Bei dem schweren Erdbeben im Westen des Irans sind deutlich mehr Menschen verletzt worden, als bisher angenommen: Die "jüngste Zahl der Verletzten beläuft sich auf 716", zitierte das iranische Staatsfernsehen am Montag den nationalen Katastrophenschutz.
Demnach befinden sich noch 33 Verletzte zur Behandlung in Spitälern. Stunden nach dem Beben war noch von 260 Verletzten die Rede gewesen.
Das Erdbeben der Stärke 6,4 hatte sich am Sonntagabend in der Provinz Kermanschah an der Grenze zum Irak ereignet. Ein Vertreter des iranischen Roten Halbmonds erklärte, die meisten Menschen seien bei der Panik im Anschluss an den ersten Erdstoss verletzt worden.
Nach Berichten iranischer Medien verursachte das Beben keine gravierenden Schäden. Im Fernsehen waren lediglich Bilder von Rissen im Inneren von Gebäuden zu sehen.
Das Geophysikalische Institut des Iran erklärte, das Beben habe sich 17 Kilometer südwestlich von der Stadt Sarpol-e Sahab in einer Tiefe von sieben Kilometern ereignet. Es folgten demnach mindestens sieben Nachbeben, von denen das heftigste eine Stärke von 5,2 gehabt habe. Berichten zufolge waren die Erschütterungen auch im benachbarten Irak zu spüren.
Die betroffene Region war in den vergangenen Jahren wiederholt von Erdbeben erschüttert worden. Im November vergangenen Jahres starben dort bei einem Beben der Stärke 7,3 etwa 620 Menschen, mehr als 12'000 weitere wurden verletzt. Rund 30'000 Gebäude wurden damals beschädigt.
Das Beben vom Sonntag habe nun die gerade erst wieder aufgebauten Gebiete getroffen, sagte Mortesa Salimi vom iranischen Roten Halbmond der Nachrichtenagentur Isna.
Erdbeben ereignen sich im Iran häufig, weil dort zwei tektonische Platten aufeinandertreffen. Das tödlichste Erdbeben in der Geschichte der Islamischen Republik hatte 1990 im Norden des Landes 40'000 Menschen getötet und 300'000 weitere verletzt.
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