Corona-Übersicht Nationale Impfwoche war kein Erfolg +++ Lage in Spitälern in Deutschland spitzt sich zu 

SDA/dpa/red.

13.11.2021

Österreich will den geplanten Lockdown für Ungeimpfte nach derzeitigen Plänen bereits am Sonntag um Mitternacht in Kraft setzen. An der Primarschule Grund in Abtwil SG ist es zu einem grossen Corona-Ausbruch gekommen. Zudem: Neue Zahlen zur Impfwoche. Alles Wichtige im Ticker.

SDA/dpa/red.

Die nationale Impfwoche des Bundes war kein Erfolg, auch wenn die Kantone das anders sehen. Laut den aktuellsten erhältlichen Zahlen kann von einem Impf-Boom keine Rede sein. Weniger als 13’000 verabreichte Impfdosen pro Tag weist das BAG von Montag bis Donnerstag aus, wie der «Tagesanzeiger» online schreibt.

Zum Vergleich: Noch im September wurden weit über 20’000 Menschen pro Tag geimpft – ohne Impfoffensive.

Grosser Teil der Schüler an Primarschule in Abtwil SG infiziert

An der Primarschule Grund in Abtwil SG ist es zu einem grossen Corona-Ausbruch gekommen. Am Freitag waren 78 der 170 Schulkinder infiziert, sowie drei Lehrpersonen.

Die ersten drei Infektionen waren bereits vor einer Woche festgestellt worden. Schulleiterin Nadja Herzog bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des «St. Galler Taglatt». Als sich danach weitere Ansteckungen häuften, wurde eine Maskenpflicht für alle Primarschülerinnen und -schüler sowie deren Lehrpersonen verhängt.

Mehrheit von Österreichs Ländern unterstützen Lockdown für Ungeimpfte

In Österreich zeichnet sich vor einer neuen Corona-Krisensitzung unter den neun Bundesländern eine breite Zustimmung zu weitreichenden Einschränkungen für Ungeimpfte ab. Das zeigt eine Übersicht der Nachrichtenagentur APA von Samstag. Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein wollen sich am Sonntag mit den Bundesländern beraten und die Weichen für einen weitgehenden Lockdown für Ungeimpfte stellen. Das Parlament soll die Verordnung dann noch am Sonntagabend absegnen.

Österreich will den geplanten Lockdown für Ungeimpfte nach derzeitigen Plänen bereits am Sonntag um Mitternacht in Kraft setzen. Er soll vorerst bis 24. November gelten, geht aus einem Entwurf der Verordnung vor, die die Nachrichtenagentur APA am Samstag einsehen konnte. Die Massnahmen seien nötig zur «Verhinderung eines Zusammenbruchs der medizinischen Versorgung».


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht:

Das Wichtigste in Kürze

  • Die nationale Impfwoche des Bundes, die noch bis morgen Sonntag läuft, war gemäss ersten, vorläufigen Zahlen kein Erfolg.
  • Österreich will den geplanten Lockdown für Ungeimpfte nach derzeitigen Plänen bereits am Sonntag um Mitternacht in Kraft setzen.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt Länder mit stark steigenden Corona-Infektionszahlen davor, zu spät mit strikteren Schutzmassnahmen einzugreifen.
  • Schweizer Epidemiologen sind skeptisch gegenüber der Einführung der 2G-Regel.
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  • 21.50 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker 

  • 20.39 Uhr

    Lage in den Kliniken in Ost- und Süddeutschland spitzt sich zu

    Aufgrund der stark steigenden Corona-Infektionszahlen spitzt sich die Lage in den Kliniken im Süden und Osten Deutschlands zu. In Bayern und Baden-Württemberg würden bereits «täglich Verlegungen zwischen Krankenhäusern zum Ausgleich und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit durchgeführt», berichteten am Samstag die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch die Lage in Sachsen und Thüringen sei alarmierend. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreichte den sechsten Tag in Folge einen neuen Höchststand.

    Die Funke-Zeitungen zitierten aus einem vertraulichen Bericht der Länder. Demnach werde es auch in Hessen immer schwieriger, Patienten auf den Intensivstationen unterzubringen. Im Norden gebe es noch Kapazitäten, im Süden seien sie praktisch aufgebraucht.

