Ärger mit Kochbox Unberechtigte Mahnungen – wie HelloFresh seine Kunden erzürnt

tafi

26.6.2020

Ein Mann hält mitgelieferte Kochrezepte aus einer HelloFresh-Kochbox in der Hand. (Symbolbild)
Ein Mann hält mitgelieferte Kochrezepte aus einer HelloFresh-Kochbox in der Hand. (Symbolbild)
DPA/Daniel Naupold

Bei einem grossen Kochboxenanbieter kommt es offenbar häufig zu Unregelmässigkeiten bei der Abrechnung. Empörte Kunden berichten von unrechtmässigen Mahnungen und Betreibungsandrohungen.

Einmal pro Woche werden Rezepte und Zutaten geliefert, und dann kann man selber kochen: Kochboxanbieter erfreuen sich wachsender Beliebtheit – nicht zuletzt wegen der Corona-Krise. Doch ausgerechnet beim Platzhirsch HelloFresh stimmen gewissermassen die Zutaten nicht immer, wie das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» berichtet.

Vor allem bei der Abrechnung komme es dem Bericht zufolge immer wieder zu Unregelmässigkeiten. Kunden würden mit Hunderten Franken Mahngebühren konfrontiert, obwohl sie ihre Rechnungen nachweisbar beglichen hätten.

«Niemand fühlte sich verantwortlich»

So habe eine Kundin sogar sechs Betreibungsandrohungen erhalten, obwohl sie ein anfängliches Missverständnis längst geklärt hatte. Die junge Frau hatte nach einem Tippfehler in der Anmeldung zunächst keine Rechnung per E-Mail bekommen können. Nach der ersten Mahnung habe sie den Fehler aufgeklärt und den fälligen Betrag beglichen.

«Die Mahngebühren allerdings habe ich nicht bezahlt, denn ich hatte ja nie eine Rechnung erhalten», sagt die Kundin bei SRF. Dass sie dennoch über Monate weiter Mahnungen erhielt, ist laut dem SRF-Bericht auf mangelhafte Kommunikation mit dem Zahlungsabwickler RatePay und Versäumnissen im Kundendienst von HelloFresh zurückzuführen. «Mir kam das Ganze sehr schräg vor, beim Kundendienst war niemand zuständig, und niemand fühlte sich verantwortlich.»

Laut «Espresso» ist die Geschichte kein Einzelfall. Mehrere Kunden hätten berichtet, dass sie sehr enttäuscht seien, wie der Kundendienst mit ihnen verfahren sei. Auch sie hätten wiederholt Mahnungen bekommen, obwohl alle offenen Beträge beglichen worden seien.

Schwammige Antwort von HelloFresh

Gefragt, warum «der Wurm drin» sei, blieb die Firma HelloFresh in Deutschland schwammig. Für die «genannten Fälle könnte es verschiedene Ursachen geben, daher ist es schwierig, darüber zu urteilen, ohne die konkreten Details zu kennen». Der «Kauf auf Rechnung» würde in der Schweiz immer über «unseren Partner RatePay abgewickelt». Die Firma sei auch berechtigt, Mahnungen auszustellen.

Der eigene Kundenservice stünde aber für alle Vertragsfragen zur Verfügung und arbeite «zur Übermittlung von entsprechenden Änderungen eng mit RatePay zusammen». Für die Kundin mit dem Tippfehler reicht das nicht: «Nie mehr will ich etwas mit dieser Firma zu tun haben.»

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