Rauchschwaden ziehen bei einem Waldbrand zwischen Windkraftanlagen am frühen Morgen über ein Waldgebiet.
Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchen, einen Gebäudebrand in der Region Falkenberg /Elster zu löschen.
Die Feuerwehr in Brandenburg kämpft weiter gegen einen grossen Waldbrand im Landkreis Elbe-Elster.
Verbrannte Baumstümpfe in einem Waldgebiet bei Falkenberg in Brandenburg.
Der Wald brennt im Nationalpark Sächsische Schweiz.
Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz in Hrensko nahe der Grenze zu Sachsen.
Ein Bundeswehrhelikopter holt Löschwasser zur Waldbrandbekämpfung aus dem Kiebitzer Baggerteich.
Der vom Waldbrand zerstörte Schweinezuchtbetrieb im Landkreis Elbe-Elster.
Rauch steigt in einem Wald im Landkreis Elbe-Elster vom Boden auf.
Verheerende Brände in Brandenburg und Sachsen - Gallery
Rauchschwaden ziehen bei einem Waldbrand zwischen Windkraftanlagen am frühen Morgen über ein Waldgebiet.
Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchen, einen Gebäudebrand in der Region Falkenberg /Elster zu löschen.
Die Feuerwehr in Brandenburg kämpft weiter gegen einen grossen Waldbrand im Landkreis Elbe-Elster.
Verbrannte Baumstümpfe in einem Waldgebiet bei Falkenberg in Brandenburg.
Der Wald brennt im Nationalpark Sächsische Schweiz.
Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz in Hrensko nahe der Grenze zu Sachsen.
Ein Bundeswehrhelikopter holt Löschwasser zur Waldbrandbekämpfung aus dem Kiebitzer Baggerteich.
Der vom Waldbrand zerstörte Schweinezuchtbetrieb im Landkreis Elbe-Elster.
Rauch steigt in einem Wald im Landkreis Elbe-Elster vom Boden auf.
Feuerwehren kämpfen in Brandenburg und Sachsen gegen Wald- und Flächenbrände. Die Lage ist dramatisch, die Flammen sind zum Teil ausser Kontrolle. Und die Löscharbeiten könnten noch Wochen dauern.
Die Lage in den Waldbrandgebieten von Brandenburg und Sachsen ist weiterhin äusserst kritisch – auch am Dienstagnachmittag waren die Feuer noch ausser Kontrolle:
In Brandenburg brannte es auf einer Wald- und Wiesenfläche von 8,5 Quadratkilometern – fast 1200 Fussballfelder gross. Der Potsdamer Innenminister Michael Stübgen machte sich vor Ort ein Bild von der Situation. Beim Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz löste der betroffene Landkreis Katastrophenalarm aus.
Bei Rehfeld im Brandenburger Elbe-Elster-Kreis unweit der sächsischen Grenze stemmten sich am Dienstag 450 Einsatzkräfte gegen ein 850 Hektar grosses Feuer. Sorge bereiteten den Einsatzkräften angekündigte Windböen bis 60 Kilometer pro Stunde. «Alles steht und fällt mit der Wetterlage», sagte Kreissprecher Torsten Hoffgaard am Vormittag.
Zwei Löschhelikopter der Bundeswehr unterstützen die Feuerwehren aus der Luft, drei weitere wurden erwartet. Ein Helikopter der Polizei half bei der Lageerkundung. Die Löschhelikopter entnahmen das Wasser aus einem nahegelegenen Badesee im Naherholungsgebiet Kiebitz, das Gewässer sei deshalb gesperrt worden, sagte der Kreissprecher. Die Helikopter können seinen Angaben zufolge pro Ladung jeweils 5000 Liter Wasser aufnehmen.
Die Brandfläche ist teilweise munitionsbelastet – auch deshalb ist ein Löschen aus der Luft notwendig. Durch Detonationen im Boden seien neue Munitions-Verdachtsflächen entdeckt wurden, die noch gar nicht in Karten verzeichnet gewesen seien, berichtete Brandenburgs Innenminister Stübgen vor Ort. Einsatzkräfte können solche Flächen nicht betreten und nur von aussen und aus der Luft löschen. Stübgen ging davon aus, dass die komplette Löschung des Grossbrandes in Elbe-Elster noch Wochen dauern werde.