  • 19.39 Uhr

    Österreich, Tschechien und Ungarn gelten in Deutschland als Hochrisikogebiete

    Fast ganz Österreich, Tschechien und Ungarn gelten ab Sonntag in Deutschland als Hochrisikogebiete. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Rückkehr aus diesen Ländern nach Deutschland in Quarantäne. Die häusliche Isolation kann erst nach fünf Tagen durch einen Test beendet werden. Die USA dagegen gelten ab Sonntag nicht mehr als Hochrisikogebiet.

    Die Bundesregierung hatte Österreich - mit Ausnahme von zwei Gemeinden und dem Risstal am Achensee - sowie Tschechien und Ungarn am Freitag wegen der hohen Corona-Neuinfektionen neu als Hochrisikogebiete eingestuft. In Österreich wurden am Samstag mehr als 13’000 Neuinfektionen verzeichnet, ein neuer Höchststand. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100’000 Einwohner stieg auf 814,6. Österreich wie auch Tschechien liegen bei der Impfrate zugleich unter dem EU-Durchschnitt.

  • 18.24 Uhr

    Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen in Italien

    In Italien haben landesweit zahlreiche Menschen erneut gegen die Corona-Politik der Regierung demonstriert. In der norditalienischen Metropole Mailand versammelten sich am Samstag der Nachrichtenagentur Ansa zufolge etwa 4000 Menschen am Friedensbogen Arco della Pace. Vor Ort sprach auch der als Impfgegner bekannte Robert Kennedy Jr., der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy.

    Die Gegner lehnen unter anderem den sogenannten Grünen Pass ab. Mit dem digitalen oder ausdruckbaren Zertifikat können Menschen nachweisen, gegen Covid-19 geimpft, negativ getestet oder nachweislich genesen zu sein.

    Die Regierung von Mario Draghi hatte den Grünen Pass Mitte Oktober ausgeweitet. Seitdem gilt die 3G-Regel, um zur Arbeit gehen zu können. Unter den Demonstranten sind aber auch Gegner der Corona-Impfungen, die in Italien «No Vax» genannt werden.

    In der norditalienischen Stadt Turin zogen zahlreiche Menschen durch die Stadt und skandierten immer wieder «Libertà» (Freiheit).
    In der norditalienischen Stadt Turin zogen zahlreiche Menschen durch die Stadt und skandierten immer wieder «Libertà» (Freiheit).
    Bild: EPA
  • 17.22 Uhr

    Entwurf: Lockdown für Ungeimpfte in Österreich ab Sonntag Mitternacht

    Österreich will den geplanten Lockdown für Ungeimpfte nach derzeitigen Plänen bereits am Sonntag um Mitternacht in Kraft setzen. Er soll vorerst bis 24. November gelten, geht aus einem Entwurf der Verordnung vor, die die Nachrichtenagentur APA am Samstag einsehen konnte. Die Massnahmen seien nötig zur «Verhinderung eines Zusammenbruchs der medizinischen Versorgung».

    Die Regierung wollte mit den Bundesländern am Sonntag über die Pläne beraten. Es zeichnete sich im Vorfeld bereits eine breite Zustimmung ab. Ein Ausschuss des Nationalrats sollte am Sonntagabend über die Verordnung entscheiden. Dies gilt als Formsache.

    Nach dem Entwurf dürfen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, ihre Wohnungen im ganzen Land nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Dazi gehören notwendige Besorgungen, den Weg zur Arbeit, Ausgänge zur körperlichen und psychischen Erholung und zur «Befriedigung religiöser Grundbedürfnisse». Für Kinder unter zwölf Jahren soll das nicht gelten.

  • 17.05 Uhr

    Teils grosser Andrang bei Corona-Impfzentren in Deutschland

    Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigt, die der Impfwilligen offenbar auch. Vor manchen Impfzentren mussten die Menschen lange in Warteschlangen stehen.

    Dem rasanten Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen folgt mancherorts in Deutschland grosser Andrang bei den Impfangeboten. Etwa in Bayern mussten Impfwillige am Samstag aufgrund der hohen Nachfrage mit langen Wartezeiten rechnen.

