Detailhandel Schweizer Detailhandel kratzt 2020 an der 100-Mrd-Grenze

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16.6.2021 - 14:22

Kochen, gärtnern und zuhause arbeiten: Während des Lockdowns hat sich die Bevölkerung mit Dingen wie Lebensmitteln, Blumenerde oder Bildschirmen eingedeckt. Die hiesigen Detailhändler haben nur knapp die 100-Milliarden-Marke verpasst. (Archivbild)
Kochen, gärtnern und zuhause arbeiten: Während des Lockdowns hat sich die Bevölkerung mit Dingen wie Lebensmitteln, Blumenerde oder Bildschirmen eingedeckt. Die hiesigen Detailhändler haben nur knapp die 100-Milliarden-Marke verpasst. (Archivbild)
Keystone

Kochen, gärtnern und zuhause arbeiten: Während des Lockdowns hat sich die Bevölkerung mit Dingen wie Lebensmitteln, Blumenerde oder Bildschirmen eingedeckt und sehr viel online bestellt. Die hiesigen Detailhändler haben nur knapp die 100-Milliarden-Marke verpasst.

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Im vergangenen Jahr hat der Schweizer Detailhandel gesamthaft einen Umsatz von 99,1 Milliarden Franken eingefahren und wuchs damit um 2,4 Prozent. So nahe seien die Schweizer Detailhändler der 100-Milliarden-Marke noch nie zuvor gekommen, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch an ihrer Handelstagung mit. Dabei habe vor allem die Pandemie als Beschleuniger gewirkt.

Kochen zuhause sorgt bei Lebensmittelläden für Schub

Durch die Einschränkungen der Pandemie hätten nämlich gewisse Märkte sehr profitieren können. Die Schliessungen in der Gastronomie beispielsweise sorgten dafür, dass laut der Analyse der GfK die Lebensmittelläden zu den grossen Gewinnern gehörten, weil die Leute zuhause kochten anstatt ins Restaurant zu gehen. Zusätzlich half den hiesigen Läden auch die Tatsache, dass die Schweizer sich während der Pandemie nicht im Ausland mit Lebensmitteln eindecken konnten.

Dass viele Menschen sich zuhause ein Büro einrichten mussten oder ihre Freizeit eher mit Gamen vor dem PC verbrachten, hat bei den Detailhändlern ebenfalls seine Wirkung gezeigt: Im Non-Food-Bereich war Heimelektronik sehr gefragt, wie es heisst. Aber auch Basteln und Gärtnern war angesagt, was sich durch steigende Umsätze im Do-it-Yourself-Markt zeigte.

Zudem erfuhr im vergangenen Jahr wohl manche Wohnung eine Auffrischung, Möbel- und Einrichtungsgeschäfte boomten. Und die Kinder wurden zuhause mit neuem Spielzeug beschäftigt, was sich in steigenden Umsätzen von Spielwarengeschäften widerspiegelte.

Ski und Kleider als Verlierer

Es gab aber auch Verlierer in der Pandemie. So habe etwa der Markt mit Sportartikeln stagniert, wie GfK festhält. Das dürfte in erster Linie auf die Wintersportbranche zurückzuführen sein, der die Schliessungen in den Skigebieten stark zusetzten, wie die Sportartikelbranche Anfang Jahr beklagte.

Aber auch Kleiderläden mussten deutliche Einbussen hinnehmen. Statt im neuen Dress in den Ausgang zu gehen, war 2020 eher das Fernehsen auf dem Sofa in alten Trainerhosen angesagt.

Rückkehr zur Normalität Ende Jahr

Das Einkaufsverhalten der Schweizer Bevölkerung dürfte sich gemäss der Einschätzung von GfK im vierten Quartal des laufenden Jahres wieder normalisieren. Dann sei es wohl auch wieder möglich normal zu reisen und im grenznahen Ausland einzukaufen, heisst es. Insgesamt dürften sich die Umsätze im Gesamtjahr laut GfK stabil entwickeln.

Manche Verhaltensweisen beim Einkaufen, die sich in der Pandemie verstärkt haben, behalten die Konsumenten aber voraussichtlich bei. So habe in einer Befragung ein Drittel der Konsumenten angegeben, künftig die Heimlieferung im Detailhandel noch stärker nutzen zu wollen. Zudem hätten zwei Drittel der Befragten angegeben, sie hätten in der letzten Woche online eingekauft.

In anderen Bereichen zeigt sich aber auch ein Gegentrend: Das physische Erlebnis beim Shopping wird wieder wichtiger. Drei von vier Konsumenten wollen laut der Befragung künftig wieder vermehrt in den Geschäften einkaufen.