Lawine/ErdrutschSchweizer Forscher erhalten Patent für Gerät zur Lawinenwarnung
ceel, sda
21.1.2025 - 13:07
Die SLF-Forscher Benjamin Walter und Lars Mewes bei Feldversuchen mit einem Prototyp des SnowImagers.
Keystone
Mit einem neuen Gerät wollen Schweizer Forschende die Lawinenwarnungen verbessern. Das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) hat für das Gerät mit dem Namen «Snowimager» ein Patent erhalten, wie es am Dienstag mitteilte.
Keystone-SDA, ceel, sda
21.01.2025, 13:07
SDA
Der «Snowimager» analysiert die Grenzen zwischen verschiedenen Schneeschichten in der Schneedecke. Noch vermessen Lawinenwarnerinnen und -warner die Schneedecke meist zeitaufwändig von Hand.
Das Gerät beschleunige und objektiviere dieses Verfahren, so das zur Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) gehörende SLF. Damit habe der Apparat das Potenzial, traditionelle, manuelle Schneeprofile langfristig zu ersetzen.
Einzelne Schneeschichten unterscheiden sich beispielsweise in der Dichte und der Art der Schneekristalle. Ihre Grenzen und Beschaffenheit sind für Lawinenwarndienste wichtig, um Schwachschichten zu erkennen. Denn diese können brechen, entweder spontan oder unter Druck, zum Beispiel durch einen Skifahrer. Auch für die rechtzeitige Warnung vor Hochwasser spielt die Dichte der Schneedecke eine wichtige Rolle.
Unsichtbares Licht misst den Schnee
Das Gerät nutzt unsichtbares Nahinfrarotlicht, um die Dichte und Korngrösse der Schneeschichten zu analysieren. Zwei Kameras messen, wie viel Licht von den Schneekristallen reflektiert wird. Je kleiner die Kristalle sind, desto mehr Licht wird zurückreflektiert. In einem zweiten Durchgang messen die Kameras, wie weit sich das Licht seitlich ausbreitet. Damit kann ermittelt werden, wie dicht die Schneedecke ist. Denn je geringer die Dichte, desto tiefer dringt das Licht in die Schneeschicht ein. Und je tiefer es eindringt, desto weiter breitet es sich wegen der Reflexion an den Kristallen seitlich aus.
Das SLF besitze bereits drei solche Geräte, die anderen Forschungsinstituten und Fachleuten ausgeliehen würden. Das Interesse daran sei gross, schrieb die Forschungsanstalt. In einem nächsten Schritt wollen sie das Gerät nun zur Serienreife bringen.
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