Erstaunliches Schauspiel Seltenes Blütenmeer mitten in der Wüste – das steckt dahinter

Von Luna Pauli

17.10.2025

Regen lässt die Wüste erblühen: In Chile verwandelt sich die Atacama-Wüste in ein seltenes Blütenmeer

Regen lässt die Wüste erblühen: In Chile verwandelt sich die Atacama-Wüste in ein seltenes Blütenmeer

In der sonst kargen Atacama-Wüste zeigt sich ein seltenes Schauspiel: Nach unerwartetem Regen überzieht ein Meer aus Blumen den trockenen Boden. Es ist ein Anblick, der selbst Einheimische immer wieder erstaunt.

17.10.2025

In der sonst kargen Atacama-Wüste zeigt sich ein seltenes Schauspiel: Nach unerwartetem Regen überzieht ein Meer aus Blumen den trockenen Boden. Es ist ein Anblick, der selbst Einheimische immer wieder erstaunt.

Von Luna Pauli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach ungewöhnlich feuchten Wintern verwandelt sich die Atacama-Wüste im Norden Chiles für kurze Zeit in ein farbenreiches Blütenmeer – ein Naturereignis, das nur alle paar Jahre auftritt.
  • Über 200 Pflanzenarten, viele davon nur hier vorkommend, keimen aus jahrelang ruhenden Samen, sobald genügend Regen fällt und die Bedingungen stimmen.
  • Forschende und Behörden bemühen sich, das empfindliche Ökosystem durch den neu geschaffenen Nationalpark «Desierto Florido» dauerhaft zu schützen.

In der Atacama-Wüste, einem der trockensten Orte der Erde, hängt alles von wenigen Millimetern Regen ab. Fällt im Winter ausreichend Niederschlag, verwandelt sich die sonst karge Landschaft im Norden Chiles in ein einzigartiges Naturphänomen: das «Desierto Florido», die blühende Wüste.

Die Feuchtigkeit weckt unzählige Pflanzensamen, die über Jahre im Boden verborgen lagen. Innerhalb weniger Wochen keimen sie, blühen – und verschwinden wieder, sobald die Sonne den Boden austrocknet.

Forschende führen das seltene Ereignis vor allem auf sogenannte El-Niño-Phasen zurück, in denen ungewöhnlich feuchte Luftmassen vom Pazifik auf die Küste treffen.

Farben und Artenvielfalt in der Trockenheit

Wenn das «Desierto Florido» aufblüht, bedecken Teppiche aus Rosa, Gelb und Violett die Täler rund um Copiapó und Vallenar. Über 200 Pflanzenarten wurden gezählt, viele davon kommen ausschliesslich in dieser Region vor. Besonders auffällig ist die «pata de guanaco» (Guanako-Pfote), deren leuchtende Blüten weite Flächen färben.

Andere Arten wie Liliengewächse, Astern oder Kakteenarten ergänzen das kurze, aber intensive Schauspiel. Die Pflanzen sind extrem an Trockenheit angepasst: Sie speichern Feuchtigkeit, bilden robuste Samen und nutzen jede Regenperiode, um sich fortzupflanzen.

Um dieses empfindliche Ökosystem zu schützen, wurde 2023 der Nationalpark «Desierto Florido» geschaffen – ein Versuch, das seltene Naturwunder auch für kommende Generationen zu bewahren.


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