USAUNAIDS: Die Welt ist beim Kampf gegen HIV und Aids nicht auf Kurs
SDA
6.7.2020 - 17:14
Die Weltgemeinschaft hat ihre selbst gesetzten Ziele im Kampf gegen HIV und Aids verfehlt. Im vergangenen Jahr haben sich nach Schätzungen 1,7 Millionen Menschen weltweit mit dem Virus angesteckt, wie das Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) am Montag zum Auftakt der virtuellen Welt-Aids-Konferenz berichtete.
Eigentlich sollten es durch neue Programme, Initiativen und Investitionen nur noch 500 000 Menschen im Jahr sein. Die Epidemie sollte bis 2030 besiegt werden.
«Die Coronavirus-Pandemie droht, uns noch weiter vom Kurs abzubringen», sagte UNAIDS-Exekutivdirektorin Winnie Byanyima in Genf. Wachsende Armut durch den Stillstand der Wirtschaft führe zu zunehmender häuslicher Gewalt und gefährde vor allem Mädchen und junge Frauen. Sie treibe Menschen in prekäre Situationen, in denen das Risiko einer HIV-Infektion steige.
Infizierte könnten zudem teils nicht zu Ärzten gehen, heisst es in dem Bericht. Auch sei die Kondom- und Arzneiproduktion eingeschränkt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) laufen 73 Länder bereits Gefahr, dass ihnen die Vorräte an HIV-Medikamenten ausgehen. 24 Länder hätten schon grosse Nachschubprobleme oder fast leere Lager gemeldet. In diesen 24 Ländern lebe ein Drittel der Menschen, die die wichtige antiretrovirale Therapie erhalten.
Wenn die Behandlung mit antiretroviraler Therapie nur für 20 Prozent der HIV-Infizierten für sechs Monate unterbrochen werde, führe das zu 110 000 zusätzlichen Todesfällen, so UNAIDS. Eric Goemaere von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Südafrika bezeichnete das als inakzeptabel: «Wir dürfen wegen der Covid-19-Pandemie bei der HIV/Aids-Epidemie keinen Rückzieher machen.» Covid-19 ist die Krankheit, die das Coronavirus auslösen kann.
Es gebe Fortschritte, aber sie seien ungleich verteilt, sagte Byanyima. In Osteuropa, Zentralasien und Lateinamerika sowie im Nahen Osten und Nordafrika sei die Entwicklung nicht gut. Dennoch glaubt sie, dass das Ziel, die Epidemie bis 2030 zu beenden, mit neuen Anstrengungen noch erreicht werden kann.
Ein leuchtendes Beispiel sei das kleine Königreich eSwatini (früher: Swasiland) im südlichen Afrika. Das Land mit rund einer Million Einwohnern reduzierte die Zahl der Neuinfektionen von 13 000 im Jahr 2010 auf 6500 im Jahr 2019, wie Ministerpräsident Ambrose Dlamini sagte.
Zu den Fortschritten zähle auch, dass 2019 dreimal so viele Menschen wie 2010 mit einer antiretroviralen Therapie behandelt wurden, heisst es in dem Bericht. Ende vergangenen Jahres waren das 25,4 Millionen der weltweit schätzungsweise 38 Millionen HIV-Infizierten.
690 000 Menschen starben 2019 an den Folgen ihrer Infektion, 39 Prozent weniger als 2010 – aber deutlich mehr als für 2020 angepeilt: Es sollen in diesem Jahr nur noch 500 000 Infizierte sterben. Die Zahl der Neuinfektionen, 1,7 Millionen, war 2019 so niedrig wie seit 1989 nicht mehr.
Dennoch reiche das nicht. «Die Welt hat zu wenig investiert, zu wenig Menschen Zugang zu Behandlungen verschafft und dabei versagt, die Kurven mit neuen HIV-Infektionen und Todesfällen im Zusammenhang mit Aids bedeutend abzuflachen», heisst es in dem Bericht. 2019 hätten nur gut zwei Drittel der finanziellen Mittel für Aufklärung und Behandlung zur Verfügung gestanden.
«Dieses kollektive Versagen (...) hat einen hohen Preis: Zwischen 2015 und 2020 hat es 3,5 Millionen mehr Infektionen und 820 000 mehr Todesfälle mit Bezug zu Aids gegeben, als es der Fall wäre, wenn die Welt im Plan gewesen wäre, um die Ziele für 2020 einzuhalten.»
Schiffsbesatzung nach Brückeneinsturz in Baltimore wohlauf
Ein dramatischer Vorfall erschüttert die US-Stadt Baltimore: Ein Containerschiff rammt einen der Stützpfeiler einer Autobrücke und bringt sie zum Einsturz. Zumindest die Besatzung des Schiffes «Dali» bleibt bei dem Vorfall aber unverletzt, heisst es in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorliegt.
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«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
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O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
William und sie hätten alles getan, was sie konnten, um das im Interesse der jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.
O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
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Bei der Prinzessin ist nach ihrer Bauch-Operation Krebs diagnostiziert worden. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie, das sagte sie in einer veröffentlichten Videobotschaft. Das sei natürlich ein grosser Schock gewesen, so die 42-Jährige. Zuvor hatte es wochenlang Spekulationen um ihren Gesundheitszustand gegeben.
Die Schwiegertochter von König Charles III., der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, nimmt seit Längerem keine öffentlichen Termine wahr. Nach Angaben des Palasts war Kate Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Eine Diagnose wurde nicht genannt, es hiess damals lediglich, dass es keine Krebserkrankung sei.
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