Auf einer Konferenz für Bezwinger des Mount Everests hat die nepalesische Regierung ihr Engagement für den Schutz des Himalayas unterstrichen. Das Land habe die Pflicht, das Gebirge vor den Folgen des Klimawandels und der wachsenden Zahl von Bergsteigern zu schützen, sagte Tourismusminister Badri Prasad Pandey am Dienstag. Dies gelte insbesondere für den Mount Everest.
In der Hauptstadt Kathmandu waren rund 100 Bergsteiger versammelt, die den Gipfel des höchsten Bergs der Welt erklommen haben. Auf der eintägigen Konferenz mit dem Titel Everest Summiteers Summit wurde über den Schutz der Alpinisten und der Umwelt diskutiert. «Die Regierung ist fest entschlossen, den Bergsport auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen», sagte der Minister. Man werde für die Sicherheit der Bergsteiger sorgen, die natürliche Schönheit der Berge schützen und den Einheimischen helfen. «Diese Berge sind heilig, und es ist unsere Pflicht, sie für die kommenden Generationen zu schützen.»
Die Konferenzteilnehmer äusserten sich besorgt über die wachsende Zahl von Menschen, die versuchen, den 8'849 Meter hohen Mount Everest zu besteigen. Immer wieder werden Beschwerden über Überfüllung und Müll laut. Die nepalesische Regierung bezahlte im vergangenen Jahr ein Team von Soldaten und Sherpas, die während der Klettersaison elf Tonnen Müll, vier Leichen und ein Skelett vom Everest holten.
Bergsteiger verbringen meist Wochen im Basislager, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Sie steigen zunächst zu anderen Lagern auf, bevor sie ihren Versuch in Richtung Gipfel starten. Vorschriften dafür, wie lange die Bergsteiger sich in der Höhe aufhalten müssen, bevor sie zum Gipfel aufsteigen, gibt es nicht. Die Genehmigungen für die Besteigung des Everest, die rund 11'000 Dollar (rund 9.100 Franken) kosten, sind 90 Tage lang gültig. Die Klettersaison ist normalerweise Ende Mai zu Ende, wenn sich das Wetter verschlechtert und die Regenzeit beginnt.
«Das grösste Problem und die grösste Sorge ist derzeit die Überfüllung», sagte Adriana Brownlee, die jüngste Frau, die die 14 höchsten Gipfel der Welt bestieg. «Wir müssen dafür sorgen, dass die Leute auf dem Berg alle erfahren sind im Bergsteigen.» Wenn diese dann Schwierigkeiten hätten, wüssten sie, wie sie sich retten könnten.
Die nepalesische Bergsteigerin Purnima Shrestha sagte, die Besteigung des Mount Everests sei zu sehr kommerzialisiert worden. «Nicht alle Menschen dort sind physisch und emotional bereit, den Gipfel zu besteigen, das ist respektlos gegenüber dem Everest», sagte sie. «Das ist der Grund, warum es auf dem Weg zum Gipfel so viele Staus gibt.»
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