Aktuell Sturm im Schwarzen Meer sucht Ukraine und Russland heim

SDA

27.11.2023 - 12:07

Meteorologen in Odessa gehen davon aus, dass der derzeitige Schneefall der stärkste der letzten fünf Jahre ist. Foto: Viacheslav Onyshchenko/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Meteorologen in Odessa gehen davon aus, dass der derzeitige Schneefall der stärkste der letzten fünf Jahre ist. Foto: Viacheslav Onyshchenko/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Keystone

Ein Unwetter über dem Schwarzen Meer hat schwere Schäden an ukrainischen Küsten, auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim und im Süden Russlands angerichtet.

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In der Hafenstadt Odessa stürzte nach Angaben der «Ukrajinska Prawda» in der Nacht zum Montag wegen des Schneesturms ein 110 Meter hoher Schornstein eines Heizkraftwerks ein. Etliche Stromleitungen wurden gekappt, Umspannwerke fielen aus. Von der Stromversorgung sind am Montagmorgen nach offiziellen Angaben noch fast 150 000 Haushalte im Gebiet abgeschnitten.

Die Wärmeversorgung ist derweil inzwischen wieder hergestellt, nachdem am Sonntag auch die Heizkraftwerke in Odessa wegen der Stromschwankungen stundenlang abgeschaltet waren.

800 Tiere verendet

Schwer getroffen hat es auch die von Russland seit 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim. Sieben Menschen wurden Medienberichten zufolge verletzt, ein 50-jähriger Mann wurde von den Wellen ins Meer gerissen und ertrank. Der von Moskau ernannte Statthalter der Region, Sergej Aksjonow, rief den Notstand aus. «Zur Stunde sind noch 425 000 Menschen ohne Strom», gestand er dabei am Montag auf seinem Telegram-Kanal ein. Strassen mussten wegen umgestürzter Bäume und des anhaltenden Schneefalls gesperrt werden. In mehreren Städten gab es Überschwemmungen.

Besonders grosse Schäden erlitt dabei die Hafenstadt Sewastopol, wo unter anderem 800 Tiere des örtlichen Aquariums durch eine Überflutung ums Leben kamen. In der Stadt riss der Sturm die Dächer von 42 Häusern nieder. Durch umstürzende Bäume wurden mehrere Fahrzeuge, darunter ein Linienbus beschädigt.

In der südrussischen Region Krasnodar musste das Ölterminal KTK in Noworossijsk seine Arbeit wegen des Sturms einstellen. Über das Terminal wird viel kasachisches Öl gen Westen verschifft. Vor der Stadt Anapa wurde derweil ein Schüttgutfrachter auf eine Sandbank gedrückt. Eine Bergung ist bislang wegen der schlechten Witterungsverhältnisse unmöglich. Auch in der Region deckte der Sturm in vielen Küstenstädten Häuser ab. Die Eisenbahn zwischen Tuapse und Adler musste den Betrieb ebenso einstellen wie der Flughafen in Sotschi.