Abgesagtes Alba-FestivalRat der Albaner fordert Entschuldigung von Zürcher Regierung
uri
7.9.2021
Die Begründung für die Absage des Alba-Festivals in Zürich sieht der Rat der Albaner der Schweiz als «äusserst diskriminierend». Er fordert eine Entschuldigung vom Zürcher Regierungsrat.
uri
07.09.2021, 11:35
uri
Die kurzfristige Absage des auf dem Zürcher Hardturm Areal geplanten Alba-Festivals hat die Organisatoren für schwer enttäuscht. Auch der Rat der Albaner der Schweiz reagierte inzwischen mit einem Brief an den Zürcher Regierungsrat, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Demnach war man auch hier über die Absage «überrascht und etwas enttäuscht».
Im von Ratspräsidentin Lurata Reci unterschrieben Brief wird die Begründung für die Absage des albanischen Kulturfestivals deutlich kritisiert. Sie sei «äusserst diskriminierend» für die Albaner. Der Kanton Zürich hatte sie in einer Präsidialverfügung damit begründet, dass sich die Veranstaltung «primär an eine stark betroffene Community» richte. Das Contact Tracing zeige, «dass sich Ferienrückkehrer aus dem Balkan überdurchschnittlich oft mit Covid-19 infizieren».
Der Rat der Albaner in der Schweiz findet es demnach fraglich, eine Bevölkerungsgruppe in den Mittelpunkt zu rücken und zum Sündenbock für die derzeitige Corona-Lage zu machen. Im Brief wird laut dem «Tages-Anzeiger» eine öffentliche Entschuldigung des Zürcher Regierungsrats gefordert. Zugleich wird darin an die gesamte Bevölkerung appelliert: «Aus dieser Krise kommen wir nur gemeinsam und durch die Impfung heraus.»
Absage führt zu Vorstössen im Kantonsrat
Die Absage des Alba-Festivals hatte zuletzt auch zu Vorstössen im Kantonsrat geführt, da die Demonstration «Zurich Pride» mit über 20'000 Teilnehmenden ohne verbindliche Corona-Schutzmassnahmen stattfinden durfte.
Eine Anfrage der EDU fordert vom Regierungsrat Auskunft über die «ungleiche Bewilligungspraxis». Eine Anfrage von FDP, GLP, AL und SP fordert vom Regierungsrat hauptsächlich detaillierte Angaben zum Bewilligungsentzug für das Alba-Festival, wirft aber ebenfalls die Frage auf, wie sich dieser mit der durchgeführten «Pride» vertrage.
AL und Grüne kritisieren den Entzug der Bewilligung in einer Fraktionserklärung als «unverständlichen Entscheid», gerade vor dem Hintergrund der Grosskundgebung, die habe stattfinden dürfen.
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