Die Schweizer Uhrenfirmen haben in China wegen des Coronavirus-Ausbruchs einige ihrer Filialen vorübergehend geschlossen, dies vor allem um die Mitarbeitenden zu schützen. Die Auswirkungen des Virus auf die Verkäufe sind derzeit noch schwierig einzuschätzen.
«Wie alle anderen in der Region tätigen Unternehmen haben wir vor Ort Läden geschlossen», erklärte ein Swatch-Sprecher am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Für die Gruppe mit Marken wie Tissot oder Omega ist Festland-China wie für die gesamte Luxusbranche ein Schlüsselmarkt.
Auch die Genfer Richemont-Gruppe ist im Reich der Mitte über seine Boutiquen mit Marken wie Cartier, Piaget oder Vacheron Constatin stark präsent. Gemäss Schätzungen der Bank Vontobel machen die von Chinesen im Inland aber auch im Ausland getätigten Käufe mittlerweile rund 40 Prozent des Umsatzes der Uhrenindustrie aus.
Dauer der Epidemie entscheidend
Wie heftig die Umsatzeinbussen aufgrund des Coronavirus ausfallen, dürfte nicht zuletzt von der Dauer der Epidemie abhängen, hiess es bei der unabhängigen Marke Parmigiani.
Auch die französische Kering-Gruppe, zu der Marken wie Gucci, Yves Saint Laurent, Balenciaga oder Bottega gehören, hatte die Schliessung von rund der Hälfte ihres Filialnetzes in China vermeldet, weitere Filialen werden mit reduzierten Öffnungszeiten betreiben. «Wir hatten in den letzten zehn Tagen einen starken Umsatzrückgang auf dem chinesischen Festland und einen sehr starken Verkehrsrückgang», sagte Kering-CEO François-Henri Pinault am Mittwoch an der Präsentation der Jahresergebnisse.
Nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörden hat die Krankheit, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell «Covid-19» genannt wird, bisher 1113 Tote gefordert. Bei mehr als 44'000 Menschen wurde eine Infektion mit dem Virus bestätigt.
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