«Sabine» Todesopfer bei Unfall – in der Nacht Böen von bis zu 110 km/h

SDA/uri/gbi/toko

10.2.2020 - 20:00

«Sabine» hat im Kanton Freiburg einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und einen verheerenden Brand im Kanton Zürich angefacht. In der Nacht soll der Sturm mit Böen von bis zu 110 km/h wüten. Alle News in der Ticker-Nachlese.

20.00 Uhr: Schäden an Höchstspannungsnetz

Das Sturmtief «Sabine» führte auch zu mehreren Schäden am Höchstspannungsnetz. In der Ost- und Westschweiz kam es zu Ausschaltungen von Leitungen. Insgesamt waren drei Leitungen vom Sturmtief betroffen, wie Swissgrid am Abend mitteilte. Wie die Netzgesellschaft betonte, sei die Netzsicherheit trotz der Vorfällegewährleistet.

In der Westschweiz sei aufgrund des Sturms die Hochspannungsleitung über den Grossen St. Bernhard zwischen Riddes im Kanton Wallis und der Grenze zu Italien ausgefallen, heisst es weiter. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Gegend der Passhöhe des Grossen St. Bernhards im unwegsamen Gelände. Das genaue Schadensausmass sei noch unbekannt. Sobald es die Witterungsverhältnisse erlaubten, würden die Schäden untersucht. Dies sei der Mitteilung zufolge derrzeit wegen der starken Winde nicht möglich.

19.00 Uhr: Auch am Dienstag schulfrei in Uster ZH

Wegen des Sturmtiefs «Sabine» fällt in Uster ZH auch am Dienstagvormittag die Schule aus. Danach rechnet die Stadt laut einer Mitteilung mit einer Wetterberuhigung, und die Schüler müssen am Nachmittag wieder zum Unterricht.

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06.12.2019

18.45 Uhr: Sachschäden in St. Gallen

Wegen des Sturms «Sabine» sind in St. Gallen am Montag 27 Meldungen bei der Stadtpolizei St. Gallen eingegangen. Diverse Bäume stürzten um, Baustellenabschrankungen wurden umgeweht und Gegenstände durch die Luft gewirbelt. Personen wurden keine verletzt.

Zeitweise mussten Strassen oder Wege gesperrt werden, bis diese wieder geräumt waren, wie die Stadtpolizei St. Gallen am Montag weiter mitteilte. An der Haggenstrasse wurde die Busfahrleitung durch einen umgestürzten Baum beschädigt. Weiter nahmen zwei parkierte Autos durch herumfliegende Gegenstände Schaden. Die Höhe des Sachschadens ist nicht bekannt.

Reparaturarbeiten an einem Strommast in Reconvilier.
Reparaturarbeiten an einem Strommast in Reconvilier.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex

18.35 Uhr: Feuerwehr rückt allein im Kanton Zürich 300 Mal aus

Wegen des Sturms «Sabine» sind die Feuerwehren im Kanton Zürich am Montag mehr als 300 Mal ausgerückt, davon 30 Mal in der Stadt Zürich. Um alles bewältigen zu können, hatte Schutz & Rettung Zürich die Einsatzzentrale vorsorglich personell verstärkt.

Die ersten Feuerwehrnotrufe aus dem Kanton Zürich wegen des Orkantiefs «Sabine» erreichten in der Nacht von Sonntag auf Montag die Einsatzleitzentrale, wie Schutz & Rettung Zürich mitteilte. Als die Feuerwehrnotrufe in den Morgenstunden merklich anzogen, wurde der Schichtbestand verdoppelt.

Die Einsatzleitzentrale verarbeitete zwischen 6.30 Uhr und 17.00 Uhr fast 1500 Anrufe und disponierte rund 300 Feuerwehr- sowie 160 Rettungsdiensteinsätze im Kanton Zürich. In den frühen Morgenstunden war insbesondere der Norden des Kantons Zürich am stärksten betroffen, im Laufe des Vormittags verteilten sich die Einsätze über das ganze Kantonsgebiet.

