MissbrauchTänzerinnen erheben schwere Vorwürfe gegen Genfer Choreografen
dv, sda
13.10.2021 - 05:39
Mehrere Tänzerinnen der international bekannten Compagnie Alias werfen dem Direktor und Choreografen der Genfer Tanzgruppe sexuellen Missbrauch vor.
Keystone-SDA, dv, sda
13.10.2021, 05:39
13.10.2021, 08:40
SDA/dor
Der Direktor und Choreograf der international bekannten Genfer Tanzgruppe Compagnie Alias steht in der Kritik. Mehrere Tänzerinnen werfen ihm sexuellen Missbrauch vor. Der Choreograf habe sie mehrfach unsittlich berührt, zitiert die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» rund ein Dutzend betroffener Frauen. Der Choreograf bestreitet, sich unsittlich verhalten zu haben. Er fügte hinzu, seine Gesten seien wohl missverstanden worden.
Völlig anders schildert Madeleine Raykov, eine der betroffenen Frauen, die Übergriffe. Der Choreograf habe sie während der Proben an Hintern und Brüsten berührt. Sie habe sich unwohl gefühlt und sich gefragt, ob das normal sei. Gesagt habe sie aber nichts.
Der Berufsverband Syndicat Suisse Romand du Spectacle (SSRS) liess verlauten, dass ihm mehrere Personen bekannt seien, die die gleichen Erfahrungen mit dem Choreografen gemacht hätten. Dabei hätten diese Frauen auch andere Formen von Missbrauch erwähnt.
Der Verband fordert, dass die Stadt Genf eine Anhörung durchführt und so schnell wie möglich veranlasst, dass Massnahmen zum Schutz der Beschäftigten ergriffen werden. Es ist nicht das erste Mal, dass dem Choreografen sexuelle Belästigung vorgeworfen wird.
Im November 2018 hatte eine junge Tänzerin, die an einem Kurs des Choreografen teilgenommen hatte, eine Beschwerde gegen ihn eingereicht. Ende August 2021 verurteilte das Bezirksgericht Lausanne den Choreografen zu einer Freiheitsstrafe von fünf Monaten auf Bewährung und 5000 Franken Schmerzensgeld. Der Choreograf hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
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