30'000 Passagiere betroffen Ryanair sagt wegen neuer Streiks 190 Flüge am Freitag ab

SDA

25.9.2018

Wegen Streiks in mehreren europäischen Ländern fallen bei Ryanair schon wieder Flüge aus. Zum Beginn der Herbstferien sagte die irische Fluggesellschaft am Dienstag 190 Europa-Flüge ab, die für diesen Freitag (28. September) geplant waren.

Unklar blieb bislang, ob sich an dem Arbeitskampf auch deutsches Kabinenpersonal beteiligen wird. Während Ryanair neben den bereits bekannten Streikländern Spanien, Portugal, Italien, den Niederlanden und Belgien auch Deutschland als Platz des Arbeitskampfes nannte, ist laut der Gewerkschaft Verdi dazu noch keine Entscheidung gefallen.

Bei Ryanair wird erneut gestreikt. 
Bei Ryanair wird erneut gestreikt. 
Bild: Marcel Kusch/dpa

"Wir haben gerade in Berlin die Verhandlungen mit Ryanair beendet und bewerten nun die Ergebnisse", sagte eine Verdi-Sprecherin am späten Nachmittag. Flugbegleiter hatten bereits am 12. September gemeinsam mit den Piloten gestreikt und wollen am Mittwoch ihr weiteres Vorgehen mitteilen.

30'000 Passagiere betroffen

Die 190 Flugabsagen machen laut Ryanair rund 8 Prozent des für Freitag geplanten Verkehrs aus. Betroffen seien etwa 30'000 von 450'000 Passagieren, die an diesem Tag mit Ryanair fliegen wollen. Diese Fluggäste seien bereits informiert worden, hiess es.

Alle übrigen Flüge fänden statt. Eine genaue Streichliste veröffentlichte Ryanair erneut nicht.

In Italien hat es der Billigairline zufolge derweil eine Einigung auf einen Tarifvertrag mit drei Gewerkschaften für das Kabinenpersonal gegeben. Der Vertrag nach italienischen Rechtsvorschriften gelte ab dem 1. Oktober, laufe drei Jahre und sehe unter anderem höhere Löhne vor, berichtete die Fluggesellschaft.

Mindestens eine Kabinengewerkschaft und eine Pilotenvereinigung unterstützen aber den geplanten Streik.

Mitte September hatten sich die drei italienischen Gewerkschaften FIT CISL, ANPAC und ANPAV mit Ryanair auf wesentliche Punkte des Vertrages geeinigt. Von den Gewerkschaften gab es zunächst kein Statement. Italien gehört zu Ryanairs grössten Märkten in Europa.

Ryanair sieht sich seit Monaten wiederholter und teils koordinierter Streiks sowohl der Piloten als auch der Flugbegleiter in verschiedenen europäischen Ländern ausgesetzt. Das Personal will höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen nach dem jeweiligen nationalen Recht erreichen.

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