    In Augsburg appellierte die Stadt bereits am Samstagvormittag an die Bürgerinnen und Bürger, das Impfzentrum ohne Termin nicht mehr aufzusuchen. Die Kapazitäten seien ausgeschöpft. Nach Angaben einer Sprecherin war dort nicht nur der Impfstoff knapp, auch personell stiess das Impfzentrum an Grenzen. Auch in München hatten Impfzentrum und Impfstationen mit dem grossen Andrang zu kämpfen. Das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt appellierte deswegen an die Bürger, Impftermine zu vereinbaren.

    Wegen der hohen Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen war auch an den Thüringer Impfstellen am Samstag viel los. Landesweit konnten sich die Menschen am Samstag bis 13.30 Uhr ohne vorherige Terminvereinbarungen in den regionalen Impfstellen gegen Covid-19 spritzen lassen. Etwa in Gera warteten aber auch später noch zahlreiche Menschen vor der Impfstelle. Bei der Impfstation der Stadt Magdeburg in Sachsen-Anhalt sah es am Samstag ähnlich aus. Seit einer Woche werde dem Impfpunkt «die Bude eingerannt», sagte der Impfkoordinator Dennis Brandt. «Heute und gestern sind neue Rekordzahlen.»

  • 16.29 Uhr

    Grosser Teil der Schüler an Primarschule in Abtwil SG infiziert

    An der Primarschule Grund in Abtwil SG ist es zu einem grossen Corona-Ausbruch gekommen. Am Freitag waren 78 der 170 Schulkinder infiziert, sowie drei Lehrpersonen.

    Die ersten drei Infektionen waren bereits vor einer Woche festgestellt worden. Schulleiterin Nadja Herzog bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des «St. Galler Taglatt». Als sich danach weitere Ansteckungen häuften, wurde eine Maskenpflicht für alle Primarschülerinnen und -schüler sowie deren Lehrpersonen verhängt.

    Bei vier Klassen muss eine Nachtestung erfolgen; für deren Schüler herrscht eine Freizeitquarantäne. Für alle anderen Klassen ist die Quarantäne in der Freizeit aufgehoben.

    Am Donnerstag wurde auf Anordnung des Kantonsarztamtes eine Testung der gesamten Schule durchgeführt. Davon ausgenommen wurde der Kindergarten. Allfällige Schulformen in Ergänzung zum Präsenzunterricht für diejenigen Kinder, welche nicht in der Schule sein können, waren am Samstag in Abklärung. Weshalb es zu der Häufung kam, ist nicht bekannt.

    Die Infektionswelle an der Primarschule Grund im St. Gallischen Abtwil wurde nicht zuletzt mit Spucktests entdeckt.
    Die Infektionswelle an der Primarschule Grund im St. Gallischen Abtwil wurde nicht zuletzt mit Spucktests entdeckt.
    Symbolbild: Keystone
  • 15.10 Uhr

    Corona überschattet Ankunft des Nikolaus in den Niederlanden

    Zum zweiten Mal in Folge ist die traditionelle Ankunft des Nikolaus in den Niederlanden am Samstag von Corona beeinträchtigt worden. Die Begrüssungszeremonie für den Sinterklaas, wie der Heilige mit dem weissen Rauschebart und dem roten Bischofsmantel dort genannt wird, musste ohne den sonst üblichen Besucheransturm stattfinden.

    Nur einige Kinder sowie Bürgermeister mehrerer Städte durften ihn vor seinem zeitweiligen Amtssitz empfangen, dem Palais Soestdijk - ein Schloss in der Gemeinde Baarn. Der Legende zufolge reist Sinterklaas jedes Jahr im November mit dem Dampfschiff von Spanien aus in die Niederlande, wo er dann auf einem Schimmel über die Dächer reitet. Seine Helfer kriechen durch Schornsteine und bringen Kindern Geschenke. Noch bis zur grossen Bescherung am 5. Dezember sind mehrere lokale Sinterklaas-Veranstaltungen unter Einhaltung von Corona-Schutzvorschriften geplant.

  • 14.59 Uhr

    Rund 300 Personen demonstrieren in Zürich gegen Corona-Massnahmen

    Am Samstagnachmittag demonstrierten in Zürich-Oerlikon Gegner der Corona-Massnahmen. Sie kritisierten unter anderem das Verhalten der Medien während der Pandemie.

