Ein SBB-Zug ist am Donnerstagmorgen zwischen Brugg AG und Baden AG mit offener Türe gefahren, ohne dass der Lokführer dies bemerkte. Die SBB geht davon aus, dass die Tür mit der Notentriegelung mutwillig geöffnet wurde.
Das Personal habe die offene Tür während der Fahrt festgestellt und diese danach sofort geschlossen, sagte SBB-Sprecher Raffael Hirt am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit eine Meldung der Pendlerzeitung «20 Minuten» online.
Sie wüssten noch nicht, ob das Warnsystem im Lokführerstand funktioniert habe. Eigentlich sehe dieses vor, dass der Lokführer mit einer roten Lampe alarmiert werde, wenn die Notentriegelung betätigt worden sei. Aber da es sich um einen Zug mit den Einheitswagen IV gehandelt habe, könne der Zug rein technisch auch abfahren, wenn eine Türe offen sei.
Erst am 23. September hatte die SBB mitgeteilt, dass die Zugbegleiterinnen und – begleiter ab Ende September bei SBB-Zügen mit Türen wie im EW IV die Türschliessung von ausserhalb des Zuges beobachten müssen. Ihr Zeichen zur Abfahrt dürfen sie erst geben, nachdem auch sie eingestiegen sind.
Die SBB geht deshalb davon aus, dass jemand die Notentriegelung kurz nach Abfahrt des Zuges mutwillig betätigte. Die entsprechenden Untersuchungen seien eingeleitet worden. Die betroffene Türe bleibe vorerst gesperrt.
Eine fehlerhafter Einklemmschutz bei einem EW IV-Wagen hatten Anfang August dazu geführt, dass ein 54-jähriger Zugchef in Baden AG von einer Türe eingeklemmt und mehrere Kilometer mitgeschleift wurde. Der Lokführer bemerkte den Unfall nicht. Der Zugchef starb an den Folgen seiner Verletzungen.
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