transsexuellen, als sie eine Regenbogen-Flagge schwenkten und erneut auch das «Willkommen»-Schild präsentierten.

Unterstützung hat die LGBT-Community bitter nötig, die in Polen auf wenig Toleranz stösst. Als am 20. Juli in Bialystok die erste Gay-Pride-Parade des Lndes durchgeführt wurde, attackierten nicht weniger als 800 Hooligans Teilnehmer und die Polizei, die diese schützen sollte.

Neben Nationalisten rief auch die katholische Kirche dazu auf, eine der 40 Gegenveranstaltungen zu besuchen. Dabei war das Motto der Gay Pride eigentlich ja «Liebe ist keine Sünde».

Gerade hat die Community auch Rückendeckung vom Warschauer Landgericht bekommen, dass die aktuelle Ausgabe des polnischen Politikmagazins «Gazeta Polska» gestoppt hat. Der Grund: Hier waren Aufkleber beigelegt, die eine «LGBT-freie Zone» deklariert haben, berichtet «Queer».

Ob Rammstein auch bei ihren nächsten Schweizer Gastspielen politische Töne anschlägt, wird sich zeigen. Die Konzerte vom 6. Und 7. Juni 2020 im Zürcher Letzigrund waren in nur zweieinhalb Stunden ausverkauft.

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