Ein Teil einer Brücke in Taiwan stürzte ein. Die Bilder erinnern einen das Unglück in Genua vor einem Jahr.
Retter suchen nach Überlebenden. Es besteht kaum noch Hoffnung für Vermisste.
Die Bogenbrücke galt in der Region als Sehenswürdigkeit.
Vermisste nach Brückeneinsturz in Taiwan
Ein Teil einer Brücke in Taiwan stürzte ein. Die Bilder erinnern einen das Unglück in Genua vor einem Jahr.
Retter suchen nach Überlebenden. Es besteht kaum noch Hoffnung für Vermisste.
Die Bogenbrücke galt in der Region als Sehenswürdigkeit.
In Taiwan hat sich ein folgenschwerer Brückeneinsturz ereignet. Zwölf Menschen erlitten bei dem Unglück in einem Fischereihafen an der Ostküste Verletzungen, für sechs Vermisste bestanden am Dienstag kaum noch Überlebenschancen, wie die Behörden mitteilten.
Auf Bildern von Überwachungskameras war zu sehen, wie die 140 Meter lange Brücke aus unbekannter Ursache auf mindestens drei Fischerboote und einen Öltanker krachte, der daraufhin in Brand geriet.
Die aus einem einzelnen Bogen bestehende Brücke hatte den Fischereihafen im Küstenort Nanfangao überspannt. Das herabstürzende Bauwerk versenkte die Fischerboote und brachte den Öltanker zum Kentern. Auf dem Tanker brach ein Feuer aus, eine dichte, schwarze Rauchwolke zog sich über den Hafen. Später gelang den Einsatzkräften die Bergung eines Fischerbootes, das von den Brückentrümmern unter Wasser gedrückt worden war.
Vermisste sind Ausländer
Weitere Boote wurden noch unter den Trümmerteilen im Wasser vermutet, sechs Ausländer wurden vermisst. Mehrere Stunden nach dem Unglück sagte ein örtlicher Behördenvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur AFP: «Es ist lange her, seit es passiert ist, und selbst wenn die Arbeiter den Einsturz selbst überlebt haben, dürfte die Luft nicht so lange reichen.»
Der örtliche Feuerwehrchef Hsu Song-Yi sprach von einer «komplizierten Rettungsaktion», weil die verschütteten Schiffe in trübem Wasser lägen. Die Feuerwehr habe deswegen Kontakt zu Architektur- und Schiffsbauexperten aufgenommen. «Wir tun unser Bestes», versicherte der Feuerwehrchef.
Ermittlungen eingeleitet
Unter den Verletzten befanden sich nach Angaben der Feuerwehr zwei Mitarbeiter der Küstenwache, sechs Fischerei-Beschäftigte aus den Philippinen und drei weitere aus Indonesien sowie der taiwanische Kapitän des Öltankers. Fischerei ist ein wichtiger Wirtschaftszweig Taiwans. Auf den Kuttern arbeiten zu Niedriglöhnen zahlreiche Flüchtlinge aus Ländern wie den Philippinen, Indonesien und Vietnam.
Präsidentin Tsai Ing-Wen sagte kurz nach dem Unglück vor Journalisten, sie hoffe, dass «jeder in kürzester Zeit gerettet» werden könne, «um den Schaden zu minimieren». Die Unglücksursache war zunächst unklar, die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
Gutes Wetter während Unglück
Am Montag war Taiwan von einem Taifun getroffen worden, der in manchen Gebieten an der Ostküste heftigen Regen mit sich brachte. Zum Zeitpunkt des Brückeneinsturzes herrschte aber gutes Wetter.
Verkehrsminister Lin Chia-Lung sagte vor Journalisten, für die 1998 errichtete Brücke sei von einer Lebensdauer von fünfzig Jahren ausgegangen worden. Bei der Untersuchung des Brückeneinsturzes würden nun die Wetterbedingungen in letzter Zeit, Erdbeben und vergangene Überprüfungen des Bauwerks berücksichtigt.
Erdbeben und Taifune
Früheren folgenschweren Brückeneinstürzen in Taiwan waren meist Taifune vorausgegangen. So beschädigte 2009 der Wirbelsturm «Morakot» zwei Brücken schwer, mehr als 400 Menschen starben damals.
Wegen seiner Lage auf der Grenze zwischen zwei tektonischen Platten wird Taiwan überdies häufig von Erdbeben erschüttert. Beim schwersten Beben der vergangenen Jahrzehnte waren 1999 etwa 2400 Menschen ums Leben gekommen und tausende Gebäude zerstört worden. In der Folge wurden strengere Bauvorschriften eingeführt. Dennoch kam bei Unglücken immer wieder Pfusch am Bau ans Licht.
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