18.05 Uhr: Bislang 130 Flüge am Flughafen Zürich gestrichen

Am Flughafen Zürich sind am Montag bis Ende Nachmittag 67 Landungen und 63 Starts abgesagt worden, die meisten wegen des Sturms Sabine. Einige Flugzeuge mussten durchstarten. Für 15 Minuten wurden zudem die Betankung und das Abfertigen von Flugzeugen unterbrochen.

Es könnten aber noch weitere Flüge tangiert werden, wie eine Flughafensprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

17.25 Uhr: Todesopfer im Kanton Freiburg

Bei Les Montets FR kam ein Mann ums Leben, als ein starker Wind sein Auto auf die Gegenfahrbahn schob. Der 36-jährige Mann wurde am frühen Montagmorgen bei der Kollision seines Autos mit dem Anhänger eines leichten Anhängerzugs getötet. Die Freiburger Kantonspolizei geht davon aus, dass starker Wind den hinteren Teil des Anhängerzugs auf die Gegenfahrbahn geweht hat.

Fünf Zeugen des Unfalls sowie der Lenker des leichten Anhängerzugs mussten von einem Care-Team betreut werden. Der verstorbene Autofahrer hat den Angaben zufolge im Kanton Freiburg gewohnt.

Verletzt wurden bislang drei Personen. Ein Mann wurde in Rickenbach LU beim Ausladen eines Lagercontainers verletzt, als er von einem Tor getroffen wurde, das vom Wind zugeweht wurde. In Adliswil ZH wurden zwei Personen bei Versuch verletzt, ein weggeblasenes Festzelt von der Strasse zu bergen.

Galerie: «Sabine» wütet in der Schweiz

17.20 Uhr: Müssen Pöstler auch bei Sturm raus?

In einzelnen Gemeinden müssen Schüler wegen des Sturmes «Sabine» nicht zur Schule gehen – der Schulweg sei nicht genügend sicher. Einige Gemeinden raten auch davon ab, in den Wald zu gehen. Doch was ist mit Pöstlern, die bei Wind und Wetter rausmüssen?

«Es ist nicht der erste Sturm, den sie bewältigen und sie kennen ihr Einzugsgebiet», erklärt Post-Mediensprecher François Furer auf Anfrage von «Bluewin». Die Sicherheit habe oberste Priorität und beim morgendlichen Briefing werde eine Einschätzung der jeweiligen örtlichen Situation vorgenommen. «Jede Pöstlerin und jeder Pöstler nimmt auf der Zustelltour zudem eine persönliche Beurteilung vor und kann sie jederzeit unter- oder abbrechen.»

So seien heute teilweise Zustellung auf den Nachmittag verschoben und vereinzelt auch ganz eingestellt worden. «Im Grossen und Ganzen konnten wir die Haushalte bislang aber gut beliefern.»

Insgesamt stellen laut Furer schweizweit rund 13'500 Pöstlerinnen und Pöstler Briefe und Pakete zu.



17.05 Uhr: Gotthard-Tunnel wieder offen

Der Gotthard-Strassentunnel ist nach dem Unfall seit 16.40 Uhr wieder geöffnet. Grund für die Sperrung war eine Streifkollision zwischen zwei Personenwagen. Gemäss Informationen der Tessiner Kantonspolizei ereignete sich der Unfall auf Tessiner Kantonsgebiet. 

Bereits am Mittag war der Tunnel bis gegen 14 Uhr geschlossen worden. Grund hierfür waren Bäume auf dem Autobahnabschnitt zwischen Göschenen und Amsteg. Diese mussten von der Strasse gehievt werden.



16.53 Uhr: Sturmböen fachen verheerenden Brand an

Der Weiler Unterer Wolfsberg im zürcherischen Bauma ist am Morgen bei einem Grossbrand komplett zerstört worden. Sturmböen hatten das Feuer stark angefacht. Sieben Menschen verloren das Obdach, ein Dutzend Tiere starben.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte zwar erst eine Scheune, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte. Wegen des Windes standen aber innert kurzer Zeit – bis auf einen kleinen Stall – alle fünf Gebäude des Weilers in Flammen. Bei drei Gebäuden handelte es sich um Wohnhäuser mit angebauten Ställen. 

