Am Samstag ist Street Parade Stadt Zürich warnt vor Affenpocken und fordert Bund zum Handeln auf

paja, sda

12.8.2022 - 12:02

Letztmals wurde die Street Parade 2019 durchgeführt.
Letztmals wurde die Street Parade 2019 durchgeführt.

Die Stadt Zürich warnt die Besucherinnen und Besucher der Street Parade vor einer Ansteckung mit Affenpocken. Sie sollen sich selber schützen. Die Stadt fordert den Bund zudem auf, dringend Impfstoff zu besorgen.

Keystone-SDA, paja, sda

In einer Mitteilung vom Freitag hat Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri (GLP) den Bund aufgefordert, rasch den Impfstoff zu beschaffen. Dieser ist in der Schweiz bis heute nicht erhältlich.

«Angesichts weiter steigender Ansteckungszahlen und nachdem die WHO die Verbreitung des Affenpocken-Virus als internationalen Gesundheitsnotstand eingestuft hat, ist dies unverständlich», wird Andreas Hauri (GLP), Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, in der Mitteilung zitiert.

Hände waschen, Kondom benutzen

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sprach sich bereits für eine zentrale Beschaffung der Impfung aus. Allerdings hat der Bundesrat das letzte Wort, entschieden wurde noch nichts.

Ein Aufruf erging mit der Mitteilung vom Freitag an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Street Parade, die am Samstag stattfindet. Erwartet werden Hunderttausende Menschen. Es liege an den Teilnehmenden, sich bestmöglich selber zu schützen. Die Stadt verwies dabei auf die Empfehlungen der WHO.

Demnach gelte es, den Kontakt mit Infizierten zu vermeiden, die Hände gründlich mit Seife zu waschen, beim Sex ein Kondom zu verwenden und in die Armbeuge zu husten.

Zürich am stärksten betroffen

Der Kanton Zürich ist vom Affenpockenvirus bisher am stärksten betroffen in der Schweiz. Bis Donnerstag wurden hier 168 Fälle vermeldet. Schweizweit waren es 368.

Spanien meldete bisher zwei Tote aufgrund der Affenpocken. Das sind die ersten Todesfälle in Europa. Weltweit wurden seit Mai acht Tote registriert. Die weltweite Verbreitung der Affenpocken ist ungewöhnlich, bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.