KriminalitätÜberfall auf Geldtransporter vereitelt
SDA
15.7.2020 - 15:56
Genfer und französische Polizeibehörden haben am 3. Juli in Gex, im Departement Ain (F), französischen Verbrechern vor dem Überfall auf einen Geldtransporter das Handwerk gelegt. Zuschlagen wollten die Gangster auf Schweizer Boden.
Die gemeinsamen Ermittlungen begannen im Oktober 2019, wie die Genfer Staatsanwaltschaft am Mittwoch einen Bericht der Online-Ausgabe der Tageszeitung «Le Parsisien» bestätigte. Der geplante Überfall sei dank der Verhaftungen vereitelt worden. Weitere Informationen gab es seitens der Staatsanwaltschaft nicht.
Die Pariser Online-Plattform berichtet, ein 43-jähriger Verbrecher aus Lyon sei überwacht worden, weil er sich für Objekte in den Kantonen Genf und Waadt interessierte. Aktenkundig ist der Mann wegen Diebstahls und Freiheitsberaubung. Im November nahm der Verdächtige die Zentrale einer Werttransportfirma im Raum Genf ins Visier.
Im März machte dem Bericht zufolge die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen den Gangstern erst einmal einen Strich durch die Rechnung. Im Juni nahm der Verdächtige seine Erkundungen indessen wieder auf.
Route geändert
Ein rundes Dutzend schwerbewaffnete Räuber wollte daraufhin am 3. Juli zur Tat schreiten. Die von den Behörden alarmierten Geldtransporteure änderten ihre Routen. Die getäuschten Delinquenten zogen sich wieder über die Grenze nach Frankreich zurück.
Zwei von ihnen gingen der Polizei wenig später in Gex ins Netz und ein dritter im Departement Var im Südosten Frankreichs. Gegen die Männer wird wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung und versuchten bewaffneten Raubs ermittelt. Die Ermittlungen der Genfer Staatsanwaltschaft und ihrer Kollegen in Lyon gehen weiter.
Überfälle auf Geldtransporter sind im Grenzgebiet zu Frankreich nicht selten. Ein bewaffneter Überfall auf einen gepanzerten Transporter wurde im vergangenen November ebenfalls in Ain vereitelt. In Daillens VD überfielen im Dezember Räuber einen Werttransporter der Post. Seit 2017 gab es sechs solcher Überfälle.
Die Räuber gehen immer gleich vor. Sie stoppen die Lieferwagen unter Androhung von Waffengewalt. Dann sprengen sie die Panzerfahrzeuge auf, um an die Beute zu gelangen. Anschliessend wird der Lieferwagen in Brand gesteckt und die Räuber machen sich in Fluchtfahrzeugen über die Grenze nach Frankreich davon.
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