Sektenführerin So nehmen ihre Anhänger Abschied von Uriella

dpa/tsha

1.3.2019

Sektengründerin Uriella wurde beigesetzt. In einer Kirche im deutschen Ibach nahmen ihre Anhänger Abschied von der umstrittenen Persönlichkeit. Deren Ehemann hielt eine bizarre Rede.

Nach dem Tod von Sektengründerin Uriella wurde die Fiat-Lux-Gründerin heute im deutschen Ibach beigesetzt. Wie «20 Minuten» berichtet, sei der Sarg von Uriella in der Kirche von Ibach mit einer weissen Feder geschmückt gewesen, rund 90 Anhänger hätten sich in dem Gotteshaus versammelt.

Ein Sprecher der Pfarrei hatte bereits vor wenigen Tagen erklärt, die Kirche sehe sich verpflichtet, zum Trauern Räume bereitzustellen; dies gehöre zum christlichen Menschenbild. Beteiligt an der Trauerfeier sei sie nicht. Die katholische und evangelische Kirche stufen «Fiat Lux» als Sekte ein, lehnen deren religiöses Wirken ab und stehen der Bewegung kritisch gegenüber.

Unter den Trauergästen, berichtet «20 Minuten», sei auch Uriellas Mann Icordo gewesen. «Der Himmel trauert», so Icordo zu den Anwesenden. Uriella habe sich «auf Geheiss von Gott» zurückgezogen, er sei mit seiner toten Frau aber noch über Telepathie in Kontakt. «Mit Uriella starb das letzte Sprachrohr Gottes.»

«Dankbar, dass die Kirche Platz bietet»

Erika Bertschinger-Eicke alias «Uriella» war am Sonntag im Alter von 90 Jahren gestorben. Sie hatte sich der Missionierung verschrieben und mehrfach den Weltuntergang angekündigt. «Fiat Lux» hatte sie 1980 in der Schweiz gegründet. Später war sie in das 370 Einwohner zählende Ibach im Kreis Waldshut (D) gezogen. Dort hat die religiöse Bewegung bis heute ihren Sitz.

«Wir als Kommune sind dankbar, dass die Kirche Platz bietet», sagte Ibachs Bürgermeister Helmut Kaiser (CDU). Schon bei Beerdigungen von Sektenmitgliedern sei dies so praktiziert worden, Probleme habe es nie gegeben. Die Sekte sei angehalten, die Würde des Gotteshauses zu wahren. So bleibe etwa der Altar für die Trauerfeier tabu.

Medienberichten zufolge hat die Sekte nur noch wenige Mitglieder. In den 1990er Jahren gehörten ihr eigenen Angaben zufolge noch 700 Personen in der Schweiz, Deutschland und Österreich an.

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