Ideenwettbewerb Venedig sammelt Vorschläge für Kreuzfahrtschiffhafen

SDA/tgab

29.6.2021 - 16:55

Das Kreuzfahrtschiff MSC Orchestra fährt den Giudecca-Kanal hinunter. Aus Gründen der Sicherheit und des Umweltschutzes sollen für grosse Schiffe Anlegeplätze ausserhalb der Lagune der italienischen Weltkulturerbestadt gefunden werden.
Das Kreuzfahrtschiff MSC Orchestra fährt den Giudecca-Kanal hinunter. Aus Gründen der Sicherheit und des Umweltschutzes sollen für grosse Schiffe Anlegeplätze ausserhalb der Lagune der italienischen Weltkulturerbestadt gefunden werden.
Bild: Keystone/Jc Viens

Auf der Suche nach einer Lösung für den Kreuzschifffahrtverkehr in der italienischen Weltkulturerbestadt Venedig hat der Hafen einen Ideenwettbewerb ausgerufen.

SDA/tgab

Es werde nach Vorschlägen und Projekten für den Bau von Anlegeplätzen für Kreuzfahrt- und Containerschiffe ausserhalb der Lagune von Venedig gesucht, hiess es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Damit solle der Kreuzfahrtbetrieb in den Gewässern der Lagune verringert werden und die einzigartige Umwelt dort geschützt bleiben.

Anfang April hatte die Regierung in Rom den Beginn der Ideensuche bereits per Dekret beschlossen – eigentlich binnen 60 Tagen. Kreuzfahrtschiffe stehen bei der venezianischen Bevölkerung heftig in der Kritik, weil sie Aktivisten zufolge umweltschädigend sind und die Kreuzfahrttouristen zwar die historische Altstadt bevölkern, aber dort kaum Geld lassen.

Venedig bald auf der Liste gefährdeter Welterbe?

Experten der Unesco hatten zuletzt ausserdem vorgeschlagen, Venedig wegen der mehrstöckigen Schiffe auf die Negativ-Liste für gefährdetes Welterbe zu setzen. Mitte Juli will die Organisation darüber entscheiden. Unter Protesten vieler Aktivisten verliessen zuletzt nach gut eineinhalb Jahren Corona-Zwangspause wieder grosse Kreuzfahrtschiffe Venedig durch die Lagune am berühmten Markusplatz entlang.

Bis zum 31. Dezember dieses Jahres können Ideen vorgestellt werden, aus denen eine fünfköpfige Expertenrunde die drei besten aussucht. Dafür sollen bis zum 31. Dezember 2022 Machbarkeitspläne entwickelt werden. Bis zum 30. Juni 2023 soll das Gewinnerprojekt feststehen. Das Infrastrukturministerium will dafür 2,2 Millionen Euro bereitstellen.