    Die bewilligte Kundgebung im Leutschenpark, gleich neben den Radio- und Fernsehstudios von SRF, wurde schätzungsweise von einigen hundert Personen besucht. Zur Demo aufgerufen hat das Komitee «Bildung für alle», welches sich gegen die Zertifikatspfllicht an den Hochschulen einsetzt.

    Verschiedene Rednerinnen und Redner kritisierten die Corona-Schutzmassnahmen sowie die Rolle der Medien im Zusammenhang mit Covid-19. Die grossen Medien würden einseitig berichten und unnötig Angst schüren, statt das Vorgehen von Politik und Behörden zu kritisieren.

    Die Demonstranten vor den Radio- und Fernsehstudios von SRF in Zürich bemängeln, die Medien würden nur einseitig über die Corona-Schutzmassnahmen berichten. 
    Die Demonstranten vor den Radio- und Fernsehstudios von SRF in Zürich bemängeln, die Medien würden nur einseitig über die Corona-Schutzmassnahmen berichten. 
    Bild: Keystone
  • 14.31 Uhr

    «Spiegel»: Bundeswehr will 12'000 Soldaten wegen Corona mobilisieren

    Die Bundeswehr will nach einem Bericht des «Spiegels» bis Weihnachten wegen der sich verschärfenden Corona-Lage 12'000 Soldaten zur Unterstützung von überlasteten Kliniken und Gesundheitsämtern mobilisieren.

    Uniformierte Helfer sollten auch für Booster-Impfungen und Schnelltests vor Pflegeheimen und Hospitälern bereitstehen. Generalleutnant Martin Schelleis, der als Inspekteur der Streitkräftebasis den Bundeswehr-Hilfseinsatz seit dem Beginn der Pandemie führe, habe am Freitag eine entsprechende Vorlage ans Verteidigungsministerium geschickt.

    Demnach sollen bis Ende November bereits 6000 uniformierte Helfer bereitstehen, bis zur Weihnachtszeit dann gut 12'000. Eine offizielle Bestätigung für den Bericht gab es auch dem Ministerium am Samstag nicht.

  • 14.29 Uhr

    Britischer Experte erwartet keinen Lockdown im Winter

    Grossbritannien kommt nach Ansicht eines Experten in diesem Winter vermutlich um einen Corona-Lockdown herum. Die anhaltend hohen Fallzahlen seit Anfang Juli mit täglich zwischen 30'000 und 50'000 Neuinfektionen hätten die Immunität gestärkt, sagte der Epidemiologe Neil Ferguson von der Universität Imperial College in London am Samstag in der BBC. Das habe zwar offensichtliche Nachteile gehabt.

    Nun gebe es aber positive Effekte im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, wo die Zahlen viel niedriger waren, jetzt aber massiv steigen. Im grössten Landesteil England waren Mitte Juli so gut wie alle Corona-Massnahmen aufgehoben worden.

  • 13.59 Uhr

    Appenzeller Kantonsarzt mit vernichtendem Zwischenfazit zur Impf-Woche

    Der Kanton mit der tiefsten Impfrate schweizweit ist Appenzell Innerrhoden. In der Impfwoche liessen sich bis am Freitagmittag 20 Personen zum ersten Mal impfen. Das sagte der dortige stellvertretende Kantonsarzt Markus Schmidli gegenüber «Blick.ch». «Das ist etwa doppelt so viel wie in den Wochen vor der Impfkampagne.»

    Für die Zunahme liefert Schmidli zwei Interpretationen: «Wenn Sie es positiv sehen wollen, dann schreiben Sie von einem Erfolg mit einer Steigerung um 100 Prozent. Wenn Sie realistisch sind, dann: ‹Nüt verdopplet git wieder Nüt›.»

    Er stelle fest: Die ganze Übung habe, wie erwartet, «ausser Aufwand nichts gebracht».

  • 13.49 Uhr

    GDK: Kantone zufrieden, aber nicht begeistert über Impfwoche

    Die täglichen Erstimpfungen gegen das Coronavirus haben laut der kantonalen Gesundheitsdirektoren-Konferenz GDK während der Impfwoche etwas zugenommen. Eine Steigerung um mehrere Prozentpunkte sei nicht erwartet worden.

