Syrien und TürkeiSchweizer Helfer ins Erdbebengebiet abgeflogen
om, sda
7.2.2023 - 04:36
Schweiz schickt Helfer ins Erdbebengebiet in der Türkei
Schweiz schickt Helfer ins Erdbebengebiet in der Türkei
06.02.2023
Die Schweiz hat nach den schweren Erdbeben noch am Montagabend 80 Personen zur Katastrophenhilfe in die Türkei geschickt, darunter Spezialisten der Schweizer Armee für Genie und Rettung.
Keystone-SDA, om, sda
07.02.2023, 04:36
07.02.2023, 04:50
SDA
Der Verein für Such- und Rettungshunde Redog flog mit zehn Personen und sechs Hunden ebenfalls in Zürich ab.
Bereits am Nachmittag entsandte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ein Vorausdetachement mit zehn Spezialistinnen und Spezialisten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) ins Erdbebengebiet. Sie sollen die Bedürfnisse vor Ort abklären und sorgen für die reibungslose Einreise der Rettungskette Schweiz.
Drei SKH-Experten waren bereits zuvor in der Türkei und unterstützten die nationale Behörde für Katastrophen- und Notfallmanagement des türkischen Innenministeriums. Auch für die Betroffenen in Syrien bereitete die Deza humanitäre Unterstützung vor, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte.
Rettungskette: 10 Tage autonom
Um 21.38 Uhr hoben rund 80 Helferinnen und Helfer der Rettungskette in einer Swiss-Maschine vom Flughafen Zürich nach Adana in der Türkei ab. Neben dem Expertenteam sind acht Suchhunde an Bord. Zu den Rettern gehören auch Spezialisten der militärischen Katastrophenhilfe der Armee.
Einsatzleiter Sebastian Eugster sagte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA kurz vor dem Abflug, seine Mannschaft habe rund 18 Tonnen Material dabei. Die brauche es, um rund zehn Tage autonom arbeiten zu können.
Vor Ort werde sein Team von der internationalen Koordinationsstelle vor Ort Aufträge für Einsätze erhalten. Eugster rechnete vorerst mit einer Einsatzdauer von sieben bis zehn Tagen. Wegen der winterlichen Bedingungen im Katastrophengebiet könnte sich das verlängern.
Der Verein Redog flog von der Basis der Rettungsflugwacht (Rega) in Zürich um 20.45 Uhr nach Adana. An Bord hatte der Rega-Jet zehn Einsatzkräfte und sechs Hunde. Sie werden gemeinsam mit der türkischen Rettungsorgansiation GEA Einsätze durchführen, wie Redog-Mediensprecherin Dagmar Wurzbacher sagte.
Mit der Entsendung reagiert die Schweiz auf das Hilfsgesuch der türkischen Behörden. Die Katastrophe ereignete sich mitten im Winter bei eisigen Temperaturen und viel Schnee in der Region.
Spendenaufruf der Glückskette
Das Hilfswerk Caritas teilte mit, es stehe mit den Partnern vor Ort in Kontakt. Neben Hilfsgütern sicherte die Caritas finanzielle Hilfe zu. Die Massnahmen fokussieren sich auf Syrien, wo die Caritas in Aleppo, Hama, Homs und Idlib bereits vor Ort ist.
Die neun Mitarbeitenden unterstützen die lokalen Partner bei Nothilfeprogrammen. In erster Linie geht es dabei um die Verteilung von lebensnotwendigen Gütern wie Medikamenten und sauberem Wasser sowie Decken, Zeltplanen und Hygieneartikeln. Ausserdem hilft die Caritas bei der Trümmerräumung.
Die Glückskette lancierte einen Spendenaufruf. Sie steht in engem Kontakt mit ihren Schweizer Partnerorganisationen, welche bereits seit Jahren in der Nähe des Erdbebengebiets tätig sind, wie sie mitteilte.
Betroffenheit in der Schweiz
Bis am Montagmittag lagen keine Angaben über Schweizer Opfer der schweren Erdbeben vor, wie das EDA festhielt. Die Schweizer Vertretungen in Ankara und Istanbul stünden in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Die Schweizer Staatsangehörigen vor Ort seien gehalten, den Anweisungen der lokalen Behörden zu folgen.
Die Meldung der verheerenden Erdbeben löste Betroffenheit aus. Der türkischstämmige Nationalrat Mustafa Atici (SP/BS) schrieb etwa auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: «Das schreckliche Erdbeben in der Türkei betrifft viele von uns ganz direkt. (...) Ich hoffe sehr, dass die Betroffenen jetzt schnell und genug Unterstützung bekommen.»
Auch Bundespräsident Alain Berset und Aussenminister Ignazio Cassis drückten bereits am Vormittag auf Twitter ihr Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer aus und stellten Soforthilfe in Aussicht.
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