Österreich Roland Weissmann wird neuer Chef des österreichischen Senders ORF

SDA

10.8.2021 - 16:31

ABD0034_20210722 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0224 VOM 22.7.2021 - ORF-Manager Roland Weißmann im Rahmen eines Pressegesprächs "Über die Zukunft des ORF" am Donnerstag, 22. Juli 2021, in Wien. Der ORF-Vizefinanzdirektor Roland Weißmann bewirbt sich für den ORF-Generaldirektorenposten. - FOTO: APA/ROBERT JAEGER - 20210722_PD4649
ABD0034_20210722 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0224 VOM 22.7.2021 - ORF-Manager Roland Weißmann im Rahmen eines Pressegesprächs "Über die Zukunft des ORF" am Donnerstag, 22. Juli 2021, in Wien. Der ORF-Vizefinanzdirektor Roland Weißmann bewirbt sich für den ORF-Generaldirektorenposten. - FOTO: APA/ROBERT JAEGER - 20210722_PD4649
Keystone

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich bekommt nach 15 Jahren einen neuen Chef.

Roland Weissmann wurde am Dienstag zum neuen Generaldirektor des ORF und somit zu einem der wichtigesten Medienmanager des Landes gewählt, wie ein Sprecher des Senders bekanntgab. Weissmann soll sein Amt zum Jahresbeginn 2022 antreten.

Bei der Abstimmung im ORF-Aufsichtsgremium konnte der bisherige Vizefinanzchef des Unternehmens vor allem auf die Unterstützung der Stiftungsräte zählen, die der konservativen Regierungspartei ÖVP nahestehen. Weissmann folgt auf Alexander Wrabetz, der das Medienunternehmen mit rund 3000 Mitarbeitern seit 2007 leitet und der sich um eine weitere fünfjährige Amtszeit beworben hatte.

Der ORF ist ein Schwergewicht in Österreichs Medienlandschaft: Die Fernsehsparte hat einen Marktanteil von 36 Prozent, die zwölf landesweiten und regionalen Radioprogramme kommen auf 74 Prozent.

Die Politik beeinflusst die Wahl des ORF-Generaldirektors. Die 35 Stiftungsräte sind zwar formell unabhängig, doch 24 von ihnen werden von der Regierung, den Bundesländern und den Parlamentsparteien entsandt. Das Gremium ist in informelle politische Fraktionen gegliedert. Weissmanns Bestellung galt dank seiner Nähe zur ÖVP schon seit Tagen als so gut wie ausgemacht.

Bei einer öffentlichen Präsentation der fünf zuletzt verbliebenen Bewerber hatte Weissmann am Montag angekündigt, den ORF digitaler, jünger und gesellschaftlich vielfältiger machen zu wollen. Er forderte eine Änderung der bestehenden gesetzlichen Regelung, die die Online-Aktivitäten des Senders einschränkt. «Der ORF braucht dringend mehr digitale Bewegungsfreiheit, damit wir den Anschluss nicht verpassen», sagte er.

Der designierte neue ORF-Chef stieg Mitte der 1990er Jahre in dem Unternehmen ein und wurde schon bald mit leitenden Redaktionsposten betraut. Seit 2012 ist Weissmann Chefproducer der Fernsehsparte, seit 2017 auch stellvertretender Finanzchef.