    «Wir sind zufrieden, dass man einen Effekt sieht, aber auch nicht begeistert darüber, wie er ausfällt», sagte Engelberger, Präsident der GDK, in der Sendung Samstagsrundschau von Schweizer Radio SRF.

    Die Impfwoche läuft noch bis morgen Sonntag. Eine Bilanz der Zahlen wird nächste Woche gezogen.

    Es sei während des ganzen Jahres mit Hochdruck geimpft worden, so Engelberger. In der Impfwoche sei es darum gegangen, allen den Impfentscheid präsent zu machen, der individuell gefasst werden müsse. «Das wurde erreicht», sagte der GDK-Präsident. Es werde in den nächsten Wochen wohl auch einen gewissen Nachhall von Erstimpfungen geben.

  • 12.28 Uhr

    Nationale Impfwoche ohne Impf-Boom

    Die nationale Impfwoche des Bundes war kein Erfolg, auch wenn die Kantone das anders sehen. Laut den aktuellsten erhältlichen Zahlen kann von einem Impf-Boom keine Rede sein. Weniger als 13’000 verabreichte Impfdosen pro Tag weist das BAG von Montag bis Donnerstag aus, wie der «Tagesanzeiger» online schreibt.

    Zum Vergleich: Noch im September wurden weit über 20’000 Menschen pro Tag geimpft – ohne Impfoffensive.

    Frisch Geimpfte verpflegt sich im Impfdorf in der grossen Halle des Hauptbahnhofs Zürich.
    Frisch Geimpfte verpflegt sich im Impfdorf in der grossen Halle des Hauptbahnhofs Zürich.
    Bild: KEYSTONE
  • 11.38 Uhr

    Mehrheit von Österreichs Ländern unterstützen Lockdown für Ungeimpfte

    In Österreich zeichnet sich vor einer neuen Corona-Krisensitzung unter den neun Bundesländern eine breite Zustimmung zu weitreichenden Einschränkungen für Ungeimpfte ab. Das zeigt eine Übersicht der Nachrichtenagentur APA von Samstag. Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein wollen sich am Sonntag mit den Bundesländern beraten und die Weichen für einen weitgehenden Lockdown für Ungeimpfte stellen. Das Parlament soll die Verordnung dann noch am Sonntagabend absegnen.

    Am Samstag erreichten die gemeldeten Corona-Neuansteckungen wieder einen Rekord: Innerhalb eines Tages wurden mehr als 13 000 Infektionen verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner stieg auf 814,6. Erst Anfang der Woche hatte Österreich angesichts stark steigender Zahlen die 2G-Regel für Lokale, Tourismus, Veranstaltungen und Sport eingeführt. Damit haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.

    Der neue Österreichische Bundeskanzler Alexander Schallenberg will sich morgen Sonntag mit den Bundesländern beraten.
    Der neue Österreichische Bundeskanzler Alexander Schallenberg will sich morgen Sonntag mit den Bundesländern beraten.
    Bild: KEYSTONE
  • 11:00 Uhr

    Festnahmen bei Krawallen in Niederlanden gegen Corona-Lockdown

    Bei gewaltsamen Protesten gegen die Verschärfung von Corona-Massnahmen sind in den Niederlanden mindestens fünf Demonstranten festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, bei einer Kundgebung in Den Haag Einsatzkräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen sowie sich Anweisungen der Polizei widersetzt zu haben, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete. Die Demonstration war nach Krawallen am Freitagabend von der Polizei mit Wasserwerfern aufgelöst worden.

    Zuvor hatte Ministerpräsident Mark Rutte für das 17,5-Millionen-Einwohner-Land einen neuen Teil-Lockdown verkündet. Die strengeren Massnahmen sollen zunächst für drei Wochen gelten. Begründet werden sie mit wieder stark steigenden Infektions- und Patientenzahlen. Eine Überlastung der Intensivstationen durch Corona-Patienten soll verhindert werden.

    Seit Samstag müssen Gaststätten und Supermärkte um 20.00 Uhr schliessen, andere Geschäfte bereits um 18.00 Uhr. Die 1,5-Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt. Sportveranstaltungen müssen ohne Publikum stattfinden. Das gilt auch das WM-Qualifikationsspiel der Niederlande gegen Norwegen an diesem Dienstag in Rotterdam.