Der Weiler Unterer Wolfsberg in Bauma ZH ist bei einem Grossbrand komplett zerstört worden. Sturmböen hatten das Feuer stark angefacht. Verletzt wurde niemand, doch sieben Menschen verloren das Obdach.
Der Weiler Unterer Wolfsberg in Bauma ZH ist bei einem Grossbrand komplett zerstört worden. Sturmböen hatten das Feuer stark angefacht. Verletzt wurde niemand, doch sieben Menschen verloren das Obdach.
Bild: Keystone

16.45 Uhr: Feuerwehreinsätze in Ausserrhoden

Umgestürzte Bäume und Hecken haben in Appenzell Ausserrhoden zu mehreren Einsätzen der Feuerwehren geführt. Der Verkehr auf der Strecke zwischen Herisau und Waldstatt musste wegen Räumungsarbeiten umgeleitet werden.

Kurz nach 8 Uhr erhielt die Kantonale Notrufzentrale der Polizei die erste Meldung über eine Tanne, die auf der Herisauerstrasse in Waldstatt auf einen vorbeifahrenden Personenwagen gefallen war. Der Fahrer blieb unverletzt, am nicht mehr fahrtauglichen Auto entstand Sachschaden von einigen tausend Franken, wie die Ausserrhoder Kantonspolizei schrieb.

Am selben Ort knickte eine weitere Tanne um und beschädigte das Dach einer Hütte sowie eine Telefonleitung. Wegen der Räumungsarbeiten musste die Strecke zwischen Herisau und Waldstatt kurzzeitig gesperrt und umgeleitet werden

16.05 Uhr: Zweite Sturmwelle im Anzug

Die erste Sturmphase hat am Montagmittag geendet. Doch in der Nacht auf Dienstag nimmt der Wind noch einmal Fahrt auf. SRF-Meteo erwartet dann die stärksten Winde. 

Auch der Wetterdienst Meteonews rechnet mit einer zweiten Sturmwelle. In der kommenden Nacht erreiche eine zweite Kaltfront die Alpennordseite. Neben erneut kräftigen Schauern bringe diese auch wieder Sturmböen von 90 bis 110 km/h, auf den Bergen seien noch einmal schwere Orkanböen möglich. 

16 Uhr: Gotthard wieder gesperrt

Kaum war der Gotthard-Strassentunnel nach den Sturmschäden wieder offen, ist er wieder zu: Seit 15.15 Uhr ist der Tunnel wegen eines Unfalls gesperrt. Wann er wieder geöffnet wird, ist derzeit unklar.

Gemäss Informationen der Kantonspolizei Uri handelt es sich beim Unfall um eine Streifkollision zwischen zwei Personenwagen. Diese ereignete sich auf Tessiner Kantonsgebiet.

Die Löscharbeiten bei einem kleinen Waldbrand in Gurtnellen UR: Der Sturm hatte ein Stromkabel von einem Starkstrommasten gerissen. 
Die Löscharbeiten bei einem kleinen Waldbrand in Gurtnellen UR: Der Sturm hatte ein Stromkabel von einem Starkstrommasten gerissen. 
Bild: Keystone

14:35 Uhr: Gotthard-Tunnel wieder offen

Der Verkehr durch den Gotthard-Tunnel rollt wieder: Die Störung konnte behoben werden, wie Viasuisse mitteilte. Grund für die Sperrung war demnach der Stromunterbruch in den Kantonen Uri und Schwyz, der mittlerweile mehrheitlich wieder behoben werden konnte. 

Ein zu Boden fallender Leiter hatte einen Kurzschluss verursacht, der dann einen Brand auslöste, wie Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Elektrizitätswerks Altdorf (EWA), der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. In der Folge mussten mehrere Tunnel gesperrt werden. Und zwar, weil laut einer Mitteilung von Viasuisse wichtige Einrichtungen wie etwa Lampen nicht mehr mit Strom versorgt werden konnten und so die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war.

