Studie Drei Elfeinbein-Kartelle teilen ein Milliarden-Geschäft unter sich auf

sda/phi

19.9.2018

Der Handel mit Elfenbein ist verboten, aber lukrativ: 44'000 Elefanten sterben jährlich wegen ihrer Stosszähne, die Milliarden einbringen. Wissenschaftler fanden nun heraus, wer davon profitiert.

Drei grosse Kartelle in Afrika sind Forschern zufolge für einen Grossteil des weltweiten illegalen Elfenbeinhandels verantwortlich. Die Kartelle exportieren das Elfenbein gewilderter Elefanten vor allem aus Mombasa in Kenia, Entebbe in Uganda und Lomé in Togo in alle Welt.

Drei Kartelle teilen Milliardengeschäft auf

Die Wissenschaftler um Samuel Wasser von der University of Washington erhoffen sich, mit der Erkenntnis den Kampf gegen Wilderei zu unterstützen. Sie analysierten die DNA von 38 beschlagnahmten Elfenbein-Paketen, die zwischen 2006 und 2015 an unterschiedlichen Orten auf der Welt aus dem Verkehr gezogen wurden.

Das habe ergeben, dass das Elfenbein von einem Tier oftmals in verschiedenen Sendungen transportiert wurde, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt «Science Advances». So konnten die Forscher feststellen, dass viele der grossen illegalen Exporte zwischen 2011 und 2014 von nur drei Kartellen aus drei grossen Häfen verschifft wurden.

Seine Art ist gefährdet, weil die Stosszähne so begehrt sind: Ein Elefant in Mosambik.
Seine Art ist gefährdet, weil die Stosszähne so begehrt sind: Ein Elefant in Mosambik.
Keystone

Ihre Arbeit sei ein «Ermittlungs-Werkzeug, um den Behörden zu helfen, diese Netzwerke zu verfolgen», sagte Wasser. So könnten Beweise gegen die Kartelle gesammelt werden, die für einen Grossteil des weltweiten illegalen Handels verantwortlich seien, und womöglich strafrechtlich genutzt werden.

Jährlich sterben 44'000 Elefanten

Diesen Kartellen nachzugehen wäre ein effektiver Weg gegen die Wilderei, wie die Forscher schreiben. Denn der Lohn für die Wilderer komme wahrscheinlich direkt oder indirekt von den Kartellen. Zudem sei es einfacher und kosteneffizienter, die Ausfuhr mehrerer illegaler Sendungen in Afrika zu stoppen als einzelne Sendungen weltweit zu verfolgen.

Seit 1989 gibt es ein internationales Verbot für den kommerziellen Handel von Elfenbein. Trotzdem sinkt die Zahl der Elefanten Jahr für Jahr. Der Elfenbeinhandel sei heute eine Multimilliarden-Dollar-Industrie, die jährlich zum Tod von rund 44'000 Elefanten führe, schreiben die Forscher um Wasser.

Zwischen 2006 und 2015 ist die Zahl der Elefanten in Afrika nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) um 111'000 gesunken – dafür sei primär die Wilderei verantwortlich. Schätzungen zufolge gibt es in Afrika noch gut 415'000 Elefanten, die meisten davon im südlichen Afrika. In Asien leben rund 50'000 Elefanten.

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