Gesundheit Tessiner trinken, Appenzeller kiffen

SDA

9.6.2020 - 09:53

Man hätte es nicht vermutet: Appenzeller greifen am häufigsten von allen Schweizern zum Joint. «Sündenbabel» Zürich belegt dagegen nur Rang vier. Das lässt sich aus einer von über 100 interaktiven Statistiken im Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten (MonAM) ablesen. (Symbolbild)
Man hätte es nicht vermutet: Appenzeller greifen am häufigsten von allen Schweizern zum Joint. «Sündenbabel» Zürich belegt dagegen nur Rang vier. Das lässt sich aus einer von über 100 interaktiven Statistiken im Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten (MonAM) ablesen. (Symbolbild)
Source: Keystone

Ob dem Coronavirus gehen andere gesundheitlichen Beeinträchtigungen schier vergessen. Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat trotzdem sein Online-Monitoring-System zu Sucht und nichtübertragbaren Krankheiten nachgeführt. Ein Instrument zum Schmökern.

Das Obsan hat im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten (MonAM) erstellt. Auf der MonAM-Webseite werden aktuelle Kennzahlen zu diesen Themen übersichtlich und interaktiv dargestellt. Soeben wurde eine Gruppe von zehn neuen Indikatoren aufgeschaltet, somit sind neu 101 Indikatoren online verfügbar.

Auf einer der interaktiven Seiten erfährt man beispielsweise, dass im Tessin von allen Kantonen am häufigsten Alkohol getrunken wird, nämlich etwa doppelt so oft wie im Schweizer Durchschnitt; fast jeder Dritte trinkt täglich. Das ist so, seit das Tessin 1997 statistisch erfasst wurde. Davor schwangen Genf und das Wallis obenaus.



Beim Kiffen sind dagegen die Appenzeller Ausserrhoder Schweizer Meister: 5,6 Prozent konsumieren mindestens einmal im Monat Cannabis, die Aargauer sind mit 1,7 Prozent Konsumenten marihuanamässig die Musterknaben. Im Welschland kiffen etwa 5 Prozent, in der Deutschschweiz knapp 4 und im Tessin etwas mehr als 2 Prozent – dort ist halt Wein das Rauschmittel der Wahl.

Städter und Dörfler unterscheiden sich statistisch kaum beim Tüte-Bauen, dafür Schweizer und Ausländer – wobei die Inländer doppelt so viel haschen wie die Mitbürger mit Migrationshintergrund. Statistisch zeichnet sich beim Kiffen zudem so etwas wie Arbeitsmoral ab: Nichterwerbstätige greifen deutlich häufiger zum Joint als Erwerbstätige.

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