Der russische Oligarch Roman Abramowitsch hat sich am Mittwoch vor dem Freiburger Zivilgericht verantworten müssen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) fordert von ihm die Rückzahlung einer jahrealten Schuld in zweistelliger Millionenhöhe.
Abramowitsch nahm persönlich an der Verhandlung teil. Der 52-jährige Milliardär und Besitzer des britischen Fussballklubs Chelsea zeigte sich rund zehn Minuten vor Prozessbeginn im Gericht, äusserte sich aber nicht zum Verfahren. Für die Verhandlung war ein umfangreiches Sicherheitsdispositiv auf die Beine gestellt worden. Zudem marschierte eine ganze Reihe von Anwälten auf.
Gerichtspräsident Stéphane Raemy prüfte zum Prozessbeginn noch einmal vergeblich, ob es nicht doch noch eine kleine Hoffnung auf eine Einigung zwischen den Parteien geben könnte. Die Anwälte stellten in der Folge eine Reihe von prozessualen Fragen.
Sie kritisierten unter anderem, dass ein Prozess dieser Grösse in einem so bescheidenen Saal stattfinde und verurteilten die beengten Verhältnisse zwischen ihnen und dem Publikum. Auch sei der vorgesehene Rhythmus der Verhandlungen untolerierbar.
Wenn der Prozess in weniger als drei Monaten beendet werden solle, so widerspreche dies grundsätzlich den Anforderungen an ein gerechtes Verfahren. Das Gericht unterbrach die Verhandlung schliesslich, um den Parteien bis am kommenden Montag Zeit einzuräumen, gewisse Fragen zu klären. Der Prozess soll am Mittwoch kommender Woche wieder aufgenommen werden.
Forderung geht auf 1997 zurück
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) führt ein Zivilverfahren gegen den russischen Energiekonzern Gazprom, an dem Abramowitsch und der Oligarch Jewgeni Markowitsch Schwidler beteiligt sind. Hintergrund bildet ein von der EBWE der russischen Bank SBS Agro 1997 gewährter Kredit zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen in Russland. Wenig später machte die Bank Pleite.
Die europäische Bank verfügt für die Ausleihe über Garantien der Gesellschaften SBS Agro und Runicom. Und Runicom ist in Freiburg registriert. Die Firma vermarktet Öl des russischen Ölriesen Sibneft.
Die EBWE versuchte zunächst vergeblich über die Runicom an ihr Geld zu kommen. Abramowitch und Schwidler, welche die Firma damals kontrollierten, versicherten, Runicom habe den Kredit über eine mit der SBS Agro verbundene Bank bereits zurückgezahlt.
Wegen Bundesgericht in Freiburg
Die europäische Aufbaubank unterlag in einem ersten Verfahren bei der russischen Justiz. 2002 wendete sich jedoch das Blatt, die EBWE obsiegte, Geld floss aber trotzdem nicht.
Die Aufbaubank versuchte es in der Folge über die Freiburger Justiz. Das Bankhaus vermutete, dass die Gelder ihm unter Beteiligung von Sibneft durch einen Taschenspielertrick entzogen worden waren.
Der Energieriese Gazprom ist Teil des Freiburger Verfahrens, weil er Sibneft 2005 übernommen hatte. Gazprom übernahm damals die Anteile Abramowitschs für rund 17 Milliarden Franken.
Gazprom bestreitet, dass das Freiburger Gericht zuständig ist. Der Gerichtsstand dafür sei Russland. 2014 widersprach indessen das Bundesgericht, was schliesslich zu dem Verfahren in der Schweiz führte.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Umfrage zeigt: Kunden beim Black Friday 2024 anspruchsvoller
Zum Black Friday am 29. November locken Händler die Kunden wieder mit Schnäppchen. Doch die Einkäufer in Deutschland sind an den Tagen rund um den Black Friday in diesem Jahr einer Untersuchung zufolge besonders wählerisch.
05.11.2024
Massiver Abbau: Streicht VW bis zu 30.000 Stellen?
Hamburg/Wolfsburg, 19.09.24: Volkswagen steckt in einer tiefen Krise und will mittelfristig kräftig sparen. Laut einem Bricht des Manager-Magazins könnte es bis zu 30.000 Stellen in Deutschland treffen.
Ein Konzernsprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.
VW hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. Der Autobauer hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt.
Werksschliessungen und betriebsbedingte Entlassungen stehen zur Debatte. Am 25. September starten die Verhandlungen mit der IG Metall.
23.09.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Umfrage zeigt: Kunden beim Black Friday 2024 anspruchsvoller
Massiver Abbau: Streicht VW bis zu 30.000 Stellen?