Protest gegen Massentourismus Aktivisten attackieren Ferien-Wohnungen auf Mallorca mit Hammer

Mit drastischen Mitteln protestiert die Gruppe Arran gegen die Wohnraumknappheit auf Mallorca. Ihr Vorwurf: Der Tourismus verdränge die Einheimischen aus ihren Vierteln.

Dominik Müller

24.06.2025, 14:00

Eine Gruppe junger Aktivisten, bekannt als Arran, hat auf Mallorca erneut gegen den florierenden Tourismus protestiert. In einem kürzlich veröffentlichten Video, das in den sozialen Medien die Runde macht, sind vermummte Personen zu sehen, die mit Farbe Schilder von Ferienwohnungen besprühen, wie die «Mallorca Zeitung» berichtet.

Zudem zeigt das Video Aktivisten, die mit Hämmern auf die Schlüsselkästen einschlagen, in denen die Schlüssel zu den Unterkünften aufbewahrt werden.

Die Mitglieder von Arran argumentieren, dass der Ferienwohnungsmarkt eines der Hauptprobleme beim Zugang zu bezahlbarem Wohnraum auf der Insel darstelle. In dem Video, das am Sonntagabend veröffentlicht wurde, äussern sie ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation: «Mit der Ferienvermietung und dem Tourismus ziehen wir den Kürzeren», lautet eine der Parolen.

«Andere bereichern sich an unserem Elend»

Arran kritisiert zudem die Spekulation mit Wohnraum und fordert, dass Wohnen als Grundrecht kostenlos und universell zugänglich sein sollte. «Während junge Menschen sich nicht von zu Hause abnabeln können, bereichern sich andere an unserem Elend», so die Botschaft der Gruppe.

Die Organisation, die sich selbst als kommunistisch und revolutionär bezeichnet, besteht teilweise aus minderjährigen Mitgliedern. Sie ist bekannt für ihre gelegentlichen Protestaktionen. Eine frühere Aktion mit Leuchtfackeln und Konfetti führte bereits zu rechtlichen Konsequenzen.

Zuletzt machten mutmassliche Mitglieder von Arran Schlagzeilen, als sie während einer Demonstration gegen den Massentourismus in Palma einen Touristenbus für kurze Zeit blockierten und Feriengäste auf einer Café-Terrasse aufforderten, in ihre Heimatländer zurückzukehren.