Unwegsames Gelände
Im Nationalpark Sächsische Schweiz hat sich inzwischen die Zahl der Einsatzstellen rund um den Grossen Winterberg nach Angaben des Landratsamtssprechers von drei auf fünf erhöht. Zur genauen Fläche, die in dem unwegsamen, felsigen Gebiet in Flammen steht, konnte er keine Angaben machen. Am Dienstag waren 254 Feuerwehrleute und Kräfte der Bundes- und Landespolizei im Einsatz. Zur Brandbekämpfung waren zwei Wasserwerfer mit jeweils 10 000 Litern Fassungsvermögen und zwei Helikopter vor Ort. Auch vier Helikopter der Bundeswehr sollten unterstützen.
«Die aktuelle Waldbrandsaison in Sachsen ist verheerend», sagte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther am Dienstag laut Mitteilung. «Dieser Waldbrand ist eine Tragödie für die Region und für alle Menschen, die vom Tourismus leben.» Der Grünen-Politiker bat die Bevölkerung und Touristen darum, das Brandgebiet zu meiden und sich an die Betretungsverbote zu halten. «Wir erleben hier die Folgen der Klimakrise mit Dürre, Hitze und ausgetrockneten Wäldern.»
Das Feuer hatte am Montag vom Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. Touristen wurden dringend aufgefordert, den Bereich Hintere Sächsische Schweiz zu meiden, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstag mit.
In Tschechien hat sich unterdessen die Lage bei dem Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz nahe der Grenze zu Sachsen dramatisch zugespitzt. Mehr als 400 Feuerwehrleute kämpften am Dienstag gegen die Flammen, wie ein Sprecher mitteilte. Sie wurden von Polizei- und Armeehelikoptern unterstützt. Der Waldbrand breitete sich auf eine Fläche von rund 30 Hektar aus.
In dem Ort Mezna fingen acht Gebäude Feuer und brannten komplett aus. Fast alle Bewohner der Gemeinde Hrensko, die als Tor zum Nationalpark gilt, mussten am Dienstagmorgen ihre Häuser verlassen, teilte ein Sprecher der tschechischen Feuerwehr mit. Zudem evakuierten die Einsatzkräfte ein Kinderferienlager in Srbska Kamenice mit rund 100 Teilnehmern aus Deutschland.
Entwarnung im Landkreis Elbe-Elster
Bei allen dramatischen Entwicklungen gab es auch eine gute Nachricht: Im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster konnten erste Anwohner in ihre Wohnungen zurück. Die Evakuierung der Orte Kölsa und Rehfeld wurde aufgehoben, wie der Landkreis mitteilte. Für die Ortschaft Kölsa-Siedlung blieb die Evakuierung bestehen. Bereits am Montag mussten rund 300 Einwohner der drei Ortschaften ihre Häuser verlassen. Sie verbrachten die Nacht zum Teil in einer Notunterkunft in Falkenberg. Weitere Evakuierungen seien nicht erforderlich, sagte der Leiter des Verwaltungsstabes im Kreis Elbe-Elster, Dirk Gebhard.
Laut dem Waldbrandexperten Philipp Haase unterscheidet sich der Grossbrand in Brandenburg von anderen Bränden im Land. «Wir reden hierbei von einem Baumkronenbrand, das Feuer läuft von Krone zu Krone und findet sehr viel brennbares Material wie Nadeln», sagte der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Feuer brenne über den Spitzen der Bäume in einer Höhe von bis zu 25 Metern. Dort seien die Windgeschwindigkeiten auch höher als am Waldboden, die Flammen könnten sich schneller ausbreiten, so Haase.
Der Landesfeuerwehrverband bezeichnete das Feuer als grössten Waldbrand in diesem Jahr in Brandenburg. Vizepräsident Frank Kliem sagte am Dienstag, die Situation sei auch besonders dramatisch, da Orte geräumt werden mussten und dies neben der Brandbekämpfung grossen logistischen Aufwand bedeute. Zudem forderte er leichtere Schutzbekleidung für Feuerwehrkräfte – gerade für Einsätze bei grosser Hitze. Am Montag war es in Brandenburg über 30 Grad heiss.
Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und einzelnen Waldbränden nachzuweisen, ist laut Experten schwierig. Fest steht: Durch den Klimawandel gibt es mehr heisse Tage. Hitze allein löst zwar noch keine Waldbrände aus. Aber hohe Temperaturen, Trockenheit, geringe Luftfeuchtigkeit und Wind können das Risiko für Waldbrände steigern. In Südeuropa, dem Norden Eurasiens, in den USA und Australien haben die Wahrscheinlichkeit von Bränden und die verbrannten Flächen wegen des Klimawandels zugenommen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Tage mit hoher Waldbrandwarnstufe in Deutschland deutlich gestiegen.