Gefährdet durch Mähmaschinen Über 500 Rehkitze dank Drohneneinsatz gerettet

om, sda

30.8.2022 - 10:10

Jedes Jahr sterben in der Schweiz weit über 1000 neugeborene Rehkitze, weil sie von Mähmaschinen erfasst werden. Der Kanton Graubünden geht dagegen vor. (Symbolbild)
Jedes Jahr sterben in der Schweiz weit über 1000 neugeborene Rehkitze, weil sie von Mähmaschinen erfasst werden. Der Kanton Graubünden geht dagegen vor. (Symbolbild)
KEYSTONE

Mit an Drohnen befestigten Wärmebildkameras haben Bündner Jäger und Bauern über 500 Rehkitze in Feldern ausgemacht, die von Mähmaschinen hätten getötet werden können. 82 mehr als im Vorjahr. 

Keystone-SDA, om, sda

Jahr für Jahr sterben in der Schweiz weit über 1000 Rehkitze, weil sie im hohen Gras liegend unter Mähmaschinen geraten. Im Kanton Graubünden sind Jäger und Bauern gemeinsam dagegen vorgegangen.

Drohen mit Wärmebildkameras spürten die Tiere auf, Fachleute trugen sie danach aus dem Gefahrenbereich. 552 neugeborene Rehkitze retteten sie so vor dem sicheren Tod. Das sind 82 mehr als 2021, das bereits ein Rekordjahr war.

Die um die 190 freiwilligen Pilotinnen und Piloten flogen von Ende Mai bis Anfang Juli rund 1720 Einsätze, wie das Amt für Jagd und Fischerei zusammen mit dem Patentjäger-Verband am Dienstag mitteilte. Die Drohnenflüge erfolgten jeweils frühmorgens oder spätabends. An einem Mähtag waren so im ganzen Kanton 24 Drohnen im Einsatz.

Weitere Drohnenpiloten und Helfer gesucht

Die Aktion soll auch im kommenden Jahr aufrechterhalten und ausgeweitet werden. Deshalb sind Landwirt- und Jägerschaft auf der Suche nach weiteren Freiwilligen für Drohnenflüge und zur Hilfe bei der Rettung der Kitze.

Die erforderlichen Personen rekrutieren sich mehrheitlich aus den Jägersektionen der Regionen. Entweder koordinieren die Sektionen die Einsätze selbst oder die Landwirte übernehmen das zusammen mit der Wildhut und den Sektionen. Im kommenden Frühjahr sind weitere Weiterbildungskurse geplant.