Höchststrafe Wieso hat er die Pausenbrote seiner Arbeitskollegen vergiftet?

dpa

7.3.2019

Eines der Opfer liegt seit Jahren im Wachkoma: Weil er Arbeitskollegen über Jahre hinweg vergiftet haben soll, ist ein Deutscher zur Höchststrafe verurteilt worden. Was waren seine Motive?

Für versuchten Mord mit vergifteten Pausenbroten am Arbeitsplatz ist ein Mann aus Ostwestfalen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Bielefeld ordnete am Donnerstag darüber hinaus Sicherungsverwahrung für den 57-Jährigen an, da die Richter von einem Hang zu weiteren schweren Straftaten ausgehen.

Das Schwurgericht stellte zusätzlich die besondere Schwere der Schuld fest. Damit verhängten die Richter die Höchststrafe. Der Mann wurde auch der schweren Körperverletzung und der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Bis zuletzt hatte der Angeklagte Klaus O. sich in dem Verfahren nicht geäussert.

Jahrelang versetzte der Angeklagte die Pausenbrötli seiner Kollegen mit giftigen Substanzen. Nun wurde Klaus O. verurteilt.
Jahrelang versetzte der Angeklagte die Pausenbrötli seiner Kollegen mit giftigen Substanzen. Nun wurde Klaus O. verurteilt.
Bild: Keystone

Verdächtiges weisses Pulver

Die Staatsanwaltschaft hatte den Bielefelder wegen versuchten Mordes und Körperverletzung angeklagt. Er soll mehrere seiner Arbeitskollegen über Jahre in einem Betrieb in Schloss Holte-Stukenbrock mit gefährlichen Substanzen auf deren Pausenbroten und in Getränken vergiftet haben.

Warum Klaus O. seine Kollegen vergiftete, ist weiterhin unklar.
Warum Klaus O. seine Kollegen vergiftete, ist weiterhin unklar.
Keystone

Einem der heute kranken Kollegen war ein weisses Pulver auf einem Brot aufgefallen. Er wurde stutzig, machte Fotos und schaltete die Firmenleitung ein. Die liess eine Videoüberwachung in dem Pausenraum installieren. Die Aufnahmen, die auch in dem Prozess als Beweis gezeigt und verwendet wurden, zeigten den jetzt Verurteilten dabei, wie er das Pulver in von den Kollegen unbeobachteten Momenten auf deren  verteilte.

Zwei von ihnen wurden nierenkrank und müssen mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen leben. Ein drittes Opfer liegt mit einem irreparablen Hirnschaden im Wachkoma und wird von seinen Eltern gepflegt.

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