Tödliches Medikament Tessiner wollte sich umbringen — mit Gift aus dem Internet

tsch

20.7.2019

Ein aktueller Fall aus dem Tessin macht deutlich: Gefährliche Medikamente, darunter sogar tödliche, können allzu leicht im Internet «bestellt» werden (Symbolbild).
Ein aktueller Fall aus dem Tessin macht deutlich: Gefährliche Medikamente, darunter sogar tödliche, können allzu leicht im Internet «bestellt» werden (Symbolbild).
Keystone, Mark Lennihan

Ein junger Mann aus dem Tessin wollte aus dem Leben scheiden. Dafür bestellte er ein tödliches Mittel im Internet. Er erhielt das Medikament spielend. Sein Selbstmordversuch konnte gerade noch verhindert werden.

Ein junger Tessiner wollte sterben. Mit einem Gift wollte er seinen Plan umsetzen: Natrium-Pentobarbital (NaP). Auch die Sterbehilfeorganisation Exit setzt das Mittel ein. Allerdings unter strengsten Auflagen. Der Tessiner bekam es jedoch spielend. Im Internet. Aus Asien wurden ihm zwei tödliche Dosen zugesendet, wie unter anderem 20min.ch berichtet.

Eine erste Dosis kam bei dem Mann an — einfach mit der Post. Und daran wäre der Tessiner auch beinahe gestorben. Ein Verwandter berichtet: «Zum Glück haben wir ihn rechtzeitig gefunden. Er konnte reanimiert werden und ist nach einigen Tagen Koma nun auf dem Weg der Besserung.»

Nun könnte eine Diskussion angestossen werden. Es könne nicht sei, dass solche gefährlichen Medikamente einfach per Mausklick bestellt werden könnten, lautet unter anderem das Anliegen der Familie.

In der Tat ergaben weitere Recherchen, dass es im Netz einige Seiten gibt, die tödliche Mittel anbieten. Diese sind zwar verhältnismässig teuer. Gleichzeitig versprechen die dubiosen Anbieter auch Diskretion. Sendungen vor allem aus Asien gehen in die USA und nach Europa.

Womöglich hätte der Tessiner seinen Plan der Verzweiflung doch noch umsetzen können. Eine zweite Sendung mit Gift war bereits auf dem Weg. Sie konnte in Frankfurt in Deutschland abgefangen werden.

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