Bis um 13:30 Uhr konnte der Seelisbergtunnel auf der A2 und der Mositunnel auf der Axenstrasse wieder in beiden Richtungen freigegeben werden. Der Gotthardtunnel blieb noch bis um zirka 14:00 Uhr in Richtung Norden zu, da auf dem Autobahnabschnitt zwischen Göschenen und Amsteg Bäume von der Strasse gehievt werden mussten.

Der TCS meldet Stau zwischen Quinto und dem Südportal des Gotthard-Tunnels. Der Zeitverlust für Autofahrer betrage rund 20 Minuten. 

14:30 Uhr: Zwei Todesopfer in Polen

In Polen hat das Orkantief «Sabine» zwei Menschenleben gefordert: Eine Frau und ihre Tochter wurden auf einem Parkplatz von herabfallenden Dachteilen erschlagen. Das sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Zwei weitere Menschen, eine Frau und ein Bub, seien bei dem Unglück in dem Skiresort Bukowina Tatrzanska im Süden des Landes verletzt worden. Sie wurden mit leichteren Kopfverletzungen in ein Spital gebracht.

Bukowina Tatrzanska ist ein beliebtes Ziel für den Skisport und Ausgangspunkt für Wanderungen in der Hohen Tatra, einem Teilgebirge der Karpaten an der Grenze zur Slowakei.

14:20 Uhr: Albulalinie wieder frei

Die Störung zwischen Thusis und Tiefencastel in Graubünden konnte nach fünf Stunden behoben werden. Die Züge können wieder nach Fahrplan auf die Strecke geschickt werden, wie die Rhätische Bahn (RhB) meldete.

Ein Baum war auf die Fahrleitung gestürzt. Laut Angaben der Bahn hatte ein Föhnsturm den Baum kippen lassen. Während der Dauer der Störung wurden Ersatzbusse eingesetzt.

13:55 Uhr: Sturmschäden führten zu Gotthard-Sperrung

Dass die Sperrung des Gotthard-Tunnels auf Sturmschäden zurückgeht, hat der TCS nun auf Twitter bestätigt. Grund könnte offenbar ein Feuer sein: Auf Bildern verschiedener Online-Medien ist zu sehen, wie es in einem Waldstück oberhalb von Gurtnellen in der Nähe einer Hochspannungsleitung brennt.

Der Stromausfall in Schwyz konnte mittlerweile wieder behoben werden, wie die Kantonspolizei Schwyz auf Twitter mitteilte.

13:40 Uhr: Wind blies oberhalb Andermatt mit 166 km/h

Die stärksten Windspitzen des bisherigen Tages: Im Windpark Gütsch ob Andermatt mass Meteonews mit 166 km/h den Spitzenwert. Auf dem Säntis reichte es immer noch für 162 km/h, auf dem Hörnli bei Hinwil für 153 km/h.

13:35 Uhr: Blitzgewitter

Der Wetterdienst Meteonews hat gezählt, wie viele Blitze sich wegen des Sturms über dem Nordosten der Schweiz entladen haben. Im Kanton Zürich blitzte es demnach im Verlauf des Vormittags 65 Mal, in Appenzell Ausserrhoden 47 Mal. 

13:05 Uhr: Teile von Uri und Schwyz ohne Strom

Wegen Schäden am Stromnetz sind Gebiete im Kanton Uri derzeit ohne Strom. Dies ist der Website Alert.swiss zu entnehmen. Auch der Talkessel Schwyz und der Raum Arth sind zurzeit von einem Stromausfall betroffen. Die Sperrung des Gotthard-Tunnels soll ebenfalls auf eine beschädigte Stromleitung zurückzuführen sein – das berichtet der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf Leser-Reporter. 

12:30 Uhr: Gotthard-Tunnel gesperrt

Der Gotthard-Tunnel ist in beide Richtungen gesperrt. Laut TCS sind technische Probleme die Ursache. 

