Der Ausfall eines zentralen Computersystems der europäischen Flugsicherung Eurocontol hat am Dienstag zu weitreichenden Störungen im europäischen Luftverkehr geführt. Ein System zum Datenaustausch und zur Koordinierung von Flugplänen funktionierte nicht richtig.
Schätzungsweise die Hälfte der geplanten 29'500 Flüge in Europa könnten durch den Systemausfall am Dienstag verspätet sein. Wegen des Ausfalls würden Notfallverfahren genutzt, erklärte Eurocontrol in einer ersten Mitteilung am Nachmittag. Dadurch reduziere sich "die Kapazität des europäischen Netzwerks um schätzungsweise zehn Prozent".
Betroffen von der Panne war demnach das Enhanced Tactical Flow Management System (ETFMS). Durch dieses werden Flüge und Kapazitäten innerhalb des europäischen Luftraums koordiniert. "Die Flugsicherung direkt ist nicht betroffen und es gibt keine Auswirkungen auf die Sicherheit", erklärte Eurocontrol in Brüssel.
"So etwas hatten wir noch nie", sagte eine Eurocontrol-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Wenig später hiess es in einer weiteren Erklärung, das Problem sei identifiziert. Demnach gingen durch die Panne alle Flugpläne verloren, die vor 12.26 Uhr (MESZ) in das System eingegeben wurden.
Eurocontrol forderte die Fluggesellschaften auf, die Flugpläne erneut in das System einzugeben. Die Organisation rechnete aber erst am späten Abend damit, dass sich die Lage wieder normalisiert. Auch an den Flughäfen Zürich, Genf und Basel waren laut Angaben auf den Homepages der Flughäfen mehrere Flüge verspätet.
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