  • 8.50 Uhr

    WHO warnt vor zu zögerlichen Corona-Verschärfungen

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt Länder mit stark steigenden Corona-Infektionszahlen davor, zu spät mit strikteren Schutzmassnahmen einzugreifen. «Je früher Massnahmen umgesetzt werden, desto weniger müssen wahrscheinlich verhängt werden», sagte die WHO-Covid-19-Spezialistin Maria van Kerkhove am Freitag in Genf. Sie erinnerte daran, dass die zur Zeit zirkulierende Delta-Variante des Virus deutlich ansteckender sei als frühere Varianten.

    Einige Länder seien in einer sehr schwierigen Lage und müssten jetzt – zumindest vorübergehend – sehr strikte Massnahmen verhängen, um die Infektionszahlen zu drücken, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan.

    Wie immer nennt die WHO in diesem Zusammenhang keine Länder und äussert sich nicht zu dem Verhalten einzelner Regierungen. Zu den Massnahmen gehören unter anderem: weitreichender Einsatz von Masken, Abstand halten, Innenräume gut lüften, Menschenansammlungen auf engem Raum vermeiden und wo möglich Arbeiten von Zuhause.

  • 8.30 Uhr

    Schweizer Epidemiologen skeptisch gegenüber 2G-Regel

    In dieser Woche hat die Diskussion in der Schweiz um die Einführung der 2G-Regel – also Zutrittsbeschränkungen für nur auf das Coronavirus getestete Personen – zugenommen. Epidemiologen sind jedoch skeptisch gegenüber dieser Massnahme.

    Marcel Tanner sagte im Interview mit der «Schweiz am Wochenende» vom Samstag zwar, dass es mit 2G eine höhere Sicherheit gebe, weil die Ansteckungsgefahr kleiner sei. 3G sei für die Gesellschaft aber besser als 2G, diese Regelung sei für die allermeisten «lebbar». Zudem berge auch das zweite G – für Genesen – eine Unsicherheit. Von den Genesenen seien nur die Geheilten solide geschützt – jene, die nur leicht infiziert waren und nicht oder kaum erkrankten, hingegen nicht.

    Verhalten äusserte sich auch Milo Puhan, Direktor des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention an der Universität Zürich. Theoretisch könne 2G einen Vorteil bieten. Es sei aber nicht leicht einzuschätzen, wie viel 2G bewirke, da es noch keine soliden wissenschaftlichen Daten dazu gebe. Diese brauche man aber, um zu wissen, ob diese Regelung durchsetzbar sei und ob sie dann im Vergleich zu 3G Infektionen verhindere.

    Für Epidemiologe Marcel Salathé steht derzeit mit 2G gar die falsche Massnahme im Fokus. Die Diskussion über 2G lenke von «den wichtigen Faktoren» ab: mehr Erstimpfungen und rasche Booster-Impfung. Das seien die zentralen Elemente, die es erlauben würden, den Winter ohne eine Überlastung des Gesundheitssystems zu überstehen.

    Ähnlich sieht es Didier Trono, Leiter des Labors für Virologie und Genetik an der ETH Lausanne (EPFL). In Israel, wo die Infektionsraten dramatisch angestiegen waren, sei die Inzidenz seit der Verabreichung einer dritten Dosis zurückgegangen. Es gebe also eine Lösung und die Schweiz könnte sie umzusetzen. Zudem müsste man vielleicht zunächst die Gültigkeitsdauer von Antigentests von 48 auf 24 Stunden verkürzen. Das würde aus seiner Sicht die Sicherheit erhöhen.

    Einzig Richard Neher von der Uni Basel spricht sich in der Zeitung klar positiv gegenüber der Massnahme aus. «Offenkundig» seien die aktuellen Corona-Massnahmen nicht ausreichend, um den Anstieg der Fallzahlen zu verhindern. 

    Tests, die für das Zertifikat bei 3G nötig seien, würden sicherlich das Ansteckungsrisiko reduzieren, seien aber immer nur eine Momentaufnahme. Epidemiologisch mache 2G daher durchaus Sinn, vor allem in Kombination mit einer intensiven Impf-, Boost- und Test-Kampagne.