A2, unmittelbar vor Tunneleinfahrt in Airolo, Blickrichtung Süden (Tessin). 
A2, unmittelbar vor Tunneleinfahrt in Airolo, Blickrichtung Süden (Tessin). 
Bild: Webcam Südportal

12:25 Uhr: Ein Verletzter in Luzern

Bis zum Mittag wurde mindestens eine Person verletzt. Im luzernischen Rickenbach verletzte sich ein Mann, als ihn ein Tor traf, das vom Wind zugeweht wurde. Dies teilte die Luzerner Polizei mit. Der Mann lud am Montagmorgen einen Lagercontainer aus. Der Rettungsdienst brachte ihn ins Spital.

Glimpflich gingen zwei Bahnunfälle aus: In Wald ZH und Moutier BE kam es zu Zusammenstössen zwischen S-Bahn-Zügen und umgestürzten Bäumen. In beiden Fällen wurde niemand verletzt. Der Unfall in Wald ereignete sich gegen 8:40 Uhr, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte. 

12:15 Uhr: Weitere Flüge in Zürich gestrichen

Wegen des Sturms sind am Flughafen 56 Landungen und 52 Starts abgesagt worden. Einige Flugzeuge mussten durchstarten. Für 15 Minuten wurden die Betankung und das Abfertigen der Flugzeuge unterbrochen, wie eine Flughafensprecherin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

12:10 Uhr: Warum fahren die SBB, die Deutsche Bahn dagegen nicht?

Wie kommt es eigentlich, dass die Deutsche Bahn den Fernverkehr wegen des Sturmes einstellen musste, die SBB aber nicht? 

Gemäss SBB-Mediensprecher Daniele Pallecchi seien die Bedingungen in unserem nördlichen Nachbarland nicht mit jenen in der Schweiz zu vergleichen: «Ein Fernzug von der Nordsee bis hinunter nach Zürich legt knapp 1’000 Kilometer zurück. Das Risiko, dass er dabei irgendwo eine Verspätung einfange und damit der Verkehr aus dem Takt gerate, ist deshalb viel grösser», erklärt er auf Anfrage von «Bluewin». 

In der Schweiz hätten wir keine vergleichbaren Distanzen. Die Strecke zwischen Genf und St. Margrethen etwa, eine der längsten im SBB-Netz, misst rund 380 Kilometer. Zudem hätten wir den Halbstundentakt und die Geleise führten meist den Strassen entlang. «Bei Störungen können wir so schneller reagieren und etwa einen Ersatzbus aufbieten.» Im Vergleich zu Deutschland, so Pallecchi, habe die Schweiz «eine Art grosses S-Bahn-Netz».

Für eine erste Störungsbilanz zu den Sturmfolgen für die SBB sei es derzeit noch zu früh. Umgekippte Bäume sowie Äste und Gegenstände, die in die Fahrleitungen und auf die Schienen geweht worden seien, hätten aber zu einigen Problemen gesorgt. An einem Ort sei sogar ein Partyzelt auf den Geleisen gelandet.

11:50 Uhr: Bis zu 162 km/h auf den Bergen

Die stürmische «Sabine» hat sich mittlerweile bis zu den Alpen vorgearbeitet. Auf dem Säntis bliess der Wind laut SRF-Meteo mit 162 km/h, auf dem Pilatus mit 147 km/h und am Crap Masegn mit 143 km/h. Auf dem Uetliberg in Zürich wurden laut «Tages-Anzeiger» 159 km/h gemessen.

Der Wetterdienst erwartet, dass der Sturm nun etwas nachlässt und erst am Abend wieder an Fahrt aufnimmt. 

11:45 Uhr: Schäden in Neuenburg

Sehen Sie im Video, welche Schäden der Sturm im Kanton Neuenburg angerichtet hat. 

11:15 Uhr: Autofahrer bleiben nicht verschont

Orkantief «Sabine» hat am Montagmorgen auch den Strassenverkehr beeinträchtigt. Auf Hauptstrassen behinderten teilweise umgestürzte Bäume den Verkehr. Dies war etwa in den Regionen Schaffhausen, Aargau, Solothurn, Jura, Bern und Zentralschweiz der Fall, wie Viasuisse in einer Mitteilung schreibt. Die Aufräumarbeiten dürften dort etwas länger dauern, wo Hauptstrassen durch Waldgebiete führen. Die Kantonspolizeien Solothurn und Bern meldeten, dass die Wälder wegen des Sturms nicht sicher seien.

In Zürich war der Verkehrsfluss auf der Flughafenautobahn eingeschränkt, weil dort seit 7 Uhr die Hardwaldstrasse zwischen der Autobahnausfahrt Bülach-Nord und dem Kreisel Glattfelden in beiden Richtungen gesperrt ist. Zudem war am Montagmorgen in der Region Zürichsee die Hauptstrasse über den Hirzel, zwischen Wädenswil und Hirzel, wegen Sturmschäden gesperrt. Auf der A3 wurde zudem die Einfahrt Horgen in Richtung Chur gesperrt.

Mit Behinderungen rechnen mussten auch Verkehrsteilnehmer in der Ostschweiz: Auf der A1 Richtung St. Gallen war die rechte Spur zwischen Rheineck und der Verzweigung Meggenhus durch umgestürzte Bäume blockiert.

11:05 Uhr: Zahlreiche Flüge auf dem EuroAirport gestrichen

Auf dem EuroAirport Basel-Mülhausen hat «Sabine» den Flugbetrieb durcheinandergewirbelt. Es kam zu zahlreichen Ausfällen und teils massiven Verspätungen. Nach Auskunft einer Flughafensprecherin wurden auf dem Euroairport am Montag bis um 10 Uhr 29 von insgesamt 180 Flügen annulliert. Acht weitere Flüge waren verspätet – teils bis zu drei Stunden.

Schon am Sonntagabend waren auf dem Flughafen Basel-Mülhausen 20 Flüge ausgefallen. Meistbetroffene Destination war dabei London.

10:50 Uhr: S-Bahn fährt in umgestürzten Baum

Eine S-Bahn ist am Morgen in Wald ZH in einen umgestürzten Baum geprallt. Dabei wurde niemand verletzt. Die S-Bahn sei von Winterthur Grüze nach Rüti unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei Zürich der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Wegen des Sturmtiefs «Sabine» gingen bei der Kantonspolizei viele Meldungen wegen Verkehrsbehinderungen ein, etwa durch umgestürzte Bäume oder herumfliegende Gegenstände.

In Bauma ZH brannten fünf landwirtschaftliche Gebäude nieder. Das Feuer griff wegen des Sturms auch auf einen Wald über.

10:18 Uhr: Am Abend legt «Sabine» nochmals zu

Die Wetterexperten von SRF-Meteo warnen davor, dass das Schlimmste noch nicht ausgestanden ist: «Auf den Bergen bleibt es durchgehend stürmisch», sagt Meteorologe Jürg Zogg. «Heute und morgen muss man mit Windspitzen von 120 bis 200 Kilometern pro Stunde rechnen.»

Im Flachland gebe es zwei Höhepunkte des Sturms: Einen in den Morgenstunden des Montags. Danach werde es etwas ruhiger. Doch zwischen Montagabend und Dienstagmorgen werde es nochmals stürmisch. «In dieser Phase muss auch im Flachland mit schweren Sturm- oder Orkanböen von 90 bis 130 Kilometern pro Stunde gerechnet werden», so Zogg gegenüber SRF.

10:08 Uhr: Zugverkehr in Bayern steht still

«Sabine» wütet auch in Deutschland: Die Deutsche Bahn hat am Montag den gesamten Verkehr in Bayern eingestellt. Die Wetterlage lasse Zugfahrten bis auf Weiteres nicht zu, teilte das Unternehmen mit.

Bereits seit Sonntag ist landesweit der gesamte Fernverkehr der Bahn gestoppt. Tief «Sabine» zieht derzeit mit Sturm- und Orkanböen über Deutschland, es gab Verletzte und Schäden.

Am Münchner Flughafen wurden nach Betreiberangaben am Montag von den Airlines mehr als 400 Flüge gestrichen.

10:00 Uhr: Eltern müssen Kinder nicht zur Schule schicken

Wegen des Sturmtiefs «Sabine» fällt für einige Kinder im Kanton Zürich die Schule aus, so etwa in Uster, Volketswil, Hinwil und Bäretswil. In den meisten Gemeinden sind die Schulen jedoch  wegen der Sportferien sowieso geschlossen.

In Uster fällt der Unterricht an den Primarschulen aus. In Volketswil dürfen die Eltern selber entscheiden, ob sie ihre Kinder am Montag in die Schule schicken. Wer dem Unterricht fernbleibt, hat keine Konsequenzen zu fürchten, wie die Schulpflege auf ihrer Website schreibt.

Bei der Schule Hinwil heisst es, die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg könne nicht gewährleistet werden.

9:50 Uhr: Umgestürzter Baum blockiert RhB-Strecke

Ein auf die Fahrleitung gestürzter Baum hat am Montag die Albulalinie der Rhätischen Bahn (RhB) zwischen Thusis und Tiefencastel unterbrochen. Laut Angaben der Bahn hatte ein Föhnsturm den Baum kippen lassen.

Die Dauer der Störung ist gemäss der RhB unbestimmt. Bahnersatzbusse verkehrten zwischen Thusis und Tiefencastel. Passagiere wurden aufgerufen, wegen des Vorfalls mehr Reisezeit einzukalkulieren.

9:25 Uhr: «Bergbahnen lahmgelegt

Aufgrund der aktuellen Wetterwarnungen und des erwarteten Sturms mit Orkanböen ist auf der Melchsee-Frutt OW der Betrieb aller Anlagen den ganzen Montag über komplett eingestellt, wie es auf der Internetseite heisst. Auch die Pisten bleiben geschlossen. Über die Öffnung der Talabfahrt für Abreisende werde situationsbedingt während des Tages entschieden.

Starken Wind gibt es auch auf der Rigi: So ist sowohl der Betrieb der Luftseilbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad-First als auch jener der Luftseilbahn zwischen Kräbel und Rigi Scheidegg eingestellt.

9:10 Uhr: 130 Feuerwehreinsätze im Kanton Zürich

Bis 9:00 Uhr hat Sturmtief «Sabine» im Kanton Zürich 130 Feuerwehreinsätze ausgelöst, wie Schutz & Rettung ZH meldet.

8:05 Uhr: 60 Meldungen bei der Kantonspolizei Bern

In der vergangenen Nacht sind bei der Kantonspolizei bisher 60 Meldungen eingegangen. Vor allem ging es dabei um umgestürzte Bäume. In einem Fall wurde ein Auto getroffen, in einem anderen ein Zug.

7:50 Uhr: Flugverkehr betroffen

Der Sturm wirbelt auch den Betrieb am Flughafen Zürich durcheinander. Bislang sind bereits 53 Starts und 49 Landungen abgesagt worden. Ausserdem hat es eine handvoll Durchstarts gegeben, wie eine Flughafensprecherin am Morgen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

7:35 Uhr: Kein Unterricht wegen «Sabine»

Aufgrund der Orkanböen überlässt es der Krisenstab im Kanton Baselland den Eltern und Erziehungsberechtigten, ob der Schulweg sicher genug ist für ihre Kinder. Dies geht aus der App von Alertswiss hervor.

Im Kanton Zürich fällt in einzelnen Gemeinden der Unterricht aus. So etwa in Jonschwil, wo Schulratspräsident und Schulleiter gemäss Website entschieden haben, dass am Montag- und Dienstagmorgen kein Unterricht stattfindet. Dies mit der Argumentation, dass man sich nur wenn unbedingt notwendig im Freien aufhalten soll. 

Gemäss Medienberichten sollen auch Schulen im Kanton Solothurn betroffen sein.

7:10 Uhr: Höhepunkt im Flachland bis 10 Uhr erwartet

SRF Meteo prognostiziert im Flachland zwei Sturm-Höhepunkte bis Dienstagnacht, wobei man heute vor allem bis 10 Uhr den Kopf einziehen muss. Es drohen Böen mit Geschwindigkeiten von 90 bis 130 km/h.

7:05 Uhr: Matterhorn-Gotthardbahn unterbrochen

Wie die SBB meldet, ist die Matterhorn-Gotthardbahn unterbrochen. Aufgrund starker Winde sei Strecke Andermatt Tschamut-Selva geschlossen. Es gibt keine Ersatzbeförderung.

7:00 Uhr: Bisher wenig Schaden im Kanton Zug

Relativ ruhig geht es offenbar im Kanton Zug zu. Die Kantonspolizei twittert, es seien bisher lediglich drei Meldungen eingegangen. Zwei Bäume und eine Werbetafel seien umgestürzt.

7:00 Uhr: 30 Meldungen im Kanton Aargau

Die Kantonspolizei Aargau berichtet von rund 30 Meldungen zu umgestürzten Bäumen und Abschrankungen. Die meisten kamen demnach aus dem nördlichen Teil des Kantons. 

6:15 Uhr: Umgestürzte Bäume im Kanton Solothurn

Rund 20 Meldungen im Kanton Solothurn, aber keine nennenswerte Vorkommnisse.

4:40 Uhr: Sturm erreicht die Schweiz

Sturm «Sabine» hat die Schweiz erreicht. Auf dem Säntis und auf dem Chasseral fegt der Wind mit 138 km/h über die Gipfel. Verkehrswege sind unterbrochen, und einige Flüge ab Zürich wurden annuliert.

Heftiger Wind begleitet den Sturm «Sabine». Auch im Flachland wurden sehr hohe Windgeschwindigkeiten gemessen. So erreichte der Sturm in Rünenberg BL sogar 148 Kilometer pro Stunde, vorerst der höchste Wert, der in der Nacht gemessen wurde. In Plaffeien FR blies der Sturm mit 113 Kilometer pro Stunde. In Chaumont NE waren es 110, in Courtelary 109 und in Schaffhausen 108 Kilometer. Die Spitzen werden am frühen Vormittag erwartet.

Bahnverkehr in der Westschweiz gestört

Der Sturm hat in der Westschweiz zu Problemen im Bahnverkehr geführt. Die Strecken zwischen Le Noirment und Tavannes sowie zwischen Saignelégier und Le Noirmont sind unterbrochen. Es muss mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden.

Einschränkungen durch den Sturm gibt es ferner auf der Strecke Pruntrut – Bonfol, wie den Bahnverkehrsinformationen der SBB zu entnehmen ist. Zu Behinderungen im Bahnverkehr kommt es darüber hinaus auf den Strecken zwischen Glovelier und La Chaux-de-Fonds.

Die Linien werden von den Chemin de fer du Jura betrieben. Auf dem Streckennetz der SBB gebe es derzeit keine Beeinträchtigungen, sagte ein SBB-Sprecher am frühen Montagmorgen.

Wegen starker Winde unterbrochen ist ferner der Bahnverkehr zwischen Ringlikon und Uetliberg im Kanton Zürich sowie zwischen Weissbad und Wasserauen im Kanton Appenzell Innerrhoden.

Verkehrsprobleme in der Ostschweiz

Zu Behinderungen kam es laut TCS auch im Strassenverkehr. Die Kantonsstrasse zwischen Thayngen und Dörflingen ist bis auf weiteres wegen Sturmschäden in beiden Richtungen gesperrt. Das gilt auch für die Hauptstrasse von Neuenburg nach Pontarlier. Hier sind umgestürzte Bäume der Grund für die Sperrung.

In den Kantonen Bern und Basel Stadt hielten sich die Sturmschäden in Grenzen, wie eine Umfrage bei den beiden Kantonspolizeien ergab. Im Berner Seeland und im Oberland hätten umgestürzte Bäume den Verkehr zum Teil behindert. In Basel liege keine Meldung vor. «Wir sind nochmals glimpflich davongekommen», so